Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fiona

Fiona

Titel: Fiona
Autoren: Jude Deveraux
Vom Netzwerk:
Montgomerys mißfallen, ihre Frauen sind mir sympathisch. Nun wollen wir nicht noch mehr Zeit vergeuden. « Damit schob er Judith wieder zum Fenster, hob sie hoch und setzte sie auf das Sims. »Legt Eure Hände hierher« — er deutete auf den Rand des Simses — »und haltet Euch dort fest. Wenn ich anfange, Euch hinaufzuziehen, benützt Eure Hände und Füße, um Euch von der Wand abzustemmen. « Er rüttelte sie ein wenig an den Schultern, weil sie mit glasigen Augen hinuntersah, auf den Boden, der so weit, weit unter ihr lag. »Denkt an den Zorn Eures Mannes, wenn er entdeckt, daß Ihr einen Chatworth vor Eurem Bruder gerettet habt. «
    Judith hätte fast darüber gelächelt - fast. Sie hob den Kopf und beschwor Gavin vor ihr inneres Auge - bildete sich ein, daß sie in seinen sicheren Armen ruhte. Sie schwor, daß sie nie wieder so etwas Törichtes unternehmen wollte, nie mehr versuchen würde, einen Mann zu retten. Es sei denn, Gavin wäre der Mann, den sie retten müßte. Oder ihre Brüder. Oder eine von ihren Schwägerinnen. Oder vielleicht auch ihre Mutter. Und selbstverständlich ihre Kinder. Und…
    Der Zug an dem Seil, das Roger über ihrem Kopf packte, riß sie fast durch das Fenster. »Konzentriert Euch auf Eure Arbeit, Frau! « befahl er.
    Sie zog den Kopf ein, als er die Füße durch das Fenster nachzog, über ihr am Seil baumelte und dann, als sie mit ihren Sinnen wieder ganz bei der Sache war, legte sie den Kopf zurück und schaute zu, wie er Hand über Hand am Seil emporkletterte.
    Alicia empfing Roger am Dachrand mit einem Messer, mit dem sie auf seine Kehle zielte. Und so hielt sie ihn dort fest, mit den Beinen über dem Abgrund hängend, während er sein Körpergewicht mit beiden Armen abstützte.
    »Was habt Ihr mit Judith gemacht? « fauchte Alicia.
    »Sie wartet dort unten, damit ich sie auf das Dach ziehe und jede Minute, die Ihr mich aufhaltet, bringt sie nur in Lebensgefahr. «
    In diesem Moment geschahen mehrere Dinge gleichzeitig.
    »Die Wächter! « kam ein Schrei von unten.
    »Die Tür! « rief Roger und krallte sich an der Zinne fest, damit er nicht von der Mauer rutschte. »Verrammelt die Tür! « Alicia reagierte sofort, doch als sie zur Falltür kam, hatte sich bereits ein Wächter hindurchgezwängt. Sie zögerte keinen Moment, sondern stieß ihm ihr Messer zwischen die Rippen. Er fiel auf die Tür, und Alicia mußte ihn erst zur Seite schieben, damit sie an den Riegel herankam.
    Dann rannte sie wieder zur Zinne, wo Roger soeben das Seil einholte, an dem Judith hing, und sie beugte sich über die Zinne, um ihm beim Ziehen zu helfen.
    »Was ist passiert? « fragte Alicia, ehe Judith noch ganz auf dem Dach war.
    »Clarissa und Fiona wurden in die Zelle gesperrt, in der Miles sich befindet. Ich blieb in der Zelle und lauschte solange ich konnte, doch als der Wächter nach Chatworth sehen wollte, rief er die anderen Wächter herbei. Was ist aus ihm geworden? «
    Alicia half Judith auf das Dach hinauf. »Dort ist er«, sagte sie und deutete mit dem Kopf auf den Toten, der neben der Falltür lag.
    »Wer hat ihn rufen hören? « fragte Roger.
    »Ich weiß nicht, ob ihn jemand gehört hat«, sagte Judith. »Jedenfalls müssen wir uns sputen, sonst kommen wir nicht mehr aus dem Schloß heraus. «
    »Die Zeit reicht nicht dazu. Wo sind Eure Ehemänner? « fragte Roger.
    »Hier in Frankreich, aber… « begann Judith, brach jedoch mitten im Wort ab, als sie sah, wie Roger das zweite, Seil vom Dachboden aufhob und es an eine Zinne band. »Das Fenster der Zelle, wo sie eingesperrt sind, liegt auf der anderen Seite. «
    Roger ignorierte sie. »Dafür ist jetzt keine Zeit. Jeden Augenblick kann der Schloßherr hier oben im Turm erscheinen. Wir müssen hinunterklettern und uns Hilfe besorgen. «
    »Ihr seid ein Feigling«, zischte Alicia, »Ihr flieht, während Judith und ich Eure Familie retten. «
    Roger packte sie grob am Arm. »Seid still, Ihr schwätzt dummes Zeug! Habt Ihr vergessen, daß Fiona meine Schwester ist? Ich habe keine Zeit, mit Euch zu streiten, doch wenn wir alle hier oben eingesperrt sind, bleibt niemand mehr übrig, der eine Rettung organisieren könnte. Also, könnt Ihr selbst an diesem Seil hinuntersteigen? «
    »Ja, aber… « begann Alicia.
    »Dann klettert! « Dann half er ihr über den Rand der Mauer, obwohl er sie mit sicherem Griff an den Armen hielt. »Los, Alicia! « befahl er, und dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht. »Zeigt uns mal, daß Ihr schottisches
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher