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Finsternis

Finsternis

Titel: Finsternis
Autoren: Asher Reed
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zusammenhing, die sich von der Umgebung abzutrennen versuchte, um sie nicht mehr deutlich wahrzunehmen.
      Plötzlich tauchte wieder jemand auf. Zuerst hatte sie in dem ganzen Durcheinander seine G egenwart nicht gespürt, aber dann war er da, der schwarze Mann im Dunkeln. Sie spannte sich an, sie wollte nicht schon wieder vergewaltigt werden und schrie laut. Schreie von hinten, die Mollige schrie laut, wahrscheinlich wusste sie gar nicht, was auf sie zukam.
      Die blonde Frau rief: „Nimm doch die andere! Die ist noch neu.“ Die Frau hi nter ihr zwickte sie in die Hand, das schaffte sie gerade noch neben den unerbittlichen Schreien. „Nicht mich, nicht mich!“, rief die Mollige, „nimm sie.“
      Der blonden Frau wurde der Mund zugehalten. Nur mehr die Schreie der Molligen waren zu hören.
      Das ekelhafte Ding, das ihr den Mund zuhielt, kam mit seiner stinkenden Fratze auf sie zu, leckte über ihre Haut und ließ ein lautes Grölen von sich hören. Die Blonde spürte das lange, steife Glied des Typen zwischen ihren Schenkeln.
      Scheiß Männer.
     
     
     
     
     
     
     

Kapitel 1
    Fiasko auf einsamen Straßen
     
    „Weißt du eigentlich, wo wir sind? Seit Stunden kommt es mir vor, als würden wir uns im Kreis bewegen“, sagte ich genervt. Ich hielt eine Zeitschrift in der Hand – Men’s Health – und ärgerte mich über die lange Fahrt.
      „Aber Schatz, Spätzchen, Kevin“, sagte Damien mit süßlicher Stimme , „ich hab nur eine Abkürzug genommen.“ Damit versuchte er mich schon seit einer viertel Stunde zu unterhalten. Er unterhielt sich jedoch nur selbst damit. Vor einer viertel Stunde funktionierten die säuselnden Worte noch, aber jetzt war meine Geduld am Ende.
      „Sei nicht so gereizt“, flötete Damien, „hast du wieder deine Magenprobleme?“
      (Magenprobleme, das Problem sitzt wohl eher tiefer.)
      „Das kommt von der Fahrt in diesem kleinen Cabrio, ich sagte noch zu dir, ‚nehmen wir meinen Jeep, ist viel sicherer, bequemer und ein GPS hat er auch.’ – Da verfährt man sich nie!“
      Damien nickte mit offenem Mund. Eine Hand war an seine linke Schläfe gerückt und die andere Hand umschlang fest das Steuer. „Erst letzte Woche hast du dich samt GPS verfa hren“, konterte Damien keck.
      Ich brodelte innerlich. Das Szenario war schrecklich gewesen. Dabei hatte es so gut ang efangen …
      Ich war unterwegs gewesen zur Eröffnung eines neuen Buchladens von Shake & Book , der größten englischen Buchhandelskette. Nun hatten sie auch ihre Pforten bei uns in Österreich eröffnet. Auf fast 4.000 qm waren Bücher, hochpreisiges Klimbim (Non-Book-Artikel) und als Erlebniswelt ein Kinderspielplatz eingerichtet mit anschließender Betreuung durch PädagogikstudentInnen. Ich sollte zu diesem feierlichen Anlass (bei dem auch der Bürgermeister zugegen war) bei einem Literaturbrunch – mit anschließender Signierstunde – erscheinen. Ich und ein paar andere Autoren, die namhaft in der Presse ihre Plätze fanden, lasen aus ihren Bestsellern. Vor rund zwei Jahren hatte ich nämlich im maroden Verlagshaus Judas (mit Sitz in Graz) eine Krimi-horror-fiktion Story veröffentlicht, mit dem Titel Sag nein! Sag nein! Die Geschichte brachte den Verlag in aller Munde und mir den begehrten deutschen Phantastik-Preis. Die Auflagenzahlen waren über dem deutschen Durchschnitt und die erste Übersetzung ins Englische liegt bereits vor. Da das Buch noch immer internationalen Leserkritiken standhält, sind mittlerweile auch die Filmrechte verkauft worden.
      Mein bester Freund und Schriftstellerkollege, Samuel Hallen, erzählte mir gerade, dass er im Bertelsmann Konzern an einen Verleger geraten war, der an seiner Story interessiert klang. Samuel hatte vor rund drei Jahren sein letztes Buch Up and Down veröffentlicht. Es wurde einstimmig von Kritikern und Buchhändlern in den Himmel gelobt, aber an den Verkaufszahlen mangelte es deutlich. Das öffentliche Interesse an einer Nachahmung der Rosamunde Pilcher Ära, die dann später durch die Nicholas Sparks Phase abgelöst wurde, hielt sich in Grenzen.
      Man fragt sich jetzt wohl, was so schrecklich an der Geschichte mit dem Literatu rbrunch war, dass ich so ausführlich daran denken und mich mal wieder (wie so oft an diesem Tag) ärgern muss? Nun, Samuel erzählte von seiner neuen, literarischen Schiene, die er eingeschlagen hatte, die ihm a) leichter einen Verlagsvertrag verschaffte und b) ein breiteres Leserpublikum ansprechen
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