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Finsternis über Gan (German Edition)

Finsternis über Gan (German Edition)

Titel: Finsternis über Gan (German Edition)
Autoren: Uwe Buß
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dafür entschieden hatten, ist sie von uns gegangen. Sie ist verschwunden. Niemand weiß, wohin.«
    »Nebijah ist weggegangen?« Finn traute seinen Ohren nicht. Er konnte sich Gan ohne sie überhaupt nicht vorstellen. Das waren wirklich schreckliche Nachrichten.
    »Und da wir nicht die Möglichkeit hatten, euch, wie damals die Hüterin, mithilfe der Amulette zu rufen, sind wir alle auf dem Landweg an die vier Enden der Erde gereist.«
    »Sollen wir jetzt etwa auch auf dem Landweg nach Gan reisen? Meine Eltern würden das niemals erlauben.«
    Alfrigg schaute besorgt zu Finn. »Das haben wir uns auch schon überlegt. Unsere einzige Hoffnung besteht darin, dass es irgendwie doch mit euren Amuletten geht.«
    »Hm! Seit unserer Zeit in Gan haben sich die Amulette nicht mehr gerührt. Sie sind einfach nur noch gewöhnliche Steine. Ich glaube nicht, dass wir mit ihrer Hilfe nach Gan kommen.«
    »Das wäre allerdings schrecklich.« Das Bergmännchen grummelte etwas Unverständliches in seinen Bart und musste sich auf den Schrecken erst mal ein weiteres Brot in den Mund stecken. »Sst de wklich keine Mglichket?«, quetschte es durch den vollen Mund hervor.
    Finn musste lächeln und begann nachzudenken. »Mmh. Als wir Nebijah bei unserem Abschied fragten, ob wir noch einmal nach Gan kämen, sagte sie, dass nicht sie es sei, die uns rufe, sondern der Schöpfer der Lebensquelle selbst. Wenn er uns für diese Aufgabe in Gan haben will, dann wird es möglicherweise tatsächlich klappen. Wir müssten es ausprobieren.«
    Alfrigg machte nun schon ein etwas hoffnungsvolleres Gesicht, eine Frage quälte ihn aber immer noch: »Ob Elbachur, Daniel und Alon schon bei den anderen Trägern der Amulette angekommen sind? Falls ihnen etwas zugestoßen ist, müsste ich mich gleich wieder auf den Weg zu ihnen machen.«
    Finn lachte. »Nein, das ist nicht nötig. Die moderne Technik, auf die Farlon so scharf ist, mag zwar nicht unbedingt nötig sein, und vielleicht birgt sie auch Gefahren in sich, aber sie hat auch viele Vorteile. Pendo, Chika, Joe und ich haben regelmäßig Kontakt. Wir haben feste Tage und Uhrzeiten ausgemacht, an denen wir uns im Internet treffen, und wie es der Zufall will, ist für heute Abend solch ein Treffen geplant.«
    In dem Moment klopfte es an die Tür und Finns Mutter betrat den Raum. Das Bergmännchen zog eine Decke über sich, und Finn hastete hinter dem Bücherregal hervor, um seiner Mutter entgegenzugehen.
    »Ich wollte dir nur Gute Nacht sagen, mein Schatz«, sagte sie und gab Finn einen Kuss auf die Wange. »Bleib nicht mehr so lange auf, morgen früh musst du in die Schule.«
    »Okay, Mama«, antwortete Finn mit betont gelangweilter Stimme.
    »Ach ja, Papa kommt heute Abend wohl nicht mehr nach Hause. Er hat vorhin angerufen und gemeint, er würde im Büro übernachten.«
    »Na dann …«, sagte Finn knapp und schaute seiner Mutter hinterher, bis sie den Raum verlassen hatte. In letzter Zeit blieb sein Vater öfters über Nacht im Büro. Die Firma forderte wirklich das Letzte von ihm.

    »Puh! Sie hat nichts bemerkt«, schnaufte Finn erleichtert. Nach einem Blick auf seine Uhr sagte er zu Alfrigg: »So, jetzt gehen wir ins Internet. Vielleicht sind sie ja schon da.«
    »Wir können zu ihnen gehen?«, verwunderte sich Alfrigg.
    »Nein, nicht hier, « Finn musste lachen. »Ins Internet gehenheißt, dass wir uns mit diesem Apparat dort hinten unterhalten können.« Ungläubig schaute Alfrigg den Jungen an.
    »Chika verschläft leider manchmal das Treffen, weil sie dazu sehr früh aufstehen muss. Wir mussten eine Uhrzeit wählen, zu der Pendo und Joe bei anderen Leuten den Computer benutzen können. Sie haben nämlich keinen eigenen.«
    Alfrigg lauschte verwirrt dem, was Finn da erzählte. Er verstand gerade gar nichts mehr, war aber mächtig neugierig, wie das Treffen mit Pendo, Chika und Joe aussehen würde.
    Finn fuhr seinen PC hoch und loggte sich in sein Chat-Programm ein:
    »Sieh mal, sie sind schon alle da.«
    Alfrigg schaute neugierig auf den Bildschirm, den Finn ihm zeigte. Vier Namen standen darauf: Jakar, Orah, Marah sowie Äbrah.
    »Das sind die Namen der vier Schätze von Gan, die euch letztes Jahr anvertraut wurden«, flüsterte das Bergmännchen begeistert.
    »Genau«, sagte Finn. »Wir fanden es lustig, uns nach diesen Gegenständen zu benennen. Chika nennt sich hier Marah, wie der Spiegel, der ihr verborgene Wege gezeigt hat. Pendo trägt den Namen Jakar, wie der große Edelstein, der den
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