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Finsteres Licht

Finsteres Licht

Titel: Finsteres Licht
Autoren: Kalea Thalanys
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reagierst du einfach sensibler als wir. Du musst lernen die Gefühle die auf dich einstürmen abzuschalten.“
    „Das hab ich doch versucht. Aber es hat so weh getan, dass ich mich nicht konzentrieren konnte.“
    Ich musste lernen, die Emotionen der anderen abzuschotten. Ständig in die Gefühlswelt meiner Mitbewohner gezogen zu werden , wurde ganz schön mühsam. Also lernte ich mich a llein auf mich zu konzentrieren, so wie es die anderen taten. Man stellte eine Mauer vor sich auf, die niemanden gestattete, dahinter zu blicken. Amanda, Alex, Emily, Jeremy und William bauten ebenfalls eine Schutzwand auf. Vielleicht war es deshalb so einfach ihre Emotionen auszuschließen, weil sie sie hinter ihrer Schutzwand versteckt hielten.
    „Die Menschen schützen ihre Gefühle nicht vor anderen, weil sie nicht wissen, dass jemand sie spüren könnte, stimmt`s?“
    „Ja. Und deshalb ist es schwieriger für dich sie auszuschalten“ , b estätigte William meine Vermutung.
    „Dann muss ich eben härter daran arbeiten “ , n ahm ich mir zielstrebig vor.
    „Und ich werde dir dabei helfen.“
    Wir standen auf dem Dach und beob achteten den Verkehr auf den Straßen, die herum eilenden Menschen und die Vögel, die über unsere Köpfe hinweg flogen. Ich konnte sie aus einigen Metern Entfernung zwitschern hören, als ob sie direkt in mein Ohr sangen . Die übernatürlichen Kräfte waren Segen und Fluch zugleich, wenn man nicht damit umgehen konnte. Und ich fühlte mich geradezu verflucht an diesem Tag.
     
    Unten im Wohnzimmer warteten alle gespannt auf unsere Rückkehr. Jeremy teilte Williams und Amandas Meinung , dass es noch zu früh für mich wäre, mich zwischen so vielen Menschen aufzuhalten. Alex und Emily fanden es gut, dass ich es versuchte . Alex selbst war nicht so erpicht darauf wieder ein normales Leben zu führen. Er wollte zwar irgendwann wieder sein sterbliches Leben weiterführen, ließ sich aber jede Menge Zeit damit. Er hatte auch kaum mehr Kontakt zu seiner Mutter.
     
    „Sarah, es gibt Neuigkeiten.“
    Amandas Stimme klang besorgt , als sie mich mit diesen Worten empfing.
    „Was ist los?“ , f ragte ich neugierig und bemerkte, dass auch Jeremy und Alex sehr ruhig waren.
    Ich schaute verwirrt zu William, der genauso unwissend zu sein schien.
    „Wir haben nach deinem Vater gesucht und einige Informationen herausgefunden.“
    Amandas Gesichtszüge n zu urteilen waren es keine Guten.
    „ Kevin Davis ?“ , fragte ich ungeduldig .
    „K urz nach deiner Geburt wurde er in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert. Dort starb er vor einigen Jahren. Es dürfte einen Streit oder Kampf gegeben haben, denn in den Berichten stand etwas davon, dass sein Zimmer verwüstet aussah. Sein Körper litt unter starkem Blutverlust, was er nicht aushalten konnte. Daran ist er letztendlich gestorben. Es wurden allerdings keine gravierenden Verletzungen an ihm entdeckt.“
    „ Sie waren es “ , k nurrte ich aus tiefstem Herzen voller Hass und Wut.
    Ich spürte das Glühen in meinen Augen . W ie meine Fänge länger wurden. Sie haben mir meine Familie genommen. Sie sind s chuld daran, dass ich meine leiblichen Eltern nie kennenlernen durfte. Wegen ihnen wuchs ich mit einer Leere in mir auf, die kein Kind ertragen sollte. Meine Adoptiveltern liebten mich, ja. Sie liebten mich wie ihr eigenes Kind. Doch den Schnitt durch meine wahren Wurzeln konnten sie nicht vollständig ungeschehen machen. Die Wunde war da. Die Lücke in mir, die niemand füllen konnte.
    William griff nach meiner Hand, aber ich war so wütend, dass ich sie ihm wegzog.
    „Sarah, beruhige dich bitte .“
    „Nein. Ich werde erst dann Ruhe geben, wenn er tot ist.“
    „Constantin umzubr ingen wird nicht einfach werden “ , p lapperte Emily von Alex ‘ Schoss aus vor sich hin.
    „Das ist mir egal. Ich werde ihn umbringen. Er hat mir meine Familie genommen und ich werde sie rächen. Und wenn es das Letzte ist was ich tue. “
    Alex saß seel enruhig unter Emily und sagte knapp : „Ich bin dabei.“
    Emily schnaubte ihn grantig an, dass es uns das Leben kosten könnte gegen die Wharpyr e zu kämpfen.
    „Wenn Sarah mich braucht bin ich für sie da. Und ich nehme an, du auch! “
    „Ja natürlich. Nur will ich dich nicht verlieren “, schmollte Emily.
    „Glaubst du ich bleibe hier und warte bis ihr das erledigt habt?“
    „Keine schlechte Idee.“
    Emily war es ernst. Sie machte sich wirklich sorgen um Alex. Er war hitzköpfig und manchmal etwas unvernünftig
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