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Finstere Propheziung

Finstere Propheziung

Titel: Finstere Propheziung
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Verwirrt stammelte Cam: »Wirklich? Ich meine ... hi ... klasse, dass du Zeit hattest zu unserem Spiel zu kommen.«
    »Ist doch selbstverständlich.« Der gefeierte Star, dessen brandaktuelles Video zurzeit beinahe sämtliche Fernsehsender beherrschte, streckte Cam die Hand entgegen. »Camryn und ich sind unzertrennlich«, sprudelte Tonya. »Total eng befreundet, ein Foto mit ihr ist also ein absolutes Muss. Sie ist das beliebteste Mädchen an der Schule.« Freundinnen? Unzertrennlich? Was erzählte sie denn da? Cam errötete, Tonyas Verhalten war ihr peinlich. Die Wirklichkeit sah ganz anders aus: Tonya war mit niemandem richtig befreundet. Vielleicht hätte sie netter zu ihr sein sollen, grübelte Cam, aber Tonya hatte einfach so eine seltsame Ausstrahlung, die Cam davon abhielt, sich tatsächlich mit ihr anzufreunden. Genau wie in diesem Moment. »Hi, Marleigh«, Beth näherte sich ihnen zaghaft, während Tonya zum Fotografen hinüberhinkte, um die Aufnahme vorzubereiten. »Ich bin einer deiner größten Fans.« Sofort schlug sie sich vor die Stirn und sagte: »Oh Gott, das war ja echt flaschig. Ziemlich blödsinnig von mir?«
    »Das ist Beth Fish«, stellte Cam unbeholfen vor. »Sie ist meine ... andere beste Freundin.« Cam warf Beth einen flehentlichen Blick zu. »Beth sollte unbedingt auch mit auf das Bild.«
    »Dieses letzte Tor war umwerfend.« Marleigh nahm ihre Sonnenbrille ab und strahlte Cam an. »Ich habe selber noch nie Fußball gespielt, aber wenn man euch so zusieht, muss es einen Höllenspaß machen.«
    »Hast du tatsächlich noch nie gespielt?«, fragte Cam. »Ebenso wenig wie die zigtausend anderen Dinge, die ich noch nie ausprobiert habe.«
    »Wahrscheinlich warst du einfach immer zu beschäftigt - mit deiner Karriere und, na ja, solchen Sachen halt.« Cam deutete zu Tonya hinüber, die gerade dem Fotografen genaueste Anweisungen gab. »Du wirst bestimmt oft zu solchen Veranstaltungen eingeladen. Echt nett von dir, dass du gekommen bist.« Marleigh runzelte die Stirn. »Ehrlich gesagt mache ich so was nur sehr selten ...« Sie senkte ihre Stimme. »Ich meine, die Umstände müssen schon ziemlich krass sein.« Ziemlich krass? Wovon redete sie eigentlich? »Okay«, rief Tonya, während Spieler beider Mannschaften langsam einen Zuschauerring um sie bildeten. »Cam, du stellst dich links von Marleigh hin. Beth, nimm du mal eben meinen Platz ein - ich muss noch checken, ob alles gut ausgeleuchtet ist.« Tonya schubste den Fotografen beiseite, um selber durch das Objektiv sehen zu können. Marleigh lächelte zu ihr herüber und wandte sich dann wieder Cam zu. »Na, jedenfalls, obwohl das mit Tonya echt tragisch ist...« Sie blickte auf und als habe sie zu viel gesagt suchte sie schüchtern Augenkontakt zu Cam, bevor sie fortfuhr: »Im Prinzip sind das die besten Momente für mich, wenn ich auch einmal etwas tun kann für jemand anderen. Schließlich sind es genau diese Menschen, die mir meinen Erfolg ermöglicht haben.«
    Tonya? Was war an Tonya tragisch? Cam bemühte sich erfolglos, den Zusammenhang herzustellen. »Deine Fans, meinst du?«, versuchte sich Beth. »Es muss unglaublich sein, wenn so viele Menschen auf einen stehen und man zum Vorbild für sie wird.« Marleigh verzog das Gesicht. »Ja, das ist echt Klasse. Jedenfalls meistens. Einige meiner Fans sind, nun ja, irgendwie nicht ganz normal. Ich könnte euch da Post von Bewunderern zeigen, ihr würdet's nicht glauben.«
    »Leute, die dich auf ihre Geburtstagspartys einladen und so was?«, lachte Cam.
    »Das stört mich nicht so, das finde ich eigentlich eher liebenswürdig.« Marleigh schüttelte den Kopf, als wolle sie ein merkwürdiges Gefühl loswerden. »Seit neuestem gibt es da so einen finsteren Typen, der sich Verehren nennt. Verrückter trifft es irgendwie besser ... «
    »Trifft was besser?« Tonya reichte Beth ihre Krücken, drängte sich zwischen Cam und Marleigh und legte jeder einen Arm um die Schulter. »Ach nichts. Marleigh hat nur gerade erzählt, wie, na ja, aufdringlich manche ihrer Fans sind«, erklärte Cam. »So wie ich, meinst du?« Ein dunkler Schatten fiel plötzlich über Tonyas Gesicht. Sie starrte Marleigh an, ihre Augen beinahe trübe vor Wut.
    »Natürlich nicht«, beschwichtigte Marleigh. »Irgend so ein Typ«, ergänzte Cam rasch. »Irgend so ein Irrer halt.«
    Tonya wandte sich abrupt dem Fotografen zu.
    »Okay, wir sind dann so weit. Alles genau richtig.« Später, als die Zeitungen im ganzen Land das Bild
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