Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Finish - Roman

Finish - Roman

Titel: Finish - Roman
Autoren: Aufbau
Vom Netzwerk:
redete.
    Billy Joe winkte ihm zu. »Ich hab ein totes Rennen«, rief er und ritt neben ihm her. »Ich und der Indianer.«
    »Was ist mit Moriarty?«
    »Dieser Apache hier sagt, er liegt mindestens 50 Meter zurück, also gib ihm ein bisschen Zeit. Steig zeitig ab.«
    Buck nickte, und die beiden Männer ritten auf die 400-Meter-Fahne zu. Buck sah sich um. Headley hatte den Fuß des Bergs erreicht. Er war nur 150 Meter hinter ihm und kam rasch näher. Buck schlug seinem Pferd auf die Hinterbacken und stob auf die Brücke über den Big Wet zu. Billy Joe war neben ihm. Er wusste noch immer nicht, wie viel Zeit er Moriarty geben sollte.
    Als sie sich der 400-Meter-Markierung auf 200 Meter genähert hatten, zeigte Billy Joe nach vorn auf einen blitzenden Spiegel. Ein Apache gab eine Nachricht in die Stadt weiter. Er rief ihnen etwas zu. Der Texaner reagierte sofort.
    » Jetzt «, brüllte er. »Sie sagen, Moriarty liegt mindestens 100 Meter im Rückstand. Steig jetzt ab! «
    Buck sprang vom Pferd und lief auf die Viertelmeilen-Marke zu, an der ein Wettkampfhelfer und ein paar Schaulustige standen. Er musste sich zusammenreißen, um nicht mit aller Kraft loszurennen; wenn er es täte, würde Headley ihn mit Leichtigkeit in die Tasche stecken. Der Läufer aus Yorkshire hatte gesehen, was passiert war, und mit Schaum vor dem Maul galoppierte der Graue heran und ließ den Abstand zwischen ihnen zusammenschmelzen.
    50 Meter vor der Markierung und zehn Meter hinter Buck stieg Headley ab. Der Yankee hatte ganz offensichtlich seinen ersten Fehler begangen, denn das zusätzliche Laufen war ihm bestimmt auf Ausdauer und Atmung geschlagen. Barnsley würde gerächt werden – und dazu noch auf seinem eigenen Grund und Boden. Auf dem Mittelstreifen des Feldwegs arbeitete sich Headley an Buck heran, und zu beiden Seiten der Markierung feuerten die Menschen sie brüllend an. Diesmal hatte er ihn.
    Moriarty bedauerte nicht, was er getan hatte, denn Tulloch wäre ertrunken, hätte er ihn nicht durch den Big Wet gezogen. Kein Wettkampf konnte je so bedeutend sein wie ein einzelnes Leben, und so war es eine leichte Entscheidung gewesen. Am anderen Ufer hatte keiner von ihnen ein Wort gesagt, doch Tulloch hatte ihm ergriffen die Hand geschüttelt. Dann hatten sie sich wieder in Bewegung gesetzt. Am Fuß des Bergs lag Tulloch 100 Meter vorn und sprang den steilen Bergpfad hinauf wie ein Hirsch.
    Vom Balkon aus suchte Hettie Carr mit dem Fernglas den wimmelnden Menschentunnel in der Main Street ab. Das Johlen der Menge verriet ihr, dass Buck und Headley sich dem Ziel näherten. Dann sah sie sie hinter den Zelten von Boyle City auftauchen – Buck führte, doch Headley hing bedrohlich dicht an seiner Schulter.200 Meter vor dem Ziel schlug Headley zu und ging sofort zwei Meter in Führung. Doch Buck ließ ihn ziehen und behielt sein gleichmäßiges, ruhiges Tempo bei, blieb im Fluss. Dann, als nur noch 100 Meter vor ihm lagen, erscholl das merkwürdige Geräusch in seinem Kopf, das ihm sagte, der Moment sei gekommen. Der einzige Moment.
    »Bumm« , ertönte es in seinem Schädel, und Buck grinste.
    »Bumm« , sagte er laut zu Headleys Rücken.
    Mit fliegenden Beinen zog Buck an Josiah Headley vorbei, machte dessen Vorsprung zunichte und ging 50 Meter vor dem Ziel fünf Meter in Führung. Buck stürzte regelrecht durch das Zielband, und über ihm vollführte Bill Brennan ein Freudentänzchen, während Hettie Carr in Tränen ausbrach. Sie lief zu Eleanor, um ihr die Neuigkeit zu verkünden.
    Doch Eleanor war nicht mehr in der Verfassung zuzuhören. Halliwell war inzwischen nüchtern genug, um den Mädchen Anweisungen zuzunuscheln, und Mandy stand vor Eleanor, die stöhnend mit gespreizten Beinen und angewinkelten Knien auf dem Bett lag. Mit einem nassen Handtuch wischte Mandy ihr den Schweiß von der Stirn und murmelte: »Pressen, pressen !« Als Hettie das Zimmer betrat, war das Köpfchen des Babys gerade zu sehen.
    Eine Meile vor dem Ziel liefen die Pferde allenfalls noch Trab. Tullochs Grauem troff der Schaum vom Maul, und Moriartys Rappe zeigte erste Zeichen der Erschöpfung. Die Reiter hörten das Grölen, das sich vor ihnen erhob, doch erst als sie das Ende des von hysterischen Zuschauern verstopften Korridors erreicht hatten, erfuhr Moriarty von einem überschwänglichen Billy Joe, dass Buck gewonnen hatte – es sei alles offen.
    Fast gleichzeitig kamen sie über die Ziellinie, und Richter Haynes feuerte die Pistole zur letzten Runde. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher