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Finish - Roman

Finish - Roman

Titel: Finish - Roman
Autoren: Aufbau
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rief sie. »Um Gottes willen, sagen Sie uns einfach, was zu tun ist.«
    Richter Haynes musterte die Ergebniszettel.
    Um ihn herum herrschte das reinste Chaos, in der Menschenmenge wetteten Mexikaner wild auf die Ergebnisse, und alle krakeelten kreuz und quer durcheinander. In diesem Durcheinander betrachtete sich Haynes als Oase von Recht und Gesetz. Immerhin hatte es aufgehört zu regnen, so plötzlich und unerwartet, wie es begonnen hatte.
    Endlich war er so weit. Er trat an den Rand des Podiums, und noch ehe er seine Hand an die Glocke gelegt hatte, wogte ein Ruhe gebietendes Zischen die Main Street bis nach Boyle City im Norden und Brennanville im Süden hinunter.
    Der Richter räusperte sich und sprach in sein Megafon. »Endgültige Entscheidung über die erste Runde. Die Richter haben beschlossen, eins zu eins für Billy Joe Speed und den Indianer, und damit Unentschieden.«
    Er machte eine Pause, und nur das von den Dächern tropfende Regenwasser war zu hören.
    »Die endgültige und unumstößliche Entscheidung lautet … totes Rennen.«
    Bill Brennan warf Pete Boyle einen Blick zu. Seine beiden Männer würden gewinnen müssen, damit der Big Wet ihm gehörte.
    Moriarty und Tulloch erreichten den Big Wet gleichzeitig und wurden von der Strömung sofort mitgerissen. Der Regen hatte zwar aufgehört, doch der Fluss führte noch immer reichlich Wasser und floss schnell und heftig. Die Männer schwammen Seite an Seite, und ab und zu berührten ihre Füße das unebene Flussbett. Moriarty schwamm langsam in Brustlage, Tulloch lag auf dem Rücken und machte kurze, rudernde Armbewegungen. Für den Apachen White Fox, der die Läufer vom Gipfel des El Diablo aus beobachtete, sahen die beiden Männer aus wie zwei flussabwärts treibende Insekten. Er morste nach Yuta City. Die Läufer waren gleichauf.Buck erreichte den Fuß des El Diablo und erklomm die ersten 400 Meter gemächlich zu Pferde. Dann stieg er ab und trabte in ruhigem Tempo den lehmigen, sandigen Pfad hinauf, der rasch in der Sonne trocknete. Atmung und Schrittfrequenz waren in perfektem Einklang, und er bewältigte den Berg, als sei er eigens für ihn gemacht. Es tat weh, keine Frage, doch er hatte sich die Gabe bewahrt, den Schmerz auf dem feinen Grat der Erträglichkeit zu halten, und irgendwie übertrug sich sein Gefühl auf den Rappen, der hinter ihm behände den gewundenen, felsigen Steilpfad hinaufkraxelte.
    Kaum hatte er den Gipfel erreicht, drehte sich Buck um und nahm das Fernglas vom Sattelknauf. Er sah zum Big Wet hinunter und erspähte Moriarty und Tulloch, die sich durch den Fluss kämpften. Doch was er sah, überraschte ihn – Moriarty schien Tulloch durchs Wasser zu ziehen. Kopfschüttelnd stellte Buck die Gläser scharf. Es stimmte: Moriarty zog Tulloch aus dem Wasser ans Ufer.
    Mit schweißüberströmtem Gesicht lag Eleanor in ihrem Bett, links und rechts Mandy und Hettie. Die Wehen kamen immer schneller. Doc Halliwell stand jetzt schwankend neben ihr und wurde von Sweeney gestützt.
    »Du hast es bald geschafft«, sagte Hettie. »Ganz ruhig.«
    Eleanor atmete keuchend. »Wie geht’s voran?«, fragte sie.
    Mandy und Hettie sahen sich unsicher an.
    »Das Rennen«, stöhnte Eleanor.
    Mandy schnappte sich das Fernglas, das auf dem Nachttisch lag, ging zur Veranda und zog die Vorhänge zur Seite. Sie spähte in die wimmelnde Straße. Von den Läufern war nichts zu sehen. Als sie auf die Menschenmenge hinuntersah, erblickte sie Billy Joe, der nur darauf wartete, auf das Pferd zu steigen und zum El Diablo zu reiten. Er sah zu ihr hinauf.
    »Buck liegt vorn«, rief er. »Moriarty ist 20 Meter im Rückstand.«
    Mandy kehrte ins Zimmer zurück und zog die Vorhänge zu.
    Das Zimmer war ein einziges Durcheinander. Halliwell war wieder zusammengebrochen und wurde von Sweeney zurück in den Ecksessel geschleift. Hettie war den Tränen nah und kämpfte verzweifelt mit Eleanors Unterröcken, während hinter ihr ein Zimmermädchen Handtücher und eine Schüssel mit heißem Wasser hereintrug.
    »Buck und Moriarty liegen beide vorn«, log Mandy.
    Buck sah sich nach Headley um. Der Engländer war nicht mehr als 100 Meter hinter ihm und erklomm den Berg wie eine Antilope. Buck schwang sich in den Sattel und jagte den Abhang hinunter, an dessen Fuß ein Apache die Nachricht eines anderen Indianers auf dem Gipfel empfing und weitergab.
    Als Buck sich dem Fuß des Bergs näherte, erblickte er Billy Joe, der auf einem Schecken saß und mit einem Apachen
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