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Finish - Roman

Finish - Roman

Titel: Finish - Roman
Autoren: Aufbau
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in den Sattel schwang. Buck schüttelte den Kopf.
    »Das ist noch nicht raus«, rief er. »Der Richter klärt das gerade.« Er zeigte nach oben auf das Podest, wo Billy Joe und der Indianer mit Haynes und seinen Wettkampfhelfern zusammenstanden.
    Moriarty sah zu Buck auf und nickte, dann gab er dem Pferd einen Klaps auf den Widerrist, und Buck stob davon. In dem Moment ritt Tulloch durch die auf die Laufbahn drängende Menschenmenge auf den wartenden Josiah Headley zu. Mit 60 Metern Vorsprung galoppierte Buck auf die Zelte von Brennanville zu, als sich plötzlich dunkle Gewitterwolken vor die Sonne schoben und ihren Schatten über die Main Street warfen.
    Irgendwie hatte Eleanor es auf dem Balkon des Excelsior geschafft, sich beim Start des Rennens auf den Beinen zu halten, doch als Moriarty losgelaufen war, wurden die Wehen heftiger, und sie hatte Edwin Booth um einen Stuhl gebeten und Mandy losgeschickt, um Halliwell zu suchen. Als Moriarty in die zweite Runde aufbrach, wusste sie, dass es kein falscher Alarm war. Die Fruchtblase platzte. Eleanorerhob sich steif, winkte Hettie heran und kehrte unter Schmerzen in ihr Zimmer im Excelsior zurück.
    Wie immer kam der Regen plötzlich und heftig, in kräftigen, warmen Güssen brach er aus den Wolken, verwandelte das räudige Gras auf dem Mittelstreifen des Feldwegs in Matsch, ergoss sich über Moriarty, bis ihm Trikot und Shorts am Körper klebten. Hinter sich hörte er das unerschütterlich gleichmäßige Trommeln von Tullochs Füßen. 400 Meter vor dem Big Wet lag der Schotte nur noch 30 Meter zurück.
    Der Regen strömte ihm in Mund und Augen, doch irgendwie schaffte er es dennoch, seinen Atemrhythmus beizubehalten, und seine Füße trabten platschend über das rutschige Gras. Er war nicht müde, denn das Tempo war moderat. Die echte Qual sollte erst noch kommen: Das wussten er und der Mann, der hinter ihm herzockelte, nur zu gut.
    Vor ihnen galoppierte Buck durch den Regenguss und hatte den Vorsprung beim Big Wet um fast 300 Meter ausgebaut. Doch der Big Wet war längst nicht mehr der friedliche Wasserlauf, den Billy Joe und der Indianer durchquert hatten; der Regen hatte ihn zu einem schäumenden, brodelnden, mehr als anderthalb Meter tiefen Strom anschwellen lassen. Und noch immer peitschte der Regen nieder, Donner grollte und Blitze zuckten durch die grauen Wolken. Buck trieb den Rappen in den Big Wet, und schon bald hatten sie den Kontakt zum Kiesbett verloren und schwammen, während die Strömung sie flussabwärts zog. Auf halbem Weg spürte Buck, wie die Kräfte des Pferdes nachließen, und es schüttelte und verdrehte den Kopf, um nicht Wasser zu schlucken. Er glitt aus dem Sattel, hielt die Zügel fest, ruderte einarmig und mit seitlichem Beinschlag durch die tanzende Strömung. Plötzlich spürte er Grund unter den Füßen. Er kämpfte sich die letzten 20 Meter aufdie Kiesbank zu, zerrte den Rappen hinter sich her und ließ sich keuchend ans Ufer fallen.
    Dann rappelte er sich hoch und musterte sein Pferd. Das Wasser des Big Wet schien dem verschwitzten Tier gutgetan zu haben.
    Er griff nach dem Fernglas am Sattelknauf und sah zurück. Headley war gut 100 Meter vom Fluss entfernt und galoppierte darauf zu. Angesichts des großen Vorsprungs beschloss Buck, dem Rappen eine Verschnaufpause zu gönnen, denn in der letzten Runde würde Moriarty ein ausgeruhtes Pferd brauchen. Er knotete seine Wasserflasche los, nahm einen Schluck, griff die Zügel und erklomm die Uferböschung. Der Donner krachte, und durch den Regen und das beschlagene Fernglas war es unmöglich, Moriarty und seinen Gegner auszumachen. Er wollte es auf dem Gipfel des El Diablo noch einmal versuchen und dann entscheiden, wo er das Pferd abstellen würde. So wie es aussah, konnte er Moriarty viel Spielraum geben.
    Er schwang sich aufs Pferd und galoppierte flussaufwärts dem Pfad auf den El Diablo zu. Es sah gut aus, doch alles hing davon ab, wie die Entscheidung zu Billy Joe ausgefallen war.
    Schließlich hatte Mandy Doc Halliwell sturzbesoffen im Saloon des El Dorado aufgespürt. Sie hatte dem Barmann Sweeney die Notlage geschildert, und sechs Tassen schwarzen Kaffees später hatten Mandy und Sweeney den halb bewusstlosen Halliwell in Eleanors Zimmer geschleift.
    Halliwell hockte schlaff in einem Sessel in der Ecke und blinzelte tranig durchs Zimmer.
    Vom Bett aus, in dem Eleanor mit schweißbedeckter Stirn lag, sah Hettie verzweifelt zu ihm hinüber.
    »Sagen Sie uns, was wir tun müssen«,
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