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Finaler Rettungskuss: Baltasar Matzbachs neunter Fall (German Edition)

Finaler Rettungskuss: Baltasar Matzbachs neunter Fall (German Edition)

Titel: Finaler Rettungskuss: Baltasar Matzbachs neunter Fall (German Edition)
Autoren: Gisbert Haefs
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sagte der Dunkle.
    »Ja, ja, ja, ist ja gut. Man hat in Pakistan mit Mittelsmännern verhandelt, die dafür sorgen sollen, daß die Geschäfte auch mit den Taliban weitergehen, wenn die demnächst …«
    »Kürzer, bitte«, murmelte der Dunkle.
    »Himmel, hilf!«
    »Er hilft nicht«, sagte ich. »Soll ich’s mal versuchen? Material, Waffen, Maschinen, bisher gegen Geld, demnächst gegen Rohopium, für das in Europa dann ein von Abromeit koordiniertes Verteilersystem aufgezogen werden muß.«
    »Bah, was für eine scheußliche Phantasie du hast!« Matzbach grinste.
    »Keine Ahnung, wovon Sie reden«, sagte der Dunkle.
    »Dafür wollen die Taliban aber noch was«, sagte ich, »nämlich die Namen und Adressen von Leuten, die …«
    »Ich glaube, das reicht«, sagte der Dunkle etwas energischer.
    »Nee, find ich nicht«, sagte Matzbach. »Nawazish ist zur NATO gekommen und in Seidlers Organisation eingeschleust worden, weil es schon länger den Verdacht …«
    »Sie gehen zu weit«, sagte der Dunkle.
    »Hat sich dann aber«, fuhr Baltasar ungerührt fort, »von Abromeit und Co kaufen lassen und liefert Namen an …«
    »Ach, hören Sie doch auf!«
    »Ein gewisser Anwalt soll schweigen und flieht, ehe man ihn umbringt, ist aber nicht sicher, ob er alles vernichtet oder verräumt hat.«
    »So ohne Namensnennung geht das fast«, sagte der Dunkle.
    »Deshalb will er sein Haus, ah, sterilisieren lassen und bittet einen Freund, jemanden dafür zu bezahlen.«
    »Wissen wir eigentlich, wieviel?« sagte der Dunkle.
    »Nein. Die Truppe von Masud und Oswin …«
    »… den es nicht gibt. Jedenfalls nicht hier …«
    »… mag nicht oder kann nicht oder so, will aber aufpassen, daß nichts schiefgeht. Haben erst nachts von Arndts Flucht erfahren, können also gar nicht früher zum Haus fahren. Und zufällig kommen gleichzeitig mit dem beauftragten Brandstifter Hegel und noch einer, wahrscheinlich Nawa…«
    »Gibt’s nicht«, sagte der Dunkle.
    »… zu dem Haus, um Unterlagen und allerlei Material zu suchen, sehen Oswin, sind aber nicht sicher, ob er es ist und was er damit zu tun hat, daß das Haus plötzlich hochgeht; sie beschatten ihn zwei, drei Tage in Belgien und Frankreich, kriegen dabei noch ein paar Namen raus und beschließen dann, ihn umzubringen.«
    »Hm«, sagte der Dunkle. »Also …«
    »Wahrscheinlich haben sie auch Coralie gesehen«, sagte Matzbach. »Und was mich angeht, so lege ich äußersten Wert darauf, daß du nicht etwa an der materiellen Lauterkeit meiner Motive zweifelst.«
    »An der was?« sagte der Dunkle.
    Ich lachte leise. »Fürchtest du, für einen Philanthropen gehalten zu werden?«
    »Eben dies. Gräßlicher Gedanke. Am Ende meint glatt noch jemand, ich hätte ein Gemüt. Jene an Afghanen und vor allem Afghaninnen interessierte junge Dame, deren köstlichen Leib Zaches mal … was hat er damit gemacht? Was auch immer, jedenfalls hat sie ihn angerufen und gesagt, sie wolle ein bißchen Geld dafür ausgeben, das Leben ihrer Schützlinge sicherer zu machen. Das ist irgendwie in meine Hände geraten, aus diesem Fundus wirst du in den nächsten Tagen das vereinbarte Honorarium beziehen, und deswegen habe ich mich hier herumgetrieben, als ich von der Erwartung eines Hausschadens erfuhr.«
    »Jesses, können Sie reden!« sagte der Dunkle. »Das wär’s, nicht wahr? Und selbstverständlich werden Sie darüber schweigen. Bis auf weiteres.«
    »Klar«, sagte ich. »Das würde uns doch sowieso keiner glauben.«
    »Du kannst es ja für mich aufschreiben«, sagte Matzbach. »Gegen Honorar.« Er grinste. »Damit du mich ins rechte Licht rückst; ich lese so was dann gern auf dem Klo.«
    »Und Sie sorgen bitte dafür, daß auch die anderen …?«
    »Die haben Sie doch schon vergattert«, sagte Baltasar. »Aber ich sag’s gern noch mal.«
    »Eine Frage hätte ich aber auch.« Der Dunkle klang plötzlich ganz konziliant. »Wenn Sie gestatten.«
    »Immer zu.«
    »Sie wissen wirklich nicht, wer im Haus dieses Anwalts mit Benzin und diesem primitiven Zünder …?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich.
    »Wenn ich was rauskriege, laß ich es Sie wissen.« Matzbach klopfte dem Mann auf die Schulter.
    »Gut; ich gehe dann jetzt. Kommen Sie allein klar? Haben Sie hier irgendwo Autos oder so?«
    »Oder so«, sagte Baltasar. »Gute Heimfahrt.«
    Wir standen noch einen Moment herum, sahen einander an und hörten den Dunklen abfahren. »Zwei Fragen«, sagte ich, »zu denen ich vor lauter Unfug nicht gekommen bin.«
    »Und
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