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Fieber - Horror

Fieber - Horror

Titel: Fieber - Horror
Autoren: Bentley Little
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Bekannten zu treffen, mit dem sie reden konnte. Na ja, vielleicht nicht gerade einen Bekannten, aber doch jemanden, der aus der gleichen Ecke kam. Wir sind gut miteinander ausgekommen, haben zusammen gebüffelt und sind ein paarmal was trinken gegangen. Ich hätte nicht gedacht, dass daraus mehr würde oder dass ich überhaupt eine Chance bei ihr habe - schließlich war Stacy die heißeste Braut an unserer alten Schule. Dann, nach dem letzten Kurs, habe ich eine Weihnachtskarte von ihr bekommen. Sie hat sich bedankt, jemanden gehabt zu haben, mit dem sie reden konnte, und der ihr geholfen hat, ein hartes Semester zu überstehen. Unten auf die Karte hatte sie ihre Telefonnummer geschrieben. Tja, da hab ich sie kurz entschlossen zum Essen eingeladen. Bald darauf waren wir zusammen. Und nachdem wir beide unseren Abschluss hatten, habe ich sie geheiratet.«
    In diesem Augenblick wurde die Haustür geöffnet, und mit großen Schritten betraten Joels Frau und seine Tochter die Diele. Sie redeten, lachten und stellten lautstark Plastiktüten vor der Garderobe ab. Stacy war noch hübscher als auf den Fotos und noch schöner als während der Highschoolzeit, und sie hatte eine sachliche, nüchterne Art, die ihren Charme nur noch betonte.
    »Sie müssen Hunt sein«, sagte sie und streckte ihren Arm an Lilly vorbei, um ihm die Hand zu schütteln. »Schön, Sie kennen zu lernen. Joel hat erzählt, Sie hätten angerufen und würden vorbeikommen. Sie waren auch auf der John Adams, oder?«
    Er nickte. »Und auf der Bodie Junior High.«
    »Ich auch!« Stacy schob ihre Tochter zur Treppe. »Tut mir leid, dass ich hier so eine Hektik mache, aber das Treffen hat länger gedauert als erwartet, und Lilly sollte längst schlafen. Morgen ist Schule«, erklärte sie. »Ich bring sie rasch ins Bett, dann komme ich zu euch. Sag gute Nacht, Lilly!«
    »Gute Nacht«, sagte das Mädchen artig.
    »Gute Nacht«, sagte Hunt.
    Die beiden eilten die Treppe hinauf.
    Hunt schüttelte den Kopf. »Stacy Williams.«
    »Jetzt Stacy McCain.«
    »Du hast echt Schwein, weißt du das?«
    »Oh ja, ich weiß. Warte 'nen Augenblick. Ich gehe eben rauf und sage Lilly gute Nacht. Bin gleich wieder da.«
    »Okay.«
    Joel ging zur Treppe.
    »Sag mal, deine Frau hat nicht zufällig Single-Freundinnen?«, fragte Hunt.
    Grinsend wandte Joel sich um. »Kann schon sein«, sagte er. »Gut möglich.«

2.
    Nachdem er ein wenig herumtelefoniert hatte, wusste Hunt, dass es billiger sein würde, seine Habseligkeiten aus Kalifornien nicht mit einem gemieteten Laster von U-Haul oder Ryder hierherzuverfrachten, sondern mit dem Transporter einer ortsansässigen Firma namens »Eezee Rent«, die mit ihren Preisen nicht nur zehn Dollar unter dem günstigsten Angebot der Konkurrenz lag, sondern außerdem noch fünfzig Frei-Meilen anbot. Hunt stellte seinen Wagen in der Auffahrt seines neuen Hauses ab, ließ sich von Joel zu der Autovermietung fahren und machte sich dann auf die lange Fahrt nach Kalifornien; er hoffte, das Ganze werde nicht länger als zwei Tage dauern.
    Kurz nach Einbruch der Dunkelheit erreichte er sein altes Zuhause und verbrachte den Rest des Abends damit, alles zusammenzupacken. Einen Großteil der Bücher und der Platten hatte er schon in Kartons gepackt, bevor er nach Arizona aufgebrochen war, doch viele Küchenutensilien, Lebensmittelvorräte, Kleidung und verschiedene Kleinigkeiten mussten noch in Kisten verstaut werden. Als Hunt sich endlich schlafen legte, war es schon nach Mitternacht.
    Um sechs Uhr klingelte der Wecker. Hunt packte ein paar letzte Kleinigkeiten, ehe er sich ein schnelles Frühstück genehmigte. Es war Samstag, also waren die meisten Mitbewohner des Apartmentkomplexes zu Hause, und wie er gehofft hatte, sahen ihn die beiden Nachbarn, die er am besten kannte - Bill Curtis und David Virgil -, wie er Kisten schleppte. Sofort erboten sich die beiden, ihm beim Beladen des Lasters behilflich zu sein. Im Gegenzug lud Hunt sie zum Mittagessen ein. Am Nachmittag waren der Wagen fertig beladen und das Apartment gereinigt. Nach der Schlepperei war Hunt zu müde, um noch die Neun-Stunden-Fahrt nach Tucson anzutreten, also fuhr er zur Ocean Avenue und schlenderte am Pier des Seal Beach entlang. Seit der Trennung hatte er es sich zur Gewohnheit gemacht, hier spazieren zu gehen und die Fischer und die Wellen, die Möwen und die Strandnixen zu beobachten. Dabei konnte er sich am besten entspannen. Als er nun im warmen Wind, der vom Landesinneren wehte, zu
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