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Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Feuriger Rubin: Roman (German Edition)

Titel: Feuriger Rubin: Roman (German Edition)
Autoren: Virginia Henley
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Geschmack und Gefühl seines starken Körpers auskostete. Ihre Finger tasteten nach seinen alten Kampfnarben, als er sie liebte, und das Wissen, dass er ein Krieger gewesen war, erregte sie.
    Als Greysteel ihre Brüste küsste, liebkoste er die mit der Narbe so sehr wie die andere – ja mehr noch. Es war ein Zeichen ihres großen Mutes.
    Velvet schauderte. Sein unrasierts Kinn fühlte sich an ihrer Haut rau an und erregte sie merkwürdig, da es seine offenkundige Männlichkeit und Dominanz unterstrich. Im Gegensatz dazu fühlte sie sich zerbrechlich, feminin und so katzenhaft sinnlich, dass sie am liebsten geschnurrt hätte.
    Als Greysteel in sie hineinglitt, schrie er auf, als ihre sengend heiße Scheide ihn umgab, ihn besitzergreifend festhielt und sich seinen harten fordernden Stößen ergab. Obwohl er sanft sein wollte, sagte ihm sein Instinkt, dass Velvet leidenschaftlich und heftig genommen werden wollte. Sie war seine Frau, der er seine wilde Liebe und Anbetung für immer einprägen musste. Zärtlichkeit hatte Zeit bis zum Nachspiel.
    Viel später, als sie ineinander verschlungen dalagen, sprachen und flüsterten die Liebenden stundenlang, raunten Liebesworte, machten Pläne, freuten sich auf ihr Baby, äußerten leidenschaftliche Schwüre und tauschten heilige Eide. Sie durchliefen eine ganze Skala von Gefühlen, von Lachen angefangen bis zu Tränen, als sie einander ihre innersten Ängste und Wünsche enthüllten. Beide hatten auf leidvolle Weise erfahren müssen, dass das Zusammensein das Einzige war, was sie für ihr Glück brauchten.
     
    Am nächsten Morgen gingen sie noch vor dem Frühstück hinunter und liefen hinaus wie Kinder, die dem Kerker des Schlummers entkommen waren. Sie besuchten ihre Pferde in den Stallungen, und als Velvet das Paar Tigerkatzen sah, die dort hausten, beschloss sie, ihnen Namen zu geben. »Wir wollen sie ›Dies‹ und ›Jenes‹ nennen. Ich liebe diese Namen.«
    »Du hast eine Vorliebe für ausgefallene Namen, meine Liebe.«
    »Falls jemand mit Namen Greysteel den Namen Velvet meint, dann entbehrt das jeder Grundlage.«
    Er verbeugte sich. »Deine witzige Bemerkung trifft zu. Wir wollen frühstücken, ehe ich vor Hunger einen Schwächeanfall bekomme.«
    »Du brauchst eine gesottene Eule, damit du zäher wirst.«
    »Und dir sollte man den Hintern versohlen, damit deine spitze Zunge gezügelt wird.«
    »Sprich die Wahrheit und strafe den Teufel Lügen – du liebst meine Zunge!«
    »Du bist das frechste kleine Mädchen, das mir je begegnete.«
    Unter schallendem Gelächter gingen sie und betraten Hand in Hand das Haus durch die Küchentür.
    Sie nahmen ihr Frühstück am Küchentisch ein und bestanden darauf, dass Mrs Clegg sich zu ihnen setzte.
    »Roehampton hat wieder ein Liebespaar zusammengeführt«, sagte Bertha. »Das macht die romantische Atmosphäre aus galanter Zeit … Es ist unvermeidlich.«
    »Wir bekommen ein Kind.« Velvets Gesicht glühte.
    »Meinen Glückwunsch! Wann ist es so weit, Mylady?«
    »Nun, ich hoffe, dass es sich nicht vor Mai meldet.«
    »Damit Ihr der Krönung beiwohnen könnt?«, fragte Bertha.
    »Guter Gott, nein! Aber wenn er im April geboren wird, habe ich zwei männliche Widder, die mich zu dominieren versuchen.«
    »Was ist, wenn es ein weiblicher kleiner Satansbraten wie du wird?«, wollte Greysteel wissen.
    Velvets Miene wurde weich. »Wenn es ein Mädchen wird, werde ich sie Paisley nennen.«
    »Wie meine Mutter!« Sein Herz schmolz vor Liebe dahin. »Du bist so großzügig, Velvet.«
    »Unsinn, ich habe nur eine Vorliebe für schöne Namen.« Sie schob ihren Stuhl zurück. »Wenn Ihr beide mich entschuldigen wollt, ich muss einen Brief an einen Freund schreiben.« Sie sah Greysteel neckisch an. »An einen hingebungsvollen Freund.«
    Sie gingen aus der Küche, und Greysteel beobachtete sie, als sie sich an den Schreibtisch setzte. »Ich lasse Euch allein, Lady Montgomery.«
    Die nächste Stunde brachte Velvet damit zu, einen Brief an den König zu Papier zu bringen. Eben als sie Sand darüber streuen wollte, hörte sie einen Wagen auf der Zufahrt und lief ans Fenster. »Es ist Christian«, rief sie hinaus. »Hast du auf ihren Brief nicht geantwortet?«
    »Natürlich habe ich das. Ich lud sie ein, sie solle uns besuchen.«
    Die beiden Frauen genossen das Wiedersehen, und Greysteel saß nachdenklich da, nicht imstande, auch nur ein Wort einzuwerfen, da die beiden schwatzten, ohne Atem zu holen.
    »Was wirst du zur Krönung anziehen?«,
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