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Feuertod

Feuertod

Titel: Feuertod
Autoren: Daniel Isberner
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Ihr könnt dann gehen.“
    Die beiden nickten ihm mit einem Lächeln zu und verließen das Büro dann wieder, wie sie gekommen waren. General Rodriguez hielt seine Waffe jetzt direkt auf Thar’ara’tedos gerichtet, der sich darum aber nicht weiter kümmerte. Zum einen wollte er nicht ängstlich wirken, zum anderen war er es aber auch wirklich nicht.
    „Bitte, setzen Sie sich. Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“
    „Wasser. Aus der Leitung.“
    „Ah, Sie sind vorsichtig. Ich kann es Ihnen nicht verübeln,“, er stand auf, um seinem Gast seinen Wunsch zu erfüllen, „aber wenn ich Ihnen etwas antun wollte, hätte ich Sie nie hierherbringen lassen. Ich denke, wir zwei können uns gegenseitig helfen.“
    Er spürte den neugierigen Blick des Generals auf seinem Rücken.
    „Und wie soll diese Hilfe aussehen?“
    „Simpel, Sie brauchen einen Weg, um die Menschheit vor dem Schatten zu retten. Ich weiß, was der Schatten ist und wie Sie ihn besiegen können. Was ich dafür brauche sind Sie, die
Lupardus
und den Mann den Agentin Ranai in Ihrer Abwesenheit auf Ihr Schiff gebracht hat.“
    Er stellte das frisch gefüllte Wasserglas auf den Schreibtisch und setzte sich wieder auf seinen Stuhl.
    „Bitte, setzen Sie sich. Ich finde, es diskutiert sich schlecht im Stehen.“
     
     
    Widerwillig steckte Roberto die Waffe weg. Es war immerhin eine Waffe, die ihm die Untergebenen dieses Mannes gegeben hatten, das sprach für ihn.
    Was nicht für ihn sprach, war sein unerwartetes Verhalten.
    Er kannte den Mann von den Vorbereitungen auf ihre Mission. Tateres Horewes, Operationsmanager für Matursi Metall im Orion-System. Er war ruchlos, hinterhältig und vermutlich ein Mörder. Nichts davon strahlte dieser Mann aus – und Roberto konnte sich seiner Menschenkenntnis normalerweise sehr sicher sein. Irrte er sich, waren alle Informationen des militärischen Geheimdienstes zu diesem Mann falsch oder ging hier etwas Anderes vor?
    Und woher sollte er die Informationen haben, die er angeblich bieten konnte? Er schwor sich, das Rätsel zu lüften, aber so lange er hier stand und das Gespräch nicht begann, würde das nicht passieren. Also setzte er sich und begann das Gespräch selbst:
    „Dann erzählen Sie.“
    „Zuerst einmal kann ich Sie beruhigen, die Menschen in den gefallenen Systemen leben noch. Größtenteils.“
     
     
    In der nächsten Stunde erzählte Thar’ara’tedos dem General alles. Angefangen mit ihm selbst, gefolgt von den Ix und ihrer Geschichte, ihrem unerwarteten Ausbruch aus der dimensionalen Spalte, der Invasion der Systeme der Menschen und seinem Plan, die Ix zu besiegen. Ein für alle Mal.
    Als er damit fertig war, sah der General ihn mehrere Minuten schweigend an. Verarbeitete er die Informationen oder hatte er beschlossen, dass Tateres den Verstand verloren hatte?
    Verübeln könnte er ihm das nicht. Die Geschichte wirkte wie das Gelaber eines Wahnsinnigen. Die einzige Frage des Mannes vor ihm überraschte ihn daher.
    „Und wofür brauchen Sie mich?“
    An Rodriguez‘ Blick erkannte er, dass der die Antwort darauf bereits wusste, aber es von ihm hören wollte.
    Das war der schwierige Teil. Es war eine Sache, eine totkranke, depressive oder von anderen Problemen geplagte Person zu überzeugen, ihren Körper aufzugeben, aber der General war nichts davon. Genau das war aber auch der Grund, dass er ihn brauchte. Er entschied sich daher für die Wahrheit, zu lügen hätte wenig Nutzen.
    „Ich brauche Ihren Körper. Tateres wird keinen meiner Pläne umsetzen können. Er war überraschend nützlich, aber sein Nutzen hat ein Ende gefunden – und ich muss zugeben, dass ich aus dem Körper dieses Sadisten heraus will.“
    Er war von den Worten, die seinen Mund verließen, selbst überrascht. Das hatte er nicht sagen wollen, hatte es sich bisher noch nicht mal selbst eingestanden gehabt. Die Antwort des Generals überraschte ihn allerdings noch mehr.
    „Einverstanden.“
    Keine Fragen, keine Skepsis. Damit hatte er nicht gerechnet. Ganz im Gegenteil, er war fest davon überzeugt gewesen, den General überreden zu müssen. Ihm beweisen zu müssen, wie wichtig ihre Verschmelzung war. Dass es keinen anderen Weg gab, die Ix zu besiegen und die Menschheit zu retten. Aber nur dieses eine Wort „Einverstanden“… nein, damit hatte er definitiv nicht gerechnet.
    „Also, wie läuft das ab? Wie töten wir dich?“
    „Simpel, nimm meine Hand und gib mir deine Waffe.“, Thar’ara’tedos wechselte
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