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Feuertod

Feuertod

Titel: Feuertod
Autoren: Daniel Isberner
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tiefe Verbindung mit einem Wirt verspürt.“, er schien kurz zu überlegen, ob er Zetoras mehr erzählen sollte, bevor er weitersprach, „Normalerweise ist es ein Hirachosa an den Kontrollen des Körpers. Das Wesen des Wirtes wird, aus Mangel eines besseren Wortes, in ein Verließ gesperrt. Es ist immer da, aber nicht mehr viel mehr als eine Datenbank seines Wissens und seines Seins. Mal etwas mehr, mal etwas weniger, aber die Unterschiede sind gering, außer wir unterdrücken den Wirt komplett. Aber als wir in diesem Körper verschmolzen sind… Wir wissen nicht, warum oder wie. Aber wir sind Eins geworden. Ein Wesen, ein Körper. Wir sind Roberto, wir sind Thar’ara’tedos.“
    Zetoras nickte stumm. Konnte das stimmen? War sein Freund wirklich noch am Leben? Er würde es darauf ankommen lassen.
    Sie hatten noch fünf Minuten, bevor die Hagner wieder Energie hatte.
    „Lass uns auf die Brücke gehen.“, sagte Roberto, „Wir wollen, dass du etwas siehst.“
    „Geht voraus.“, hatte er ihn gerade wirklich im Plural angesprochen?
    „Vertraust du uns nicht?“
    „Doch, aber für eine Weile will ich euch nicht unbedingt in meinem Rücken haben. Nichts für ungut.“
    „Keine Sorge. Wir wären enttäuscht, wenn du das anders sehen würdest.“
     
    Auf der Brücke führte Roberto ihn zu James und sie sahen sich das leere All vor dem Schiff an.
    „Admiral Rodriguez an Alpha. Tarnfeld senken.“
    Zetoras sah ihn skeptisch an, aber dann wanderte sein Blick, wie magnetisiert, wieder ins All. Nur wenige hundert Meter vor ihnen, in den Weiten des Weltraums war das praktisch nichts, vor ihnen enttarnte sich die
Lupardus
in all ihrem Glanz.
    „Admiral Kasrer, willkommen zu Hause.“
    Zetoras bemerkte die Beförderung kaum, so gebannt starrte er auf sein Schiff.
     
     
    Nichts von dem, was Roberto Zetoras erzählt hatte – dass sie über sich selbst im Plural redeten, war nicht nur Zetoras zu liebe geschehen – war gelogen gewesen. Sie hatten jedoch ein paar Details ausgelassen, weil sie sich nicht sicher waren, wie er sie aufgenommen hätte.
     
     
    28. Februar 2253
     
     
    New Dublin – Orion III
     
    Es war ein Gefühl, dass keiner von ihnen bisher gekannt hatte, weder Thar’ara’tedos noch Roberto. Noch nie zuvor war eine Verschmelzung so gelaufen. Noch nie zuvor, hatte das Ich des Wirtes nicht nur überlebt, wenn er es nicht aktiv unterdrückte, war das eigentlich sogar normal, sondern war mit seinem Ich verschmolzen. Sie waren nicht mehr zwei Wesen in einem Körper. Sie waren Eins. Ein einziges Ich, mit den Erinnerungen und Erfahrungen von zwei.
    Und mit dieser Mischung, kamen Erkenntnisse. Erkenntnisse darüber, dass sie nicht warten konnten, bis einer der Admiräle zurücktrat oder starb, um ihnen den Aufstieg in den neuen Rang zu ermöglichen. Es musste jetzt geschehen, wenn sie eine Chance haben wollten die Ix zu stoppen, bevor es zu spät war.
     
    Neu Berlin – Rateri II
     
    Um ihre Ankunft zu verbergen, hatten sie ein Sprungtor in einer von den Hirachosa kontrollierten Anlage auf Rateri I genutzt. Mit einem eigenen Fusionsreaktor und verborgen vor den Menschen, war die Anlage die einzige Möglichkeit, einen Sprung über eine so weite Strecke zu machen, ohne dass sie jemand bemerkte.
    Nachdem sie sich von den Schmerzen des Sprungs erholt und ihre Ausrüstung zusammengesucht hatten, waren sie dann direkt weiter nach Neu Berlin gesprungen, um ihren Plan in die Tat umzusetzen. Sie hätten die Aufgabe auch an einen anderen Hirachosa übertragen können, der sich bereits im Rateri Protektorat befunden hatte, aber ihrer Meinung nach war eine wichtige Sache bei einem Mord, dass man in der Lage sein sollte, ihn selbst zu begehen und nicht das Gewissen einer anderen Person damit belasten sollte.
    War das Robertos Ansicht oder die von Thar’ara’tedos? Sie wussten es nicht. Vielleicht hatte auch keiner von ihnen das so empfunden und nur die Kombination ihrer Erfahrungen führte zu dieser Meinung. Es war unmöglich zu sagen, es war aber auch nicht wichtig. Das einzige was zählte, war, dass Admiral Michael Rasmus heute sterben würde, sie währenddessen, offiziell, weit weg vom Geschehen waren und daher nicht in Verdacht geraten konnten und dass sie nach ihrer Rückkehr seinen Posten übernehmen würden.
     
     
    21. Januar 2255
     
     
    Unbekannte Hütte – Irgendwo im Orion-System
     
    Ängstlich starrte Karil Husegan auf den Mann vor ihm. Vor einer Woche hatten sie ihn, zusammen mit Harald Matursi,
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