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Feuertod

Feuertod

Titel: Feuertod
Autoren: Daniel Isberner
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er sich nicht irrte, hatte sie in der Mitte begonnen, war dann nach oben gegangen und am Ende nach unten.
    5-3-7-0
    Rotes Leuchten.
    Verdammt!
    Hatte ihn seine Erinnerung getäuscht? Er rief sich die Bilder erneut vor Augen, aber nein. Er war sich sicher, dass das die Reihenfolge war, die er gesehen hatte. Waren die Zahlen also doch nicht die Richtigen?
    Unten sind zwei Zahlen.
    Natürlich.
    5-3-0-7
    Das Tastenfeld leuchtete grün und er konnte ein Klicken hören.
    Er riss die Tür auf – und starrte in die Mündungen zweier Pistolen.
    Verdammt!
    „Wir haben uns schon gefragt, wie lange du brauchen würdest.“, sagte die vielleicht zwanzigjährige blonde Frau, die auf der linken Seite stand, „Hier zieh das an.“
    Sie senkte ihre Pistole und reichte ihm sauber gefaltete Wäsche. Ohne etwas zu sagen, starrte er die Beiden ein paar Momente einfach nur an. Was zur Hölle war hier los?
    „Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.“, wieder die Frau, „Ich habe wirklich gedacht, du erholst dich schneller, mit den neuen Medikamenten, die ich dir gegeben habe.“
    Die Krankenschwester? Er konnte es nicht sagen, er hatte noch zu sehr unter Medikamenteneinfluss gestanden, als sie bei ihm gewesen war, als dass er sie wiedererkannt hätte. Aber wovon sollte sie sonst sprechen?
    Warum haben sie mir nicht geholfen? Wenn wir nicht so viel Zeit haben, warum musste ich dann selbst einen Weg aus dem Zimmer finden?
    Gute Fragen. Er wollte sie gerade stellen, entschied sich dann aber dagegen. Besser, er spielte erst mal mit. Er nahm die Kleidung und zog sich schnell an.
    Es war normale Straßenkleidung. Unterwäsche, Jeans, T-Shirt und Socken. Auf dem Boden konnte er ein Paar militärische Stiefel stehen sehen. Er vermutete, dass sie auch für ihn gedacht waren, zog sie an und versteckte sie unter der Jeans. Sie passten perfekt.
    Als er fertig war und wieder aufsah, hatte auch der Mann, der den Körper eines Bodybuilders und kurz geschorene schwarze Haare hatte, seine Pistole weggesteckt und hielt ihm stattdessen eine weitere mit dem Griff voraus entgegen. Ohne zu zögern griff Roberto zu. Er mochte keine Ahnung haben, wer die beiden waren, warum sie ihm halfen oder warum sie ihm
nicht
geholfen hatten aus dem Zimmer zu entkommen, aber er würde ganz sicher keine Waffe ausschlagen.
    Er sah sich um und war überrascht, dass er sich offenbar doch in einem Krankenhaus befand – wenn er die steril wirkenden Gänge und die auf dem Gang verteilte Ausrüstung richtig deutete. Das Einzige, was es von einem normalen Krankenhaus unterschied, war die Leere.
    Normalerweise herrschte in einem Krankenhaus immer ein geschäftiges Treiben. Krankenschwestern und Krankenpfleger liefen durch die Gegend, Patienten riefen um Hilfe und Verwandte kamen und gingen. Hier war nichts davon der Fall. Die Flure waren menschenleer und es herrschte absolute Stille.
    „Der Heimatschutz hat den kompletten Flügel absperren lassen.“, sagte der Mann, als wenn er seine Gedanken gelesen hätte.
    Heimatschutz… Das erklärte, warum sie aufgeflogen waren. Die Vier Männer mussten gekommen sein und hatten ihre Ausweise vorgezeigt – dann hatte die Wache sie darüber informiert, dass bereits zwei ihrer Kollegen vor Ort waren. Konnten sie wirklich so viel Pech gehabt haben? War es kein Fehler im Plan gewesen, sondern einfach nur Pech, das Helena getötet hatte? War das wirklich alles gewesen?
    Er konnte es kaum glauben. Aber wenn er wirklich vom Heimatschutz gefangengenommen worden war, dann war das die einzige Erklärung. Pech. Die Frau die er liebte war tot - aufgrund von Pech.
    Er hätte sich vermutlich noch weiter mit diesem Gedanken beschäftigt, wenn die angebliche Krankenschwester nicht plötzlich die Hand gehoben hätte, um ihnen anzudeuten, dass sie stehenbleiben sollten. Sie legte einen Finger an ihre Lippen, gab ihnen ein Handzeichen zu warten und ging dann um die Ecke vor ihnen.
    „Hallo ihr zwei.“, sagte sie zu Leuten, die er nicht sehen konnte, „Was treibt zwei so stramme Soldaten in unser kleines Krankenhaus?“
    „Was machen Sie da hinten? Das ist ein Sperrbereich.“, eine männliche Stimme, vermutlich einer der strammen Soldaten.
    „Oh?“, sagte sie mit einer absolut unschuldigen Stimme, „Das wusste ich nicht. Ich bin noch neu hier. Könnt ihr mir verraten, wo sich Station 4B befindet?“
    „Ja,“, eine andere männliche Stimme, „da gehen Sie dort vorne links und dann…“, weiter kam er nicht, als Roberto plötzlich Geräusche hörte,
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