Feuerflut

Grass, and Sand“ wird der Verlust der kostbaren Traumschlange geschildert, in den weiteren Teilen des Romans kommt es zu Abenteuern bei der Suche nach einem Ersatz. Sie heilt dabei das kranke Bein des mächtigsten Mannes eines neues lokalen Zentrums, betätigt sich als eine Art Psychologin für dessen Sohn, der durch die machtvolle Persönlichkeit seines Vaters total unterdrückt und verunsichert ist. Schließlich gelangt sie an einen Ort, wo in den Überresten einer ehemaligen Wohnkuppel Tausende von Traumschlangen gedeihen, die aber mißbraucht werden. Ein Psychopath benutzt sie, um eine Anzahl von willigen Gefolgsleuten um sich zu scharen, die zu allem bereit sind, um die durch den Schlangenbiß erzeugten Visionen genießen zu können. Sie gerät in tödliche Gefahr, wird in der Schlangengrube fast zu Tode gebissen, kann sich aber schließlich aus eigener Kraft befreien, bevor ihr Freund Stavin aus der ersten Geschichte eintrifft. Dieser Roman ist ein Musterbeispiel für ein romantisches Abenteuer mit aufklärerischen Ambitionen. Im Mittelpunkt steht eine psychologisch eindrucksvoll geschilderte Frau, die selbstbewußt ihrer Welt entgegentritt, sich der Sexualität nicht versperrt, das Beste aus ihrem Leben und ihrer Welt zu machen sucht und dabei – aller Zähigkeit und Zielstrebigkeit zum Trotz – durchaus eine Alternative zu männlichen Helden in ähnlichen Situationen ist. Gemeinsam mit Susan Anderson gab Vonda N. McIntyre 1976 die SF-Anthologie Aurora: Beyond Equality heraus, in der feministisch orientierte Science Fiction gesammelt wurde. In diesem Jahr erschien, möglicherweise in Erfüllung eines alten Vertrags, ihr dritter Roman, ein Abenteuer innerhalb der Reihe Star Trek. Weiteren Werken dieser Autorin, die sicher in nächster Zeit zu erwarten sind, darf man mit Spannung entgegensehen.
     
    Hans Joachim Alpers