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Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)

Titel: Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
Autoren: Maxima Moosmax
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enormen Wust an Papier, sowie diversen geöffneten und geschlossenen Kartons verschwand, als versuche er, sich die Mimikry der Insekten anzueignen und gänzlich mit der Umgebung zu verschmelzen. Andreas freundliches Lächeln wurde breiter, als sie meinem Blick folgte, während Holger die Unordnung so souverän ignorierte, als gehöre sie einer meiner Parallelwelten an. Holger begleitete mich wieder zur Tür des Instituts, was mir sehr recht war, da das kleine Institut doch eine erhebliche Anzahl an Türen und Fluren besaß, in denen ich mich sicherlich verlaufen hätte.
    Als ich das Gebäude verlassen hatte und wieder durch den Park in Richtung Bahnstation ging, war ich so erleichtert, dass ich am Liebsten aufgejauchzt hätte. Ich hatte den Job! Glücklich zog ich mein Handy aus der Tasche und schaltete es wieder ein. Ich musste einfach mit jemandem reden. Meine Tante musste ich sowieso anrufen, sie war sicherlich ebenso aufgeregt wie ich.
    „ Hallo Tina, ich bin's.“
    „ Lex! Wie ist es gelaufen?“
    Ich konnte die Aufregung fühlen, die ihre Stimme beinahe überschnappen ließ. Ich atmete einmal tief durch um mich zu beruhigen.
    „ Sie haben mich genommen!“
    Ich hörte Tinas Jubelrufe am anderen Ende der Leitung. Tina rief Onkel Will die Neuigkeit zu. Ich erzählte den beiden haarklein von dem Gespräch, und als ich damit fertig war berichtete ich ihnen auch von Winkler. Beide hatten den Namen noch nie gehört, doch auch sie hatten meinen Vater niemals kennengelernt, sondern nur die Erzählungen meiner Mutter gehört. Er sei ständig auf Reisen gewesen hatte sie berichtet. Das war alles.
    „ Lex, geh nicht zu diesem Winkler, ich habe da ein schlechtes Gefühl. Konzentriere dich lieber auf deine Arbeit.“
    Sie nahm mir das Versprechen ab, darüber nachzudenken und nicht alles zu glauben, was Winkler mir erzählte.
    Zum Telefonieren hatte ich mich auf einen Grünstreifen neben dem Fußweg durch den Park gesetzt. Erst als das Gespräch beendet war sah ich den silbernen Mercedes auf dem angrenzenden Universitätsparkplatz. Kurz zögerte ich, doch schnell siegte meine Neugierde. Tante Tinas Warnung nahm ich nicht ernst, sie machte sich immer zu viele Sorgen.
    Das Gebäude Steinstrasse 1 bot einen krassen Gegensatz zu meinem neuen Arbeitsplatz. Es schien ein Schloss aus der Renaissancezeit zu sein. Ein leiser Windstoß ließ die Härchen in meinem Nacken stehen. Ich konnte die Vergangenheit des Gebäudes so deutlich fühlen wie seine Gegenwart. Das elegante Bauwerk bildete ein Quadrat um einen gepflegten Innenhof, der scheinbar von der Cafeteria als Terrasse genutzt wurde. Dieser Anblick machte mir klar, dass mein Geist mich diesmal nicht tief in die Vergangenheit, oder was er dafür hielt, gezogen hatte. Nun, mit all dem Glück und der Erleichterung die einer erfolgreichen Prüfung natürlicherweise folgen, war ich gegen den Anprall jeglicher Paralleluniversen gewappnet. Statt pittoresker Marktstände gab es dunkelblaue Sonnenschirme und Bierbänke. Wegen der Semesterferien waren die Besucher größtenteils in Winklers Alter. Einer unbestimmten Ahnung folgend verließ ich den Pfad zur Tür und ging zwischen den Bänken hindurch. Tatsächlich sah ich Winkler allein auf einer Bierbank sitzen. Er las so konzentriert in einem Stapel Papiere, dass ich überrascht war, dass er nicht zusammenzuckte, als ich ihn begrüßte.
    „ Herr Falkner, wie nett. Setzten Sie sich doch. Einen Kaffee?“
    Ohne eine Antwort abzuwarten winkte er eine Frau herbei. Ihre Reaktion machte deutlich, dass diese Cafeteria ein Selbstbedienungsbereich war. Winkler ignorierte ihre Ablehnung souverän und sie nahm klaglos seine Bestellung auf. Nach wenigen Minuten kam sie mit einem Milchkaffee für mich wieder, den Winkler sofort bezahlte.
    „ Aber gewöhnen Sie sich das nicht an, junger Mann, nur für Professor Winkler mache ich eine Ausnahme.“
    Ich nickte der gepflegten Erscheinung mit weißer Schürze und roter Lockenpracht zu.
    „ Sie kommen öfter her?“
    „ Nur während der Semesterferien, sonst ist es hier zu laut zum Denken. Ich glaube, es ist das Trinkgeld. Macht mich zu einer einprägsamen Erscheinung.“
    Er zwinkerte mir zu. „Sie sehen viel entspannter aus als heute Morgen.“
    Das war wohl als Frage gedacht und ich beantwortete sie bereitwillig. Die Einstellung hatte meine Stimmung deutlich angehoben. Alle Vorsicht über Bord werfend berichtete ich Winkler, dass ich nun Doktorand am Institut für Bioproduktaufarbeitung war.
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