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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller
Autoren: Karen Rose
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dann aber sein Studium aufgegeben und ist auf Vollzeit umgestiegen.«
    Noah klopfte auf den dicken Ordner, den er durcharbeitete. »Was mit der Zeit übereinstimmt, in der er angefangen hat, andere zu erpressen.«
    »Klar. Auf diese Art ließ sich schneller und mehr Geld verdienen«, sagte David. »Unmoralisch, aber clever.«
    »Und wie clever er war«, sagte Noah kalt. »Er wusste genau, von welchen Leuten man besser die Finger ließ.« Er hielt eine DVD hoch. »Das hier haben wir in seiner Nachttischschublade gefunden. Darauf ist das erste Opfer, das ich vor sieben Monaten am Strick an ihrer Schlafzimmerdecke baumelnd gesehen habe. Wir wussten, dass die Frau ihren Mörder in einem Café getroffen hatte. Unser Hauptverdächtiger ging jeden Tag ins Bistro, also fragten wir nach Sicherheitskameras. Kirby behauptete, sie hätten nur Videoaufnahmen vom Kassenbereich, aber damit hat er offensichtlich gelogen. Er hat das Opfer noch an seinem letzten Abend gesehen. Hat gesehen, wie der Mörder der Frau folgte. Er hat es gewusst.«
    »Und nichts gesagt.« Dann runzelte David die Stirn. »Aber hat Evie damals gewarnt, dass ihr der vermeintliche Reporter auf den Fersen war.«
    »Keine Ahnung, warum er das getan hat«, gab Noah zu. »Vielleicht erfahren wir es, wenn wir erst einmal alles durchgearbeitet haben.«
    »Ich weiß genug.« Olivias Augen blitzten auf. »Er hat Kane getötet. Und Weems. Und Tomlinson und Blunt, Crawford und Mary. Und er hätte auch dich getötet.«
    David schauderte. Die Erinnerung an den Lauf der Pistole vor seinem Gesicht war noch allzu präsent. »Aber er hat ja nicht.«
    »Nein.« Sie blickte auf ihre Hände, dann wieder zu ihm. »Abbott hat gestern mit den beiden Elternteilen von Tracey Mullen gesprochen, während wir nach deiner Mutter gesucht haben. Er zeigte ihnen den Autopsiebericht und die Beweise für die Misshandlung. Die Eltern haben sich gegenseitig die Schuld zugeschoben, aber dann hat die Mutter schließlich gestanden. Sie war fuchsteufelswild gewesen, dass Tracey sich weigerte, ihr Cochlea-Implantat zu benutzen. Tracey hatte es mit Absicht in der Schublade liegen lassen. Der neue Mann der Mutter war verärgert, dass er so viel Geld für eine Operation bezahlt hatte und Tracey ›nicht einmal versuchen wollte, damit umzugehen‹ – O-Ton. Die Mutter verdrehte ihrer Tochter also den Arm und sagte, dass Tracey sich wohl mit dem Implantat etwas mehr Mühe geben müsse, wenn sie nicht mehr gebärden könne. Tja, mit dem Schuldgefühl wird sie jetzt leben müssen.«
    »Kommt sie dafür vor Gericht?«, fragte David.
    »Oh, ja. Wir haben sie bereits der Obrigkeit in Florida überstellt.«
    »Tracey ist also zu Austin Dent geflohen«, sagte David. »Warum hat sie es nicht einfach ihrem Vater gesagt?«
    »Weil sie erst sechzehn war und Angst hatte. Und glaubte, Austin Dent zu lieben. Austin hat uns dieselbe Geschichte erzählt: Tracey war vor ihrer Mutter weggelaufen und hatte befürchtet, dass ihr Vater eine Dummheit begehen würde, wenn sie ihm die Wahrheit sagte. Ich frage mich die ganze Zeit, was Kirby getan hätte, wenn Tracey in dieser Nacht nicht in dem Neubau gewesen wäre. Ob er Mary und die anderen trotzdem dazu erpresst hätte, weitere Brände zu legen. Wenn Tracey und Austin nicht in die Sache verwickelt gewesen wären, hätte er Kenny nicht in der Gehörlosenschule suchen müssen. Dann wäre Val noch am Leben. Und Kane auch.«
    »So darfst du nicht denken, Olivia«, sagte David sanft. »Du kannst das, was Kane zugestoßen ist, nicht Tracey Mullens Mutter anlasten. Die Ereignisse haben einander bedingt, aber es sind dennoch viele anderen Faktoren ins Spiel gekommen.«
    »Ich weiß es ja. Aber ich kann nicht anders.«
    »Ja, ich weiß. Du, ähm, hattest gerade Besuch. Jennie war hier, als du noch in der Besprechung warst.«
    Sie setzte sich gerade auf. »Warum hast du mir das nicht gesagt?«
    »Weil sie eigentlich gar nicht mit jemandem reden wollte. Sie hat dir das mitgebracht.« Er schob ihr die Schachtel hin und sah, dass sie sofort begriff, was sich darin befand.
    »Das kann ich nicht annehmen«, flüsterte sie.
    »Olivia. Sie wollte, dass du ihn hast.«
    Ihre Hände zitterten, als sie den Hut aus dem Karton nahm. »Das war sein Lieblingsstück.«
    »Jennie sagt, das seiest du auch gewesen.«
    Tränen stiegen ihr in die Augen. »Was mach ich denn jetzt damit?«
    David nahm den Fedora von der Büste auf ihrem Tisch. »Deinen trägst du, den lässt du hier.«
    Sie öffnete den
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