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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller
Autoren: Karen Rose
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»Er hat sich um sie gesorgt. Und ich auch. Aber Sie werden sich gut um sie kümmern.«
    Es war keine Frage gewesen. »Ja. Das verspreche ich.«
    »Gut. Ich danke Ihnen.« Und dann machte sie kehrt und hastete davon, bevor jemand sie sah.
    Ein paar Minuten später ging die Tür von Abbotts Büro auf, und das Team kam heraus. Noah ging mit einem dicken Ordner an seinen Tisch.
    »Mickis Abteilung hat Kirbys Laptop durchsucht«, sagte er und hielt die Mappe hoch. »Das sind die Leute, die er erpresst hat.«
    »So viele?«, fragte David. »Müsst ihr es allen sagen?«
    »Ja, müssen wir«, sagte Noah. »Die meisten zahlen noch regelmäßig. Du hättest sehen müssen, was für Gerätschaften der Kerl hatte. Im ganzen Bistro waren Mikrofone angebracht, in der Wohnung darüber haben wir Aufnahmegeräte gefunden. Wir werden Wochen brauchen, um uns alles anzusehen.«
    David erhob sich von Olivias Stuhl und setzte sich auf die Tischkante. Den Karton schob er hinter seinen Rücken. Dafür war gleich noch Zeit. Müde sank Olivia auf ihren Stuhl. »In seiner Jackentasche hat man ein schickes Wunderding gefunden. Damit konnte er sich jederzeit in ein beliebiges Gespräch schalten. Seit ich das weiß, frage ich mich nur noch, worüber Kane und ich uns wohl in all den Jahren in der Schlange zum Tresen unterhalten haben. Mit der Dolmetscherin haben wir uns auch im Bistro verabredet. So wird er auch von ihr erfahren haben. Er brauchte uns gar nicht zu folgen.«
    »Habt ihr eine Ahnung, wo sie sein könnte?«, fragte David, und sie schloss die Augen. Nachdem sich am Abend zuvor der Staub gelegt hatte, hatte die Suche nach der Dolmetscherin Priorität gehabt.
    »Ja, Micki hat Blut in seinem Van gefunden, die Blutgruppe entspricht der Vals. Dann stellte sich heraus, dass Kirby ein GPS -Gerät im Auto hat, und die Technik hat sich die Nacht um die Ohren geschlagen, um Kirbys Wege zurückzuverfolgen. Zur passenden Zeit hat er einen Abstecher ins Grüne gemacht.« Sie schlug die Augen wieder auf. In ihren Augen sah er Trauer und noch etwas anderes. »Brie und Karli wurden geholt, und der Hund hat die Leiche recht schnell gefunden.«
    »Olivia.«
    Sie schluckte hart. »Er hat sie gefoltert.«
    »Das ist nicht deine Schuld.«
    »Ich weiß. Aber trotzdem …« Sie seufzte schwer. »Verdammt. Bruce musste es ihren Kindern sagen.«
    David räusperte sich. Er wollte das Bild nicht vor Augen haben, konnte es aber nicht verdrängen. »Und was hatte Andy Crawford zu sagen?«, fragte er, um das Thema zu wechseln. Der Sohn des FBI -Mannes war in Abbotts Büro gewesen, als Olivia eingetroffen war, und hatte das Haus eine halbe Stunde später wieder verlassen. Wortlos und mit grimmiger Miene war er an David vorbeigestürmt.
    »Als wir ihm erzählten, Mary sei drogensüchtig gewesen, konnte er es nicht fassen. Sie habe Percocet genommen, als sie aufs College ging, da sie vorher in zahnärztlicher Behandlung gewesen war, aber er hatte sie lange nicht mehr gesehen. Tja, trotzdem hat er ihre Sucht finanziert. Er hat ihre Rechnungen bezahlt und ihr Taschengeld gegeben, ohne Fragen zu stellen. Er hatte wohl ein schlechtes Gewissen, weil sein Vater so gut wie alles Geld in seine Ausbildung gesteckt hatte, und für Mary und Jonathan nichts übrig geblieben war. Aber Mary sei ihm irgendwie unheimlich gewesen, sagte er. Also hielt er sich von ihr fern, wenn es möglich war.«
    »Warum hat er nichts von Jonathan gesagt, als du gestern mit ihm telefoniert hast?«
    »Er meinte, er habe seinen Stiefbruder nicht mehr gesehen gehabt, seit er von zu Hause weggegangen war. Andy studierte Medizin und hatte zu viel zu tun, um sich über Jonathan Gedanken zu machen. Andy konnte seinen Vater übrigens auch nicht besonders gut leiden. Und gestern haben wir uns nur nach Mary erkundigt. Wir sind nicht auf die Idee gekommen, ihn nach einem anderen Bruder zu fragen, und er ist nicht davon ausgegangen, dass Mary sich ausgerechnet zu Jonathan flüchten würde. Jonathan und Mary konnten einander nicht ausstehen.«
    »Ja, das ist mir aufgefallen«, murmelte David und dachte an die gestrigen Ereignisse.
    »Ich weiß«, sagte Olivia. »Ich bin nur froh, dass du und deine Mutter zugehört und so vieles erfahren habt. Andernfalls hätten wir vielleicht niemals verstanden, was die beiden getrieben hat.«
    »Und die Erpressungen? Wann ging es damit los?«, wollte David wissen.
    »Nach den Unterlagen, die wir gefunden haben, hat Jonathan neben dem College halbtags im Bistro gearbeitet,
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