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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller
Autoren: Karen Rose
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und auf die Terrasse hinaus. »Alte Hunter-Lady!«, gellte er. »Komm zurück, oder dein Sohn stirbt. Ich erschieße ihn. Ich habe nichts zu verlieren, du schon.«
    Nein, Ma, tu es nicht.
David konnte nur beten, dass Tom sie schon außer Hörweite geschafft hatte. Aber bei ihren Luchsohren war das eher unwahrscheinlich. Sie würde zurückkommen, Tom ihr nachlaufen, und sie würden alle drei sterben.
Verdammt noch mal, Olivia, wo bleibst du bloß?
Er hielt den Atem an und lauschte in die Stille hinein, ob seine Mutter zurückkehrte, aber er hörte nichts.
Danke!
    »Na, schön«, murmelte Kirby. »Sie können nicht weit sein. Dich brauche ich nicht mehr, Hunter.«
    Das war’s also – jetzt wird er mich abknallen.
Und dann würde Kirby seine Familie jagen und alle zu töten versuchen, die er liebte!
Nicht, solange ich noch lebe.
Davids Magen krampfte sich zusammen. Er war nicht annähernd so gelassen, wie er es sich in einer solchen Notsituation vorgestellt hatte.
Jeden Tag gehe ich buchstäblich durchs Feuer.
Aber das hier war etwas anderes. Es gab keinen Rauschzustand. Keinen Adrenalinschub. Nur Furcht und Entsetzen, die wie ein kalter Stein in seinen Eingeweiden lagen. Dennoch würde er handeln, weil er es musste.
    Jetzt. Reiß ihn zu Boden.
Er verlagerte das Gewicht auf die Fußballen und stieß sich mit aller Kraft nach hinten ab, drehte sich gleichzeitig zur Seite und packte Kirbys Handgelenk, als sie stürzten. Sein Schädel schlug auf der Terrasse auf, und er sah kurzfristig Sterne, aber er hatte Kirbys Hand mit der Waffe im Griff und drückte sie weg von sich.
    Mit einem Wutheulen packte Kirby ihn mit der anderen Hand am Kragen und rammte seinen Kopf erneut auf den Beton. Davids Schädel schien bersten zu wollen, aber er ließ die Hand nicht los. Im Kampf um die Waffe rollten sie übereinander, und schließlich gelang es David, Kirbys Handgelenk auf dem Beton zu fixieren. Doch Kirbys Finger lag um den Abzug, und David musste dafür sorgen, dass der Lauf von ihm weg zielte.
    David sog scharf die Luft ein, sein Kopf klärte sich, und schließlich sah er auch Kirbys Gesicht deutlich unter sich. Der Zorn explodierte in ihm, und er schlug seinem Gegner mit aller Kraft eine Faust ins Gesicht, doch Kirby wehrte sich und drehte den Stoff an Davids Kragen um, bis seine Fingerknöchel sich in Davids Kehle bohrten.
    Kann nicht atmen.
Er wand sich, doch Kirby hielt fest. Weiße Lichtpunkte blitzten vor seinen Augen auf, als er versuchte, Kirbys Griff zu lösen. Beide Hände. Er brauchte beide Hände.
Aber dann schießt er, und ich sterbe. Nein. Nicht heute. Entspanne deinen Hals.
Es klappte, und er konnte flach durch die Nase atmen.
    Und da roch er es. Geißblatt.
Sie ist hier.
Er stellte sich vor, wie sie irgendwo lauerte und die Pistole auf sie richtete, aber nicht zu schießen wagte, weil sie nicht sicher zielen konnte, solange er und Kirby kämpften.
Du bist dran. Beweg dich.
Abrupt ließ er Kirbys Handgelenk los und warf sich zur Seite. Kirby, der seinen Kragen umklammert hielt, kam mit ihm herum, und aus dem Augenwinkel sah er, wie die Pistole einen Bogen beschrieb und auf ihn zeigte. Er starrte den Lauf an, und jeder Muskel in seinem Körper erstarrte.
    Der Schuss ließ ihn heftig zusammenfahren, und Kirbys Körper zuckte, bevor er leblos zur Seite fiel. Wie vom Donner gerührt verharrte David seitlich liegend und starrte das saubere Loch an Kirbys Schläfe an. Dann riss er Kirbys Hand von seinem Kragen weg und ließ sich mit einem heiseren Husten auf den Rücken fallen. Seine Brust hob und senkte sich heftig, während er seine Lungen mit Luft füllte. Als er die Augen wieder öffnete, sah er Olivia, die noch immer die Waffe mit beiden Händen auf Kirbys Kopf gerichtet hielt und vorsichtig näher kam. Ihre Miene war ausdruckslos, als sie die Pistole senkte und wieder einsteckte.
    David kam auf die Knie, legte Kirby zwei Finger an den Hals und blickte Olivia mit grimmiger Zufriedenheit an. »Danke, das wäre dann alles«, murmelte er.
    Sie stieß einen Laut aus, der weder Lachen noch Schluchzen war, dann sank sie neben David auf die Knie und strich ihm zart mit den Fingerspitzen über das Gesicht. »O Gott, du lebst.« Er zuckte zusammen, als sie seinen Hinterkopf berührte, und sah stirnrunzelnd auf ihre rotglänzenden Finger. »Du blutest«, bemerkte sie.
    David blinzelte. Nun, da es vorbei war und das Adrenalin in seinem Körper abebbte, kehrte das Schmerzempfinden zurück. »Ich habe mir den Schädel
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