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Feuer in Rocky Beach

Feuer in Rocky Beach

Titel: Feuer in Rocky Beach
Autoren: Ulf Blanck
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hin.

Kalter Rauch
    Am nächsten Morgen wurde Justus von Tante  Mathilda geweckt. Den Rest der Nacht hatte er sich unruhig im Bett hin und her gewälzt und öffnete nun müde seine Augen. »Beeil dich, Justus, wir müssen zur Feuerwache. Je schneller wir das hinter uns bringen, desto besser.« In seinem Zimmer roch es immer noch ein wenig nach Rauch.  Auf der Veranda saß Onkel Titus und las die Morgenzeitung. »Nun seht euch das an! Der Brand ist gerade mal ein paar Stunden her und schon steht es in der Zeitung. Hier: ›Schon wieder Feuer in Rocky Beach. Einsatzkräfte waren sofort zur Stelle.  Nur geringer Sachschaden‹.«  Justus biss in ein Brötchen. »Ich habe gar nicht bemerkt, dass gestern ein Reporter dabei war.« Sein Onkel warf wütend die Zeitung auf den Tisch. »Das mit dem Reporter ist mir egal. Aber wie kommen die dazu zu schreiben, dass es sich nur um einen geringen Sachschaden handelt? Da waren Stücke 

    von unschätzbarem Wert in meinem Schuppen.  Allein der Rasierapparat von Alfred Hitchcock oder der original Klodeckel vom ersten bemannten Raumflug. Und die kanadische Kuckucksuhr, die jeden Tag bei Sonnenuntergang einmal laut  Kuckuck sagt. Geringer Sachschaden – ha! Einen Dachschaden haben die von der Zeitung.« In  diesem Moment kamen Peter Shaw und Bob  Andrews auf das Grundstück gefahren. Justus hatte ganz vergessen, dass er sich mit seinen beiden Freunden zum Baden verabredet hatte.

    »Just, was geht bei euch ab?«, rief ihm Bob entgegen. »Wir haben das heute Morgen in der Zeitung gelesen. Ich dachte schon, euer Haus wäre abgebrannt. Da habt ihr aber noch mal Glück gehabt.« Onkel Titus stand auf und ging zur Küche.
    »Ja ja, Glück gehabt … Nur geringer Sachschaden«, murmelte er.  Dann musste Justus die ganze Geschichte erzählen. Sprachlos hörten ihm seine Freunde zu.
    »Wie ist das Feuer denn überhaupt entstanden?«, fragte Peter nach dem Bericht.
    »Ich hab keine Ahnung. Wir sollen gleich alle zur Feuerwache kommen und eine Aussage machen.  Aus dem Baden wird also erst mal nichts.«  Doch Bob fand diese Sache sowieso viel spannender. »Ach was, Baden gehen können wir jeden Tag. Der Pazifik wird ja wohl nicht über Nacht verschwinden. Sag mal, können wir nicht mitkommen? Ich war noch nie auf einer Feuerwache.«  Die letzten Sätze hatte Onkel Titus vom offenen Küchenfenster aus mitangehört. »Von mir aus, kein Problem. Ihr könnt ruhig mit. Vielleicht wisst ihr es nicht, aber ich war früher bei der Jugendfeuerwehr und kenne mich dort gut aus. Ich kann euch sogar zeigen, in welchem Schrank meine Ausrüstung hing. Damals ereignete sich eine Geschichte, über die noch lange … « Tante Mathilda unterbrach ihn.
    »Titus, das kannst du uns alles auf der Fahrt erzählen. Los, Beeilung. Mister Flanders wartet auf uns.«  Die drei ??? nahmen auf der Rückbank Platz, Onkel Titus setzte sich ans Steuer und startete den Motor. »Los geht’s. Die Wache liegt ja nur ein paar Kilometer entfernt. Also, ich war gerade mal zehn Jahre alt. Da hatten wir plötzlich einen Einsatz. Die Sirenen gingen los und ich sprang in meine feuerfesten Schuhe. Es war in diesem Jahr ein furchtbar heißer Sommer. Ich glaube, es war sogar der heißeste Sommer, den ich je erlebt habe … «  Onkel Titus wurde jedoch wieder nicht mit seiner Geschichte fertig, denn schon nach wenigen  Minuten hatten sie die Feuerwache erreicht.  Es war ein altes Gebäude mit zwei großen Gara-gentoren. Vor einem stand ein Löschfahrzeug, das gerade von einigen Männern gereinigt wurde.  Wenig später traten sie in das Büro von Gordon Flanders. »Ah, guten Morgen. Schön, dass Sie da sind. Gehören die Kinder alle zu Ihrer Familie?«  Tante Mathilda blickte auf Peter und Bob. »Nun ja. Eigentlich schon. Es vergeht kein Tag, an dem ich die beiden nicht sehe.«
    »Gut. Ich habe auch nur ein paar Fragen. Mister Jonas, waren Sie am Tag vor dem Brand in dem Schuppen?«
    »Natürlich, da bin ich jeden Tag. Wissen Sie, dort lagern, besser gesagt, lagerten meine wertvollsten Stücke. Zum Beispiel … «
    »Ja ja, schon gut. Das klären Sie bitte mit Ihrer Versicherung. Was haben Sie an diesem Tag dort gemacht?«
    »Ich habe eine alte Petroleumlampe repariert und wieder instand gesetzt. Wissen Sie, diese Lampe gehörte wahrscheinlich zur Ausstattung der Santa 

    Maria. Kolumbus höchstpersönlich soll sie … «  Wieder unterbrach ihn der Einsatzleiter. »Verstehe. Eine Petroleumlampe. Die ist nicht ganz
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