Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer in Rocky Beach

Feuer in Rocky Beach

Titel: Feuer in Rocky Beach
Autoren: Ulf Blanck
Vom Netzwerk:
sowieso nicht besonders viel Lust, mit uns zu sprechen.«  Nachdem sie das Geschirr in die Küche gebracht hatten, wurden sie von Randy Blomburt für diesen Tag entlassen. »So, ihr Grünschnäbel. Das war’s für heute. Wenn ihr euch weiterhin so dumm anstellt, werdet ihr die Prüfung zum Jugendfeuerwehrmann niemals schaffen. Wir sehen uns morgen.«  Es war schon spät am Nachmittag, als sie wieder den Schrottplatz erreichten. In der Einfahrt stand ein kleiner Wagen und auf der Veranda saß ein 

    dicklicher Herr im grauen Anzug. Tante Mathilda schenkte ihm gerade eine Tasse Tee ein. Justus wunderte sich. »Ist das etwa noch so ein Brandexperte?«  Doch Onkel Titus klärte ihn auf. »Ah, gut, dass ihr kommt, Jungs. Das ist Mister Corps von der  Feuerversicherung. Er nimmt den Schaden auf und ich muss eine Liste von allen verbrannten Gegenständen anfertigen.« Justus setzte sich zu ihnen.
    »Hast du denn das alles im Kopf, Onkel Titus?«

    »Nun ja, es waren sehr viele seltene Stücke.  Allein der Original-Fön von Elvis Presley. Alles unersetzbar.« Mister Corps, der schon eine lange Liste vor sich liegen hatte, steckte seinen Kugelschreiber wieder ein. »Gut, Mister Jonas. Wie gesagt, ich bedauere Ihren Verlust. Könnten wir nun einen Blick in den abgebrannten Schuppen werfen?«
    »Natürlich. Oder sagen wir lieber, in das, was davon übrig geblieben ist. Wissen Sie, ich war früher selbst jahrelang bei der freiwilligen Feuerwehr. Da hat man einiges gesehen. Ein Feuer vernichtet alles. So wie damals an diesem heißen Sommertag. Verdammt, war das heiß. Plötzlich kam dieser Einsatz. Mit über zwanzig Mann sind wir ausgerückt. Das Feuer konnten wir schon aus der Ferne sehen. Die Luft knisterte vor Hitze und  … « Doch Tante Mathilda unterbrach ihn. »Titus, ich glaube nicht, dass Mister Corps die alte Geschichte interessiert. Kommen Sie, wir zeigen Ihnen den Schuppen.«

Kuckuck
    Von dem abgebrannten Holzverschlag war tatsächlich nicht mehr viel übrig geblieben. Mister Corps zog sich ein Paar Gummihandschuhe an und wühlte in der Asche herum.
    »Nach was suchen Sie denn?«, fragte Bob neugierig.
    »Tja, ich suche nach Dingen, die normalerweise nicht vom Feuer verschlungen werden. Eisen, Drähte, Blech. Eben alles, was nicht brennt. Mister Jonas, wo genau hatten Sie denn Ihre Schätze gelagert?« Onkel Titus zeigte auf die Überreste eines verkohlten Regals. »Na hier. Da drin habe ich das meiste aufbewahrt. Von Klopapierrollen aus dem Weißen Haus bis zur Perücke eines unserer ehemaligen Präsidenten. Ich weiß nur nicht, von welchem. Aber alles hundertprozentig echt. Davon dürfte wohl kaum etwas das Feuer überstanden haben.«
    »Gut, aber wo sind zum Beispiel die mechani schen Bauteile aus dem Fön? Ein Motor müsste zu finden sein. Oder Ihr Original-Mixer von der Titanic?«  Onkel Titus kratzte sich ratlos am Kinn. »Nun ja.  Das kann ich Ihnen nun auch nicht so genau sagen.  Ich habe keine Ahnung.«  Nun mischte sich Peter ein. »Vielleicht hat der Brandexperte, Mister Doyle, die Teile zur Untersuchung mitgenommen?« Doch Onkel Titus  schüttelte den Kopf. »Nein, das hätte ich bemerkt.  Der hat das Grundstück mit leeren Händen verlassen. Mister Corps, was denken Sie?«
    »Also, ich könnte mir vorstellen, dass sich die Sache auch anders zugetragen hat. Jemand ist bei Ihnen eingebrochen und wollte die Dinge stehlen.  Und um Spuren zu verwischen, hat er am Ende einfach den Schuppen in Brand gesetzt.«
    »Ja, so könnte es gewesen sein«, überlegte Onkel Titus. »Aber was würde das bedeuten?«
    »Tja, das würde leider bedeuten, dass unsere Versicherung dafür nicht aufkommen könnte. Wir zahlen für verbrannte Wertgegenstände – nicht für Diebstahl.« Onkel Titus musste vor Schreck  schlucken. »Äh, dann sollte es lieber doch kein Einbrecher gewesen sein.«  Mittlerweile war es schon recht spät geworden und die Sonne verschwand langsam am Horizont.  Plötzlich hörten sie aus der Ferne ein leises ›Kuckuck‹. Justus zuckte zusammen. »Hast du das gehört, Onkel Titus?«
    »Na klar. Das war meine kanadische Kuckucksuhr. Auf die ist Verlass.«
    »Genau. Aber weißt du nicht, was das heißt?«  Jetzt erst schien Onkel Titus zu begreifen. »Moment! Natürlich, die Uhr ist heil geblieben. Schnell!  Das muss von da draußen gekommen sein.«  Aufgeregt rannten alle in die Richtung. Bob schob einige rostige Blechplatten zur Seite. »Hier ist schon mal nichts. Der Kuckucksruf kam
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher