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Feuer der Rache

Titel: Feuer der Rache
Autoren: Ulrike Schweikert
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brauchen? Ihr fehlten die Worte. Ihre Gedanken weigerten sich, sich zu Sätzen zu formen. Sie versuchte zu hoffen, dass es einen Ort gab, an dem Iris' Seele Frieden gefunden hatte.
    „Es gibt im Leben immer einen Weg", sagte sie zu sich selbst, denn sie wollte daran glauben. Ein tröstendes Jenseits war ihr zu weit weg.
    Die Kommissarin wandte sich ab. Sie folgte einem Pfad und passierte eine Reihe frisch bepflanzter Gräber. Das große Gesteck mit den roten Rosen leuchtete ihr bereits von Weitem entgegen. Es überragte die Kränze und Sträuße der Beerdigungsgäste, die bereits zu welken begannen. Sie wollte sich nicht fragen, wer es Aletta gebracht hatte.
    Ein alter Mann stand mit gebeugtem Rücken am Kopfende des Erdhügels und klopfte mit einem Hammer auf das frisch beschriftete Holzkreuz. Er hob den Kopf, als Sabine näher trat, nickte ihr zu und wandte sich dann ab. Mit schlurfenden Schritten ging er davon. Sabine schob einen verwelkten Kranz Lilien zur Seite und platzierte ihren zweiten Blumenstrauß neben Alettas Kreuz. Hier wusste sie genau, was sie sagen wollte.
    „Sie haben es geschluckt", sagte sie. „Der Fall ist zu Ende. Ich habe Carmen und Maike nur einmal gesehen, aber soviel ich weiß, haben sie deiner Version der Dinge nicht widersprochen. Ich will nicht fragen, ob sie dieses Opfer wert sind. Das war deine Entscheidung."
    Sie streckte die Hand aus und legte sie auf die raue Spitze des Kreuzes. „Ach, übrigens -du hast deine Mission erfüllt. Eike ist im Krankenhaus verstorben."
    Es war ihr, als wäre Aletta noch um sie und als könne sie ihre Gedanken spüren: eine Mischung aus Hass und Wut, Triumph und Freude, Angst und Trauer. Aber auch eine zitternde Unruhe.
    „Was wird dich erwarten? Ich kenne mich mit deinem Glauben nicht aus. Wohin gehen Hexen nach ihrem Tod?"
    „Sie werden eins mit der unbändigen Mutter Natur", sagte eine Stimme aus der Dämmerung. „Ihr Körper zerfällt, aber ihre Energie ist ewig und wird in einem anderen Wesen weiterleben."
    Sabine sah auf. Er stand am Fuß des Grabes.
    „Jedes Ende ist auch ein Anfang", sagte er und trat langsam näher, bis seine Kühle sie umfing. „Eine Verwandlung zu etwas Neuem. Jede Wandlung bedeutet Leben, nur der Stillstand ist endgültiger Tod."
    Sabine gingen so viele Fragen durch den Kopf, doch als sie aufsah, nahm der Blick aus den roten Augen sie gefangen und spülte alles andere weg. Er legte den Arm um ihre Taille. „Komm, meine Geliebte. Die Nacht erwartet uns." Sie folgte ihm, ohne sich noch einmal umzudrehen. Die roten Rosen auf dem Grab glänzten wie frisches Blut in der Dämmerung des schwindenden Tages.
     

Danksagung
    Für „Feuer der Rache" war ich wieder viel unterwegs und habe -nicht nur in Hamburg -die Leute befragt, die es wirklich wissen. Ich danke allen ganz herzlich, dass sie ihr Fachwissen so großzügig mit mir geteilt haben.
    Ganz herzlichen Dank an Dr. Judith Schröer, die mich „in die Leichenkeller" hinabgeführt und alle Fragen zur Rechtsmedizin beantwortet hat, und an ihre Kollegen aus der Toxikologie des Instituts für Rechtsmedizin des UKE in Hamburg für eine interessante Diskussion über Gifte.
    Auch Dr. Bitter und seine Mitarbeiter der Apotheke in Weissach haben sich -nachdem sie ihr anfängliches Misstrauen überwunden haben -mit Begeisterung auf die Suche nach schnell wirkenden Giften gemacht. Vielen Dank.
    Mit Frau Vowinckel vom Frauenberatungs-und Therapiezentrum Stuttgart e.V. und Frau Stöger von Wildwasser Stuttgart e.V. habe ich über die möglichen Folgen von Vergewaltigungen gesprochen. Für diesen Einblick in die Beratungsangebote für traumatisierte Frauen bedanke ich mich.
    Danke auch an Esther Beutz, die mir Unterlagen besorgt und meine Hexenszenen kritisch unter die Lupe genommen hat.
    Während meiner Recherchewochen in Hamburg hatte ich wieder einmal liebevolle Rundumbetreuung von meinen „einheimischen" Gastgebern Wiebke Lorenz und Frauke und Bernd Scheunemann, die mich zu den verschiedenen Spielorten gebracht und immer wieder Ideen beigesteuert haben.
    Mein Mann Peter musste wie immer dafür sorgen, dass der Computer funktioniert. Ein dickes Dankeschön an ihn und an Hanna und Helena Hofmann, die mit meinem Mann zu den ersten Testlesern gehörten.
    Danken möchte ich auch meinem Agenten Thomas Montasser und meiner Lektorin Nicola Härms, die dem Buch (wie schon dem Roman Der Duft des Blutes) den letzten Schliff gegeben hat.
     

Impressum
    Der Roman »Feuer der Rache« erschien
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