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Fettnaepfchenfuehrer Italien

Fettnaepfchenfuehrer Italien

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Italien
Autoren: Sandro Mattioli
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umgehen, so auch hier – ist man finanziell sehr gut gestellt.

    EUR
    Ausgeschrieben Esposizione Universale di Roma , ist ein Viertel im Süden von Rom, mit dessen Bau begonnen wurde, um an den Marsch der Faschisten auf Rom zu erinnern, der sich 1942 zum 20. Mal jährte. Doch das Viertel mit seiner klobig-klotzigen Architektur wurde, bedingt durch den Krieg, nicht durch die sonst in Italien üblichen Bauverzögerungen, nicht rechtzeitig fertig. Heute beherbergen die Gebäude unter anderem das Zentrale Staatsarchiv, das Museum zur Geschichte der römischen Gesellschaft sowie ein 2004 eröffnetes Planetarium.

    »Und was läuft jetzt zwischen Euch?« fragte Paul Weiss.
    »Wir treffen uns öfter, gehen ins Kino oder quatschen oder treffen uns mit Freunden.«
    »Bist Du verliebt in ihn?«
    »Ich denke schon, ja«, sagte Franziska nach einigem Zögern.
    »Ist er vertrauenswürdig?«
    »Ach, Papa!«
    »Okay, ist ja schon in Ordnung,«
    »Nicht alle Italiener sind Italiener«, sagte Franziska etwas kryptisch, aber ihr Papa verstand, was sie damit meinte.
    »Ich geh mal kurz zu der Fontanella etwas trinken«, sagte Paul Weiss. Seine Bierflasche war bereits leer und er hatte noch etwas Durst. Vor allem aber wollte er kurz nachdenken. Dass er sich so gut mit seiner Tochter unterhalten konnte, hätte er noch vor einigen Wochen nie gedacht. Jetzt freute er sich darüber, gleichzeitig verwirrte ihn es auch ein bisschen. Er musste sich wohl verändert haben. Oder hatte sie sich verändert? Und dann noch dieser Cristiano... Seine Tochter war drauf und dran, sich im Ausland zu verlieben, so viel hatte er kapiert, nur: Was sollte er davon halten? An sich war es ja schön, aber er billigte einer Fernbeziehung nicht viele Chancen auf Dauerhaftigkeit zu. Und dann noch zwischen zwei unterschiedlichen Kulturen? Franziska würde natürlich sagen, dass er im Denken völlig veraltet sei. Aber er hatte heute ja selber gemerkt, wie unterschiedlich die Kulturen sein können.
    Am Brunnen angekommen, faltete Paul Weiss seine Hände wie zu einem Schiff zusammen und hielt sie unter den Wasserstrahl. Es war einfach toll, dass es in Rom überall kostenlos frisches Wasser gab. Das hatten die alten Römer gut organisiert. ► Paul Weiss nahm einen tiefen Schluck und spritzte sich etwas Wasser ins Gesicht. Der Kragen seines Hemdes wurde dabei nass, aber das störte ihn jetzt nicht.

    In der Tat gehen die Brunnen sämtlich auf das Aquäduktsystem der alten Römer zurück. Das Wasser wird in den umliegenden Gebirgen gefasst und findet dann über Brücken und Rohre seinen Weg in die Hauptstadt, wo es dann aus den charakteristischen runden Brunnen mit dem gebogenen Schnabelrohr fließt. Die Brunnen sind inzwischen ein wichtiger Bestandteil der römischen Stadtkultur. Liebevoll nennen die Römer sie in ihrem Dialekt » R‘Nasone «, auf Deutsch » die Riesennase «.

    Was ist diesmal schief gelaufen?
    Man kann es sich fast schon denken: Für Italiener ziemt es sich nicht, auf Treppen Platz zu nehmen. Touristen setzen sich überall hin, Italiener maximal auf Bänke, oder sie stehen einfach auf der Piazza herum.
    Eine Ausnahme gibt es aber: Jugendliche können sich überall hinsetzen. In Partyvierteln der Städte zumal. Ganze Plätze sind abends übersät mit Grüppchen von jungen Menschen, die zusammensitzen und reden. Meist wird dabei Bier getrunken. Im Süden von Italien hält sich noch der Brauch, dass man die 0,66-Liter-Flaschen miteinander teilt – was übrigens auch beim Essengehen in Lokalen üblich ist. Man bestellt einfach zwei große Flaschen Bier und vier Gläser beispielsweise. Im Norden hingegen kauft sich jeder seine Flasche für sich.
    Was können Sie besser machen?
    Trinken Sie im Stehen. Oder setzen sie sich auf eine Bank. Oder, und das wäre am schicklichsten, gehen sie in ein Lokal.
    Und wenn Sie aus einem Brunnen trinken möchten, dann halten Sie das Auslassrohr von unten mit einem Finger zu. Aus einer kleineren Öffnung am oberen Teil des Rohrs spritzt dann ein dünner Strahl in die Höhe, den Sie dann trinken können. Aber passen Sie auf, manchmal ist der Druck so groß, dass der Strahl in hohem Bogen aus dem Rohr schießt und vielleicht auf vorbeigehende Passanten trifft. Italiener verstehen in einem solchen Fall meist keinen Spaß. Warum? Man macht ja keine bella figura , wenn man patschnass durch die Straßen geht.

Wie Paul Weiss sich im Thema vergreift
    Reden ist oft Gold, aber nur mit der richtigen Person
    Franziska hatte nichts
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