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Fettnaepfchenfuehrer Italien

Fettnaepfchenfuehrer Italien

Titel: Fettnaepfchenfuehrer Italien
Autoren: Sandro Mattioli
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nicht im Gehen. Es wird Ihnen in Rom niemand einen Vorwurf machen, wenn Sie die Pizza al taglio oder das Supplì, ein frittiertes Reisbällchen, im Gehen essen. Aber das Essen ist doch eigentlich viel zu lecker, um nicht genossen zu werden.
    Und noch ein Hinweis: Wenn Sie ein Restaurant suchen, empfiehlt es sich immer, Menschen von vor Ort um Rat zu fragen, wo man gut isst. Manchmal wird man dann in ein Lokal des Cousins der Schwägerin geschickt, schließlich sorgen Familien- und Freundschaftsverbünde stets füreinander in Italien, oft aber auch einfach nur in Lokale im Ort, die sich bewährt haben. Und selbst wenn sie am Ende in der Osteria des Cousins der Schwägerin landen: Wenn es Ihnen dort schmeckt, ist dagegen ja eigentlich nichts zu sagen!
    Natürlich muss man dazu die Sprache zumindest ein wenig beherrschen, aber das empfiehlt sich ohnehin immer, wenn man in ein fremdes Land geht, sofern man die Zeit und Muße hat, sie zu lernen.

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    Franziska hatte noch etwas über das Gespräch nachgedacht: Ihr Vater hatte nicht gut geklungen am Telefon. Also hatte sie ihn kurzerhand noch einmal zurückgerufen und ihm vorgeschlagen, einen kurzen Spaziergang gemeinsam zu machen. Bis zu ihrer Verabredung habe sie noch etwas Zeit, hatte sie gesagt, und zur Not könne sie Cristiano auch noch auf etwas später bestellen. Franziska spürte während des Telefongesprächs, dass sich ihr Vater darüber freute, dass sie an seinem Leben Anteil nahm.
    Paul Weiss war schon auf halbem Weg zu seinem Hotel gewesen, als ihn Franziskas Anruf erreichte. Sie vereinbarten, sich vor der Kirche Santa Maria Maggiore zu treffen, einer der vier Patriarchalsbasiliken in Rom, sprich in ihrem Inneren steht ein Altar, an dem nur der Papst die Messe halten darf. Nur diese Kirchen haben eine Porta Santa, eine Heilige Pforte, von denen jeweils eine ausschließlich während des Heiligen Jahres geöffnet ist. Alle 25 Jahre wird also so eine Heilige Pforte geöffnet. Das letzte Mal geschah das im Jahr 2000. Man sieht, dass die katholische Kirche wirklich in langen Zeiträumen rechnet, dachte sich Paul Weiss. Wer sonst würde sich für viel Geld eine so große und aufwändig gestaltete Metalltür bauen lassen, um sie dann nur einmal im Jahrhundert zu öffnen!
    Paul Weiss musste noch etwas auf seine Tochter warten, aber er tat es gerne. Er ging vor dem Eingang der Kirche auf und ab und hatte dabei den kleinen Platz vor der Santa Maria Maggiore im Blick, auf dem Touristen sich die Geschichte der Kirche berichten ließen von Männern und Frauen, die eine Antenne mit einem roten Stoffstreifen daran oder einen Regenschirm in die Höhe reckten. Die Sonne schien noch ziemlich warm vom blauen Himmel, an und für sich ein traumhafter Tag, dachte Paul Weiss, wenn bloß nicht die Konferenz...
    Franziska kam mit dem Bus. Paul Weiss ging ihr entgegen. Sie winkte ihm aus dem Bus zu. »Schön, dass Du doch Zeit hast«, sagte er zu seiner Tochter, nachdem sie ausgestiegen war.
    »Du klangst nicht gut am Telefon.« Franziska blickte ihn fragend an.
    »Ehrlich gesagt bin ich etwas besorgt, ja.«
    »Na dann lass mal raus, was heute passiert ist.«
    »Sollen wir dabei etwas spazieren gehen?« fragte Paul Weiss. »Bei dem schönen Wetter, da hätte ich Lust drauf.«
    »Gerne. Ich habe bis kurz vor acht Zeit.«
    »Das ist ja noch eine Weile hin«, sagte Paul Weiss. Dann fing er an, von seinem Tag zu berichten.

    Als er fertig war, überlegte Franziska, wie sie ihn aufmuntern konnte. Ihr fiel nichts Überzeugendes ein. Die beiden waren durch eine schmale Gasse gegangen, die von einigen traditionellen Geschäften, aber auch modernen stylischen Kleidungsläden gesäumt war. »Via Urbana« hieß sie, städtische Straße, die Bezeichnung sprach der Gasse Hohn. Paul und Franziska Weiss mussten immer wieder zur Seite gehen und sich zwischen die beidseitig parkenden Fahrzeuge pressen, wenn Autos von hinten ankamen. Das war einer Unterhaltung nicht gerade förderlich, doch das Gespräch der beiden war trotzdem gut.
    »Weißt Du, ob Trombetta nachtragend ist?« fragte Franziska ihren Vater schließlich.
    »Das ist ja gerade das Komplizierte: Ein Mitarbeiter hatte mir berichtet, dass er einmal Ärger mit ihm hatte. Er sagte, wenn man ihn wirklich getroffen hat, verzeiht er nicht. Wenn es aber nur oberflächlicher Ärger war, dann ist es schnell vergessen.«
    »Und, was war es
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