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Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Titel: Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte
Autoren: Linda Lael Miller
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Nachmittag ab. Soll ich dich zum Flughafen bringen?“
    „Nicht nötig. Danke für alles. Ich weiß deine Hilfe sehr zu schätzen.“
    „Wir sind schließlich eine Familie. Apropos: Brad kann bestimmt einen Jet für dich chartern.“
    „Lieber nicht. Ich will nicht mit ihm über die Sache sprechen. Jedenfalls noch nicht.“
    „Er wird aber wissen wollen, wo du steckst“, gab Tanner zu bedenken. „Er hat seine drei kleinen Schwestern ziemlich genau im Auge, weißt du.“
    Ashley seufzte. „Aus dem Stegreif fällt mir nichts ein, was ich ihm sagen könnte.“
    „Keine Sorge, ich kümmere mich um ihn.“
    „Danke. Und bitte grüß Olivia von mir und erklär ihr alles.“
    „Wird gemacht.“
    Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug durch die hektischen Vorbereitungen.
    Wie versprochen tauchte Tanner am späten Nachmittag auf und holte Mrs Wiggins ab. „Grüß Jack von mir, und pass auf dich auf“, bat er mit einem Abschiedskuss auf die Wange.
    „In Ordnung.“
    Am Abend kam Melissa vorbei. Ashley erklärte ihr Schritt für Schritt, was während ihrer Abwesenheit zu tun war – welches Zimmer für welche Gäste gedacht war, wie die sorgfältigbeschrifteten und eingefrorenen Speisen zubereitet werden sollten, wie mit Reservierungen und Kreditkarten umzugehen war und unzählige Dinge mehr.
    Melissa wirkte überfordert, versprach aber, ihr Bestes zu geben.
    Ashley verfrachtete schon an diesem Abend ihren Koffer in das Auto und machte sich auf den Weg nach Flagstaff. Dort wollte sie in ein Hotel beim Flughafen einchecken, da ihr Flug bereits um halb sechs am nächsten Morgen starten sollte.
    Unterwegs bog sie in den Weg ab, der zum Friedhof führte. Sie stellte das Auto am Tor ab und stapfte durch den Schnee zum Grab ihrer Mutter.
    Es fielen keine sentimentalen Worte und auch keine Tränen. Sie hatte einfach das Bedürfnis, an diesem friedlichen Ort zu verweilen. Irgendwann, irgendwie hatte sie unbemerkt einen Schlussstrich gezogen. Nun konnte sie nach vorn blicken.
    Weil es bitterkalt war, kehrte sie bald zu ihrem Auto zurück und fuhr weiter nach Flagstaff.
    Sie würde ihre Mutter, so wenig diese auch für sie da gewesen sein mochte, immer im Herzen tragen. Doch nun war es an der Zeit, sich den Lebenden zuzuwenden, die ihre Liebe erwiderten: Brad und Meg, Olivia und Tanner, Melissa und der kleine Mac, Carly und Sophie, die Babys.
    Und Jack .
    Zu ihrer eigenen Verwunderung fürchtete Ashley sich nicht vor dem, was sie in Chicago erwartete. Ausnahmsweise war sie bereit, ein Risiko einzugehen und ihr Glück zu versuchen.
    Und das hing nun einmal von Jack McCall – oder McKenzie – ab.
    Die Ausläufer eines heraufziehenden Blizzards erreichten Chicago kurz vor der Landung. Das Flugzeug geriet in derart heftige Turbulenzen, dass Ashley sich mit aller Kraft an die Armlehnen klammerte und sich nach dem Aufsetzen zwingen musste, die Finger zu lockern.
    Sie war eine Stubenhockerin und passte eigentlich überhaupt nicht zu einem Abenteurer wie Jack. Hätte sie auch nur einen Funken Verstand besessen, wäre sie trotz Schneesturm gleich wieder nach Stone Creek zurückgeflogen, wohin sie gehörte.
    Ungeduldig wartete sie, während ihre Mitreisenden in Seelenruhe Mäntel und weitere Habseligkeiten aus den Gepäckfächern kramten und sich im Schneckentempo zu den Ausgängen begaben.
    Die anderen Fluggäste hatten offensichtlich alle Zeit der Welt. Ashley hingegen musste befürchten, dass es bei ihr ganz anders aussah.
    Als sie endlich ausgestiegen war, hastete sie den Flugsteig entlang zur Gepäckausgabe. Nachdem sie ihren altmodischen Koffer an sich gebracht hatte, eilte sie weiter. Atemlos erreichte sie die Halle und ließ den Blick über die wartende Menschenmenge schweifen. Bryce hatte versprochen, ein Schild mit ihrem Namen hochzuhalten, doch obwohl sie sich auf Zehenspitzen stellte, konnte sie keines entdecken.
    „Ashley?“
    Sie wirbelte herum, und da stand Jack. Unwillkürlich stieß sie einen erstickten Laut aus, der halb ein Schluchzen, halb ein Aufschrei war. Er sah so dünn, so blass aus. Seine Augen waren wie zwei Brandlöcher in einem Bettlaken . So hatte Big John es immer umschrieben.
    „Hey“, sagte er rau.
    Sie schluckte. „Selber hey.“
    Er grinste und erinnerte dadurch ein wenig an früher.
    Trotzdem erkundigte sie sich vorsichtshalber: „Freust du dich, mich zu sehen?“
    „Wäre es nach mir gegangen, wärst du nicht gekommen“, gestand er unverhohlen. „Aber ja, ich bin froh, dich zu
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