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Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Titel: Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte
Autoren: Linda Lael Miller
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mit ihren eins sechzig Körpergröße leicht übersehen konnte, war sie durchaus in der Lage, sich zur Wehr zu setzen. „Wären Sie jetzt so freundlich, mich aus der Box zu lassen?“
    Quinn trat zur Seite und vollführte dazu noch eine tiefe Verbeugung.
    „Du willst doch nicht etwa gehen, oder?“ , meldete sich der Palomino besorgt zu Wort. „Butterpie benötigt Hilfe.“
    „Einen Augenblick“, antwortete sie dem besorgten Pferd. „Ich werde mich darum kümmern, dass Butterpie gut versorgt ist, aber das wird ein bisschen dauern.“ Ein paar schweigsame Sekunden verstrichen, dann wurde Olivia klar, dass sie nicht wie sonst üblich eine geistige E-Mail geschickt, sondern ihre Erwiderung laut ausgesprochen hatte.
    Prompt stellte sich Quinn ihr wieder in den Weg und verschränkte abermals die Arme vor der Brust. „Also“, begann erin unheilvollem Tonfall. „Ich weiß mit Sicherheit, dass ich niemandem in ganz Stone Creek gesagt habe, wie das Pony heißt, nicht mal Brad.“
    Sie schluckte und versuchte vergeblich, ein Lächeln aufzusetzen. „Dann habe ich wohl gut geraten“, meinte sie und wollte um ihn herumgehen.
    Er fasste nach ihrem Arm, ließ sie aber gleich wieder los.
    Als Olivia ihn ansah, wurde ihr klar, dass der Palomino recht hatte. Sie konnte nicht einfach weggehen, auch wenn Tanner sie für noch so verrückt halten würde. Butterpie war in Schwierigkeiten.
    „Wer sind Sie?“, fragte Tanner schroff.
    „Das habe ich Ihnen bereits gesagt. Ich bin Olivia O’Ballivan.“
    Tanner nahm seinen Hut ab, mit der freien Hand fuhr er sich durchs volle, etwas zottelige Haar. Wegen der Löcher im Dach war der Gang vor der Box besser beleuchtet, da sich überall Sonnenstrahlen einen Weg ins Innere bahnten. Sie konnte sehen, dass der Mann unrasiert war.
    Von einem frustrierten Stöhnen begleitet, fragte er: „Können wir noch mal von vorn anfangen? Wenn Sie tatsächlich Olivia O’Ballivan sind, dann werden wir bei diesem Tierheim-Projekt zusammenarbeiten müssen, und das geht wesentlich besser, wenn wir gut miteinander auskommen.“
    „Butterpie sehnt sich nach Ihrer Tochter“, sagte Olivia. „Sehr sogar. Wo ist sie?“
    „Im Internat“, antwortete er seufzend, als müsste er sich dazu überwinden, diese Worte auszusprechen. Seine jeansblauen Augen waren immer noch auf ihr Gesicht gerichtet.
    „Oh.“ Das tat ihr für das Pony und für Sophie gleichermaßen leid. „Aber zu Thanksgiving wird Ihre Tochter doch zu Hause sein, nicht wahr?“
    Tanners Miene war wie versteinert, und auch seine Augen nahmen keinen sanfteren Ausdruck an.
    „Nein.“
    „Nein?“ Olivias ohnehin schon angeschlagene Stimmung sank auf den Nullpunkt.
    Der Mann machte einen Schritt zur Seite, nachdem er ihr eben noch den Weg versperrt hatte. Es war offensichtlich, dass sie von hier verschwinden sollte, und das so schnell wie möglich.
    Nun war es Olivia, die die Arme verschränkte und eine starrsinnige Körperhaltung einnahm. „Dann werde ich das dem Pferd erklären müssen.“
    „Was?“, fragte Tanner verständnislos.
    Anstatt ihm zu antworten, drehte sie sich um und kehrte in die Box zurück. „Sophie ist im Internat“, sagte sie dem Tier lautlos. „Sie kann zu Thanksgiving nicht nach Hause kommen. Aber du darfst dich nicht so hängen lassen. Bestimmt kommt sie zu Weihnachten her.“
    „Was machen Sie da?“, wollte Tanner wissen. Er klang gereizt.
    „Ich lasse Butterpie wissen, dass sie nicht deprimiert sein soll und dass Sophie zu Weihnachten daheim sein wird.“ Er hatte sie gefragt, dann sollte er jetzt sehen, was er mit ihrer Antwort anfangen konnte.
    „Sind Sie verrückt oder was?“
    „Kann schon sein“, erwiderte Olivia und sagte dann in normalem Tonfall an das Pony gerichtet: „Ich muss jetzt gehen. Ich muss ein verirrtes Rentier in meine Praxis bringen, um es zu röntgen, und anschließend muss ich es zu meinem Bruder fahren, damit es dortbleibt, bis ich seinen Eigentümer gefunden habe. Aber ich werde dich bald wieder besuchen kommen, das verspreche ich dir.“
    Bei diesen Worten hörte sie Tanner hinter sich leise schnauben.
    „Du solltest aufstehen“, redete sie weiter auf das Tier ein. „Dann fühlst du dich auch besser.“
    Diesmal war es das Pony, das ein Schnauben von sich gab, während es sich langsam aufrichtete.
    Tanner stockte hörbar der Atem, als er das sah.
    Behutsam tätschelte Olivia Butterpies Hals. „Das hast du toll gemacht. So ist es richtig.“
    „Sie sind mit einem Rentier
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