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Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Titel: Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte
Autoren: Linda Lael Miller
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gemeint.“
    „Tante Tessa soll sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern.“
    „Wenn du mich hier nicht rausholst, dann breche ich aus, und wohin ich dann gehe, weiß ich noch nicht.“
    Tanner war an der altmodischen, um das ganze Erdgeschoss verlaufenden Veranda angekommen. Das Haus besaß einen gewissen Charme, auch wenn noch viel instand gesetzt werden musste. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie Sophie hier zwischen dem Gebäude und der Scheune hin und her lief, wie sie mit einem dieser gelben Busse zur Schule fuhr, wie sie Jeans anstelle einer Schuluniform trug. Wie sie Poster in ihrem Zimmer an die Wand klebte, wie sie mit ganz normalen Kindern zu tun hatte, nicht mit kleinen Prominenten mit all ihren Macken.
    „Versuch es gar nicht erst, Soph“, sagte er, drehte den Knauf und drückte dann mit der Schulter die schwere Haustür auf. „Du bist in Briarwood gut aufgehoben, und von Connecticut bis Arizona ist es ein weiter Weg.“
    „Gut aufgehoben?“, fauchte sie ihn an. „Ich bin hier nicht in einer Parallelwelt, weißt du, Dad? Hier passieren auch Sachen. Erst letzte Woche hat Marissa vom Kartoffelsalat in der Cafeteria eine Lebensmittelvergiftung gekriegt, und dann musste sie mit dem Hubschrauber ins Walter Reed gebracht werden. Allison Mooreland hatte einen Blinddarmdurchbruch, und sie …“
    „Soph“, unterbrach er sie und schaltete in der Diele das Licht an. Wo entlang ging es zur Küche?
    Sein Zimmer war irgendwo oben, aber wo?
    Er hängte seinen Hut an die Garderobe, dann zog er seinen Ledermantel aus und warf ihn in Richtung eines kunstvoll verzierten Messinghakens.
    Sophie schwieg. Obwohl sie sich fast am anderen Ende des Landes befand, konnte Tanner spüren, wie sie den Atem anhielt.
    „Wie wär’s damit: Das Schuljahr endet im Mai, dann kommstdu her und verbringst die Sommerferien hier. Dann kannst du auf Butterpie reiten, solange du willst.“
    „Im Sommer bin ich zu groß, um noch auf Butterpie zu reiten“, machte sie ihm klar. Einmal mehr fragte sich Tanner, ob seine scharfsinnige Tochter nicht besser Anwältin werden sollte. „In drei Tagen ist Thanksgiving“, fuhr sie hastig fort. „Lass mich dich zu Thanksgiving besuchen, und wenn du danach immer noch meinst, dass ich nicht brav genug bin, um bei dir zu bleiben, dann gehe ich zurück nach Briarwood und tue für den Rest des Jahres so, als würde es mir hier unheimlich gefallen.“
    „Niemand hat behauptet, dass du nicht brav bist, Soph“, wandte er ein. Inzwischen war er im Wohnzimmer angekommen, wo er an einem vergilbten Wandkalender stehen blieb, den der letzte Eigentümer der Ranch hier zurückgelassen hatte. Dummerweise war er einige Jahre alt.
    Sophie sagte nichts.
    „In drei Tagen ist Thanksgiving?“, murmelte er erschrocken.
    Durch seinen Lebensstil neigte er dazu, Feiertage völlig aus den Augen zu verlieren. Aber wenn Weihnachten für seine Tochter bereits ein Thema war, dann konnte der Truthahntag gar nicht weit entfernt sein.
    „Wenn ich mich auf eine Warteliste setzen lasse, dann könnte ich noch ein Ticket kriegen“, erwiderte sie hoffnungsvoll.
    Tanner schloss die Augen und ließ die Stirn gegen die Wand sinken, an der Hunderte von kleinen Löchern davon zeugten, wie viele Kalender hier schon im Lauf der Jahre mit Reißzwecken aufgehängt worden waren. „Das ist ein ziemlich weiter Weg, nur um in einem fetttriefenden Diner eine Portion Truthahn zu essen.“ Er wusste, sie stellte sich ein idyllisches Abendessen mit der ganzen Familie vor, in der Mitte auf dem Tisch den Truthahn, der eben erst aus dem Backofen geholt worden war.
    „Irgendjemand wird dich schon zum Essen einladen“, entgegnete Sophie mit einer zerbrechlich klingenden Zuversicht in ihrem Tonfall. „Dann könnte ich doch einfach mitkommen.“
    Er sah auf die Uhr und marschierte in Richtung Küche. Wennsie nicht dort war, wo er sie vermutete, würde er weitersuchen müssen. Er brauchte dringend einen Kaffee. Aber ohne Jack Daniel’s.
    „Du hast dir wieder einen von diesen rührseligen Thanks-giving-Filmen im Fernsehen angeschaut, wie?“, brachte er mit erstickter Stimme heraus. Es gab so viele Dinge, die er Sophie nicht geben konnte – ein geordnetes Zuhause, eine Familie, eine normale Kindheit. Doch er konnte dafür sorgen, dass sie in Sicherheit war, und das bedeutete, sie musste in Briarwood bleiben.
    Eine lange, schmerzende Pause schloss sich an.
    „Du wirst nicht nachgeben, richtig?“, fragte sie schließlich im
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