Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte

Titel: Fest der Herzen: Geständnis unterm Weihnachtsbaum / Schicksalstage - Liebesnächte
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
Wohl im Blick haben. Ich kann Ihnen versichern, dass Sophie nicht unter irgendeinem Trauma leidet.“
    Tanner wünschte, er könnte nur halb so viel Überzeugung aufbringen, wie Ms Wiggins über das Telefon ausstrahlte. Ein paar Festtagsfloskeln wurden ausgetauscht, dann war das Gespräch beendet. Er klappte das Handy zu und schob es zurück in die Jackentasche.
    Dann drehte er sich zur Scheune um.
    Konnte ein Pferd Depressionen bekommen?
    Niemals, entschied er. Bei einem Mann sah das allerdings anders aus.
    Als Olivia auf den Hof gefahren kam, wurde sie von einem Schneemann begrüßt. An der Haustür hing ein aufklappbarer Truthahn aus Pappe. Brad kam soeben aus der Scheune, und gleichzeitig betrat ihre Schwägerin Meg die Veranda und lächelte ihr freundlich zu.
    „Wie gefällt dir unser Truthahn?“, rief sie. „Wir bringen uns dieses Jahr richtig in Festtagsstimmung.“ Dann nahm ihr Lächeln einen etwas betrübten Zug an. „Es ist irgendwie eigenartig, dass Carly nicht hier ist, aber sie verbringt selbst eine sehr schöne Zeit.“
    Grinsend zeigte Olivia auf Brad. „Redest du von dem da?“, zog sie ihren großen Bruder auf. „Ja, als Truthahn dürfte er ganz okay sein.“
    Brad stellte sich zu ihr, legte einen Arm um ihren Hals und drückte sie an sich. „Sie redet von dem Papptruthahn an der Tür“, ließ er sie in einem übertriebenen Flüsterton wissen.
    Olivia täuschte eine überraschte Miene vor und brachte ein „Oh!“ heraus, woraufhin Brad sie lachend aus dem Schwitzkasten entließ.
    „Und was führt dich auf die Stone Creek Ranch, Doc?“, wollte er wissen.
    Anstatt zu antworten, ließ Olivia ihren Blick über die vertraute Umgebung schweifen. Wie immer, wenn sie nach Hause kam, fiel ihr als Erstes auf, wie sehr ihr Großvater Big John ihr fehlte. Seit Brad seine Karriere als Country-Musiker zumindest zum Teil an den Nagel gehängt hatte, war hier viel geschehen. Er hatte die Scheune auf Vordermann gebracht, die alten Zäune ersetzt und ein Aufnahmestudio eingerichtet, das auf dem neuesten Stand der Technik war. Zumindest hatte er aufgehört, auf Tournee zu gehen. Aber auch wenn Meg, die vierzehnjährige Carly und das Baby jetzt in seinem Leben eine Rolle spielten, war Olivia nicht hundertprozentig davon überzeugt, dass er tatsächlich sesshaft geworden war. So wie ihre Mutter hatte er sich schon früher ganz plötzlich wieder aus dem Staub gemacht.
    „Ich habe da ein Problem“, erwiderte sie mit großer Verzögerung auf seine Frage.
    Meg war wieder ins Haus gegangen, während sie mit Brad noch immer auf dem Hof stand.
    „Was für ein Problem?“ Er sah sie ernst an.
    „Ein Rentier-Problem“, antwortete sie und fügte in Gedanken hinzu: Ach ja, und deinen Freund, den Bauunternehmer, habe ich auch noch auf dem falschen Fuß erwischt.
    Brad stutzte. „Ein … was?“
    „Ich muss hier raus“ , sandte Ginger ihr aus dem Wagen zu. „Und zwar sofort.“
    Leise seufzend öffnete Olivia die Beifahrertür, die Hündin sprang heraus, schnupperte kurz hier und da, dann kauerte sie sich hin und hinterließ einen gelblichen Fleck im Schnee. Nachdem das erledigt war, trottete sie in Richtung Scheune davon, wohl um Ausschau nach Brads Hund Willie zu halten.
    „Ich habe ein Rentier gefunden“, sagte Olivia und öffnete die hintere Tür des Suburban, um den Blick auf Rodney freizugeben. „Ich hoffe, ich kann es bei dir unterbringen, bis wir den Eigentümer gefunden haben.“
    „Und wenn es niemandem gehört?“, hakte ihr Bruder nach, fuhr sich durch sein zotteliges Haar und beugte sich dann vor, um das Tier zu streicheln.
    „Rodney ist handzahm“, versicherte sie ihm.
    „Mag sein, aber er ist nicht stubenrein.“ Brad deutete auf die Hinterlassenschaft auf der Decke, die auf dem Rücksitz lag.
    „Ich habe auch nicht erwartet, dass du ihn ins Haus holst“, machte sie ihm klar.
    Brad begann zu lachen, dann streckte er die Arme aus und holte Rodney aus dem Suburban. Das Rentier war von der langen Autofahrt ein wenig wacklig auf den Beinen und sah Olivia beunruhigt an.
    „Du bist hier in Sicherheit“, sagte sie zu dem Tier, dann wandte sie sich wieder Brad zu. „Er kann doch in der Scheune bleiben, oder? Ich weiß, ein paar von den Boxen stehen leer.“
    „Klar“, erwiderte Brad nach einem kurzen Zögern, das etwas Komisches an sich gehabt hätte, wäre Olivia nicht so sehr in Sorge um Rodney gewesen. „Klar“, wiederholte er dann.
    Da sie wusste, dass er im Begriff war, ihr die Haare
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher