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Fesselnde Liebe - Teil 2

Fesselnde Liebe - Teil 2

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 2
Autoren: Katelyn Faith
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Greg anmachen und ... liebe Güte, es scheint mir ja zu gelingen! Seine Zungenspitze taucht für den Bruchteil einer Sekunde zwischen seinen Lippen auf, dann schließe ich die Augen, hebe das Kinn und spitze den Mund. Unser erster Kuss, in einer Probe im leeren Theater. Ich weiß, dass Gaby uns von hinten beobachtet und jede Bewegung gleich kommentieren wird. Trotzdem wird mir plötzlich kalt, seine Lippen sind warm auf meinen und sie ... bewegen sich.
    Das ist nicht zaghaft oder gar schüchtern. Das ist forsch, und das ist ... verdammt echt! Sollte das hier nicht so eine Art Filmkuss werden? Jedenfalls ohne ... Zunge? Mein Gesicht ist ganz heiß, und unter meinen Achseln wird es feucht, was hoffentlich keiner mitkriegt. Gott sei gepriesen für die Erfindung des Deos!
    Gaby sagt irgendwas, das ich nicht mehr registriere. Weil Greg mich küsst! Und er küsst mich so, wie ich es mir früher immer vorgestellt habe. Gierig, leidenschaftlich. Als ob er mich wirklich wollte! Aber seltsamerweise passiert nichts in mir. Ich löse mich nicht auf, meine Knie werden nicht weich, ich verspüre nicht einmal ein leises Kribbeln. Liegt es an der Situation? Daran, dass wir auf der Bühne stehen, beleuchtet von verschiedenen Scheinwerfern? Daran, dass wir beobachtet werden, und ich weiß, dass es nur für ein Theaterstück ist, nur eine Probe? Aber muss sein Kuss wirklich so lange dauern?
    Gaby räuspert sich vernehmlich, doch Greg macht weiter. Meine Hände liegen noch immer wie festgewachsen auf meiner Brust, während Greg seine um meinen Nacken geschlungen hat und mich festhält. Er küsst nicht schlecht, wirklich nicht, aber es fühlt sich ... seltsam an. Ich höre, wie Gaby jetzt laut hustet, dann löst er seinen Mund von mir und ich öffne die Augen. Mein Text ... verdammt, wie war denn noch der Text? Fieberhaft denke ich nach, aber in meinem Kopf geht einiges durcheinander und ich erinnere mich nicht mehr.
    » Das nennst du einen Kuss?«, raunt Greg mir zu, mit zitternder Unterlippe, und ich brauche ein paar Sekunden um zu kapieren, dass genau das mein Text ist. Fast schon erleichtert zwinge ich mich dazu, diese wenigen, barschen Worte so ungerührt wie möglich zu sagen, dann teilt sich der hintere Vorhang und Gaby erscheint. Kopfschüttelnd.
    » Greg, der Kuss war okay, aber viel zu lang! Schließlich wird das hier kein Erotikfilm. Etwas kürzer genügt, damit Gwen, also Ellen, auch einen Grund für ihre Abfuhr hat. Okay?«
    Greg nickt, ohne den Blick von mir zu nehmen. Ich weiche seinen Augen aus, weil mir das Ganze plötzlich irgendwie peinlich ist. Was habe ich mir dabei gedacht, dieser Sache hier zuzustimmen?
    » Du warst gut, Gwen, aber du musst den Satz am Ende mit mehr Nachdruck sagen. Spöttisch, amüsiert. Zeig ihm, dass du nichts von ihm hältst, dreh dich danach abrupt um und lass ihn stehen. Du musst dominant und überlegen wirken. Schaffst du das?«
    Ich versuche, die Sorge in ihrem Gesicht zu übersehen, und nicke tapfer. »Klar. Ich geb mein Bestes.«
    Dominant. Überlegen. Na, es wundert mich nicht, dass ich urplötzlich wieder Adrian vor mir sehe. Aber wenn meine Erlebnisse mit ihm zu irgendwas gut waren, dann hierzu. Ich kann Adrian sein. Ich kann Greg meine Verachtung zeigen, kann ihn mit Arroganz strafen, bis er vor mir kriecht, meine Füße küsst und mich anfleht, ihn zu ...
    Himmel, was ist denn mit mir los? Meine Fantasie war zwar schon immer wild, aber was mein Kopf in letzter Zeit für seltsame Filme produziert, ist echt bedenklich! Ich meine, was würde Cat dazu sagen, wenn sie es wüsste? Ich bin stolz auf dich, Gwen! Endlich wirst du normal! Haha.
    » Also, bereit für eine Wiederholung?« Gaby legt den Kopf zur Seite und spitzt die Lippen so übertrieben, dass ich lachen muss.
    » Okay.«
    So professionell wie möglich nehme ich meine Position an der Säule ein und schaue zum ersten Mal nach diesem Kuss Greg in die Augen. Er wirkt plötzlich unsicher und scheint etwas von mir zu erwarten. Sucht er wirklich Bestätigung? Großer Gott, werden wir jemals über das hier hinauskommen? Will ich das überhaupt noch? Oder besser ... kann ich?
    Ich schließe die Augen und verharre am Pfeiler, bis ich seinen Atem auf dem Gesicht spüre. Er kitzelt mich an der Nase und ich muss ein Kichern unterdrücken, dann sind seine Lippen auf mir. Fordernder und forscher als beim ersten Mal, dafür diesmal ohne Zunge. Sekundenlang presst er den Mund auf meinen und ich versuche, den Kuss zu erwidern, aber mein Mund
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