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Fesselnde Liebe - Teil 2

Fesselnde Liebe - Teil 2

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 2
Autoren: Katelyn Faith
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mich schon telefonisch bedrohen? Das ist einfach absoluter Unsinn.
    » Ich muss was trinken. Lust auf einen Scotch? «
    Sie sieht nicht mal auf die Uhr, wozu auch? Den Campus betritt sie höchst selten und nie vor zwölf (weil sie früher nicht vorzeigbar ist, ihrer Meinung nach), und für ihren Unterhalt sorgen ihr e Eltern. Der monatliche Scheck reicht zwar gerade für das Nötigste, aber wenn man bedenkt, dass sie seit acht Jahren kein Wort mit ihrer Familie gewechselt hat, ist das mehr, als man erwarten kann. Nicht, dass es um meine Familienverhältnisse besser bestellt wäre. Ich weiß, dass meine Mutter nicht gerade in Geld schwimmt, trotzdem nehme ich den Scheck für die Unigebühren ohne Dank entgegen. Das ist sie mir schuldig.
    Wir gehen gemeinsam in die Küche. Ich hole die Flasche aus dem Schrank, dann schenke ich zwei Gläser ein.
    »Lädst du mich zur Premiere ein? Ich möchte unbedingt Gregs Gesicht sehen, wenn ihr in aller Öffentlichkeit knutscht.«
    Sie grinst so breit, dass die Grübchen in der Wange sich zu kleinen Kratern vertiefen. Wie immer erinnern sie mich an ... Adrian. An sein Grübchen, das sich nur selten zeigte. Die Erinnerung schmerzt wie ein Insektenstich.
    »Klar lade ich dich ein. Du bekommst einen Ehrenplatz in der ersten Reihe. Und ich erwarte von dir Standing Ovations nach der Vorstellung!«
    » Wow, Gwen, das ist echt ... cool! Ich wünschte, ich hätte derzeit so viel Glück bei Jonathan.«
    Ihr Blick wird trüb und erinnert mich daran, dass auch meine beste Freundin Probleme hat. Ihretwegen bin ich aus London zurückgekommen und habe mich mit Adrian überworfen. Zwei Wochen lang habe ich sie getröstet, und jetzt ist sie schon wieder fröhlich dabei, sich an Jonathan ranzumachen. Was ich absolut nicht begreifen kann.
    » Hast du nicht mal gesagt, dass Beziehungen nur für Männer gut sind?«, frage ich. »Warum bist ausgerechnet du plötzlich so hinter einer her? Ich verstehe das nicht.«
    Cat hebt seufzend die Schultern und sieht mich mit einem Blick an, der das Herz eines Investmentbankers erweichen könnte. »Ich weiß es nicht, Gwen. Ich glaube, ich liebe ihn wirklich. Ich denke andauernd an ihn, ich habe körperliche Sehnsucht, die ich spüren kann, ich fühle mich nur in seiner Gegenwart wirklich wohl und rund und ... ich könnte daran verzweifeln, aber ich weiß nicht, wie ich es abstellen soll.«
    Meine Hand zittert . Ich nehme das Glas wieder an mich und trinke noch einen Schluck. Ihre Worte fallen auf fruchtbaren Boden, denn mir geht es mit Adrian genauso. Abgesehen davon, dass ich verzweifelt versuche, ihn loszuwerden. Jedenfalls gedanklich.
    » Dann erinnere dich doch mal an früher. Was hast du immer gesagt? Nur Männer profitieren von Beziehungen und von der Ehe. Sie bekommen regelmäßig Sex, ohne etwas dafür tun oder bezahlen zu müssen, sie haben gebügelte Hemden im Schrank, abends ein warmes Essen auf dem Tisch, und wenn es sie mal nach Abwechslung gelüstet, ist auch das kein Problem. Eine Affäre hier, eine Affäre da, und zu Hause sitzt die Mutti, die ihr Leben nach dem Kerl richtet und sich selbst dabei vergisst. Gut für die Männer, schlecht für uns Frauen. Ist es denn das, was du willst? Eine wirkliche, richtige Beziehung mit Jonathan, der dich vermutlich ständig betrügen wird, während du sein Lieblingsessen kochst und deine Karriere vernachlässigst?«
    Das klingt eigentlich nicht nach mir, aber genau diese zynische Sicht auf Paare hat Cat früher propagiert. Wir haben nächtelang darüber diskutiert, warum die Emanzipation für Frauen vorüber ist, sobald sie Kinder kriegen und ihren Beruf hintenanstellen, der Familie wegen. Und warum die Männer genau das gut finden – laut Cat gibt ihnen das Sicherheit. Sie wissen, dass die Frau abhängig von ihnen ist, und das mögen sie, weil es ein Freibrief für außereheliche Affären ist. Darum wollen die meisten Männer angeblich auch keine emanzipierte Frau, weil sie an so einer Beziehung ständig arbeiten müssen. Schließlich könnte die Frau sie jederzeit verlassen, so unabhängig und selbstständig, wie sie ist. Warum denke ich eigentlich gerade über so einen Kram nach?
    Wir trinken noch einen Whisky und diskutieren weiter über Emanzipation und Liebe, dann lasse ich Cat allein und gehe in mein Zimmer. Ich bin müde und will schlafen, gleichzeitig fühle ich mich jedoch so aufgekratzt, dass ich dringend etwas brauche, um runterzukommen. Auf meinem Nachttisch liegt die Fesselnde Liebe , mit vielen
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