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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung
Autoren: Nalini Singh
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um seine Hüfte. Fluchend zog er den Reißverschluss auf und drang heiß und hart in sie ein, presste sie mit seinem Körper an die Wand. Sie schrie auf, klammerte sich an ihn und hielt ihn fest.
    Die Lust fegte den Schmerz weg, löschte alle Sorgen, entspannt barg sie ihr Gesicht an seinem Hals, sein Rücken war schweißbedeckt. „Hallo, Max“, flüsterte sie.
    „Hallo, meine süße, sinnliche Sophie.“
    Sie verbrachten den Tag eng aneinandergeschmiegt, schliefen in den Armen des anderen, liebten sich, hielten einander fest. Irgendwann holte Sophia tief Luft und fing an zu reden. „Als du fort warst, habe ich meine Schilde genauer untersucht – ich glaube, ich weiß jetzt, warum sie so beschaffen sind.“
    Der Detective strich ihr das Haar aus dem Gesicht und sah sie gespannt an. „Sag’s mir.“
    „Zum einen liegt es daran, dass ich ein Anker bin, zum anderen hat es aber auch damit zu tun, dass mein Verstand … einzigartig ist.“ Er hatte überlebt, indem er Außerordentliches geleistet hatte. „Weißt du, wer der Netkopf ist?“
    „Ich habe gehört, es sei eine Art geistige Wesenheit, die dem Medialnet Struktur verleiht.“
    „Genau. Aber es gibt auch einen Dunklen Kopf.“ Sie hatte sehr tief graben müssen, um ihre Vermutungen zu bestätigen. „Er besteht aus den Gefühlen, die unsere Gattung zurückweist, ist voller Wut, voller Angst und sehr, sehr einsam. Ich glaube … er ist ein wenig verrückt.“
    Max fragte nicht, ob andere vielleicht mehr darüber wussten. Er stellte nur die eine wichtige Frage: „Und er schützt dich?“
    „Eigentlich tun es beide.“ Sie holte noch einmal Luft und schluckte. „Zuerst dachte ich, meine Schilde seien nur eine Erweiterung des Medialnets, dass die Zwillingsköpfe sich aus irgendeinem Grund entschieden hätten, auf mich aufzupassen, aber das würde nur die Schilde im Medialnet erklären und nicht den telepathischen Schutz – der musste von innen kommen. Ich bin es selbst.“ Sie sah ihn unsicher an.
    „Alles in Ordnung, mein Schatz.“ Er küsste sie auf die Stirn, nahm sie fest in den Arm. „Was immer auch geschieht, du bist und bleibst meine Sophie, meine J-Mediale.“
    Ihr Herzschlag beruhigte sich. „Ich bin eine lebende Erweiterung des Medialnets, Max.“ Die Ausläufer befanden sich in ihrem Kopf, dünne Stränge rankten sich um ihre Gehirnstrukturen. Nicht etwa nur dunkle, doch das Licht war nicht so leicht zu erkennen. „Nun bin ich nicht mehr nur ein Anker – sondern stehe im Brennpunkt des Geschehens.“
    Zwei Stunden später rief sie Sascha Duncan über eine abhörsichere Leitung an und teilte ihr ihre Erkenntnisse über ihre Schilde mit. Auf dem Gesicht der Empathin zeigte sich keine Ablehnung, nur Mitgefühl. „Aber Sophie, das Medialnet verfällt dem Wahnsinn. Wenn es so tief in Ihnen ist … “
    „Es gibt noch Hoffnung, Sascha.“ Wunderbar und blendend hell. „Wenn die Ausläufer des Medialnets mich passieren, kommen Licht und Dunkel zusammen, wenn auch nur für Sekundenbruchteile.“
    Verständnis leuchtete in Saschas Augen auf, brachte ein wenig Farbe in die schwarzen Kardinalenaugen. „Und in diesem kurzen Moment sind die beiden nicht mehr verrückt?“
    „Ja.“ Sophias Kehle war wie zugeschnürt. „Es könnte sein, dass ich der einzige Anker bin, der ihnen, wenn auch nur für kurze Zeit, Frieden verschaffen kann. Das ist nicht richtig.“ Denn außerhalb der kleine Oase ihres Verstandes wurde das Netz unaufhaltsam wahnsinnig, der Verfall nistete sich in den Fasern ein – Teile des Medialnets waren bereits tot, dorthin konnten weder der Netkopf noch der Dunkle Kopf gelangen.
    Saschas Augen füllten sich auch mit Tränen. „Nein, das ist nicht richtig, sie hätten nie getrennt werden dürfen, doch sie wurden vom Medialnet geschaffen. Erst wenn Silentium fällt, können sie sich wieder miteinander verbinden.“
    Das konnte noch eine Ewigkeit dauern … und zu einem Krieg führen, der die Welt zerstörte. „Die Dinge ändern sich“, sagte Sophia leise und sah der Empathin in die Augen. Der Netkopf liebte Sascha. Der Dunkle Kopf wusste zumindest, dass die Empathin ihnen beiden etwas geben konnte, hatte aber keine Ahnung, wie er diesen Wunsch formulieren, sein Bedürfnis äußern sollte. „Sie haben es doch auch gefühlt.“
    „Ja.“ Ein ernster Blick, doch voller Hoffnung, eine Mediale, die für ihr Volk kämpfen wollte. „Sind Sie denn sicher, Sophia?“ Das große Herz der Empathin, die Sorge für alle klang in diesen
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