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Fessel mein Herz (German Edition)

Fessel mein Herz (German Edition)

Titel: Fessel mein Herz (German Edition)
Autoren: Cathy McAllister
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Toaster das fertig getoastete Weißbrot auswarf, sprang er halb vom Stuhl hoch, besann sich dann und setzte sich wieder.
    „ Noch nie nen Toaster gesehen, hm?“
    Anstelle einer Antwort, schnaubte der Fremde nur und deutete ihr mit einer Handbewegung, dass sie sich weiter um das Essen kümmern sollte.
    Montana legte das Brot auf einen Teller und gab die Spiegeleier mit dem Speck darauf. Dann stellte sie das Essen vor ihn hin und reichte ihm Messer und Gabel. Doch anstatt das Besteck zu benutzen, klappte er einfach das Spiegeleibrot zusammen und aß es mit der Hand. Er brauchte nur wenige Minuten, alles runterzuschlingen, dann sah er sie auffordernd an.
    „ Ich wollte auch etwas zu trinken!“
    Montana schnappte eine Flasche Mineralwasser und stellte sie vor ihm auf den Tisch. Der Kerl hatte von höflichen Umgangsformen offenbar noch nichts gehört.
    „ Bitte!“, sagte sie in leicht schnippischen Tonfall.
    Ein Dank blieb jedoch aus. Sie hatte es nicht anders erwartet. Er war ein Einbrecher, möglicherweise ein Massenmörder oder Irrer.
    Ausgiebig begutachtete er die Flasche, wusste offenbar nicht, wie man den Schraubverschluss öffnete und so nahm sie ihm die Flasche ab und machte es vor. Wortlos entriss er ihr die geöffnete Flasche und setzte sie an die Lippen. Er tat einen großen Zug, hustete und spuckte das Wasser im hohen Bogen wieder aus.
    „ Was ist das?“, fragte er prustend.
    „ Wasser, was sonst.“
    „ Das Wasser brennt im Hals“, knurrte er vorwurfsvoll. „Willst du mich vergiften Frau?“
    „ Das ist Kohlensäure und kein Gift.“
    „ Säure? Pah! Wenn das kein Gift ist, dann trink!“, forderte er sie auf.
    Seufzend griff Montana nach der Flasche, wischte sie ab und setzte sie an. Sie nahm einen großen Zug und stellte die Flasche wieder vor ihn hin.
    „ Bitte schön“, sagte sie in leicht spöttischen Tonfall, „ich lebe noch.“
    „ Hast du nichts anderes im Haus? – Whisky?“
    „ Im Wohnzimmer. Soll ich ihn holen?“
    Der Fremde erhob sich und nickte ihr zu. Es war wie verhext, er würde sie wirklich nicht eine Minute aus den Augen lassen. Was sollte sie nur machen? Mit einem flauen Gefühl im Magen ging sie vor ihm her in das angrenzende Wohnzimmer. Sie öffnete die Bar mit den alkoholischen Getränken.
    „ Bedienen Sie Sich.“
    Der Fremde begutachtete den Inhalt der Bar und griff nach einer Flasche Glen Fiddich. Mit der Flasche bewaffnet warf er sich in einen der Sessel und deutete ihr, sich auch zu setzen. Dann öffnete er den Schraubverschluss, wie er es bei ihr gesehen hatte, und setzte die Flasche an. Er trank einen langen Zug, und als er die Flasche absetzte, sah er schon sehr viel zufriedener aus.
    „ Das ist besser!“, sagte er und trank gleich noch einen Zug.
    Hoffentlich kippt er um, von dem Zeug , dachte Montana.
    Leider machte der Fremde nicht die geringsten Anstalten, umzukippen. Er schien sogar ziemlich trinkfest zu sein. Wenn man seinen Blutverlust bedachte, war das schon erstaunlich. Montana fragte sich, wie es jetzt weiter gehen würde. Würde er irgendwann einfach wieder gehen oder sie fesseln, damit er sich ausruhen konnte? Oder würde er sie …
    Nein! Daran wollte sie lieber nicht denken. Immerhin hatte er sein Schwert in der Küche gelassen und schien es auch im Moment nicht zu vermissen. Sie würde ihn sicher nicht daran erinnern.
    „ Bist du eine Hexe?“, fragte er so plötzlich, dass sie vor Schreck zusammenfuhr.
    „ Wie?“, fragte sie irritiert?
    „ Ob du eine Zauberin bist?“
    „ Warum? Wenn ich zaubern könnte, hätte ich Sie bestimmt schon längst in eine Kröte verwandelt“, sagte sie zynisch.
    Ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen und ließ ihn plötzlich fast jungenhaft aussehen. Sie bemerkte, dass er ein kleines Grübchen hatte.
    „ Aber all diese seltsamen Zauberdinge, die du hast ...“
    „ Hä? Was für Zauberdinge?“
    Diesen kleinen Kasten, der Musik macht und leuchtet, wenn man darauf drückt.“
    „ Das ist mein Handy. – Ein Telefon.“
    „ Wofür ist das?“
    „ Na zum Telefonieren natürlich! Das hat doch mit Zauberei nichts zu tun.“
    „ Was ist Tele...?“
    War der Kerl echt so zurückgeblieben? In ihrer Laufbahn als Anwältin waren ihr ja schon ein paar seltsame Persönlichkeiten untergekommen, doch dieser stellte sie alle in den Schatten.
    „ Wenn ich mit jemandem sprechen will, der weiter weg wohnt, dann benutze ich das Handy, um mit demjenigen zu reden.“
    „ Das ist Zauberei“, stellte er fest.
    Sie
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