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Fessel mein Herz (German Edition)

Fessel mein Herz (German Edition)

Titel: Fessel mein Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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orientieren. Sie musste den Tatsachen ins Auge sehen. Sie hatte sich verirrt!
    „ Scheiße!“, stieß sie frustriert hervor.
    Langsam realisierte Montana, was für einen fatalen Fehler sie begangen hatte, als sie so einfach davon gelaufen war. Was sollte sie jetzt nur tun?
    „ Sieh mal an. Was ham wir 'n da für 'n hübschen kleinen Schmetterling gefunden“, ertönte plötzlich eine männliche Stimme und Montana fuhr erschrocken auf.
    Sie erblickte drei Männer in Uniform. Ohne Zweifel Soldaten des Königs. Sassenachs!
    „ So klein ist die gar nich George“, sagte ein schlaksiger Kerl mit Pockennarben im Gesicht. „Ich wette, sie überragt dich um mehr als Haupteslänge.“
    George, ein kleiner, stämmiger Mann mit roten Haaren und Bart kicherte. Er kratzte sich seinen Bart und musterte Montana lüstern.
    „ Mich störts nich, wenn nen Weibsbild größer is Johnny. Dafür bin ich woanners größer, ha ha!“
    Montana fühlte, wie die Angst mit kalten Klauen nach ihr griff. Jetzt hatte sie sich nicht nur verlaufen, sie befand sich auch noch in großer Gefahr. Diese Soldaten würden ihr ganz offensichtlich nicht helfen, sondern sie eher vergewaltigen oder sogar umbringen. Warum war sie nur nicht bei Bhreacs Familie geblieben? Jetzt war es für Reue zu spät.
    „ Haltet eure verdammten Mäuler!“, herrschte der dritte Soldat, ein kräftig gebauter Mann mit gut geschnittenem Gesicht und ordentlich frisiertem, schwarzem Haar, seine Kameraden an.
    Das Kichern verstummte und Johnny und George schauten missmutig drein.
    „ Is ja schon gut Whites. Man wird ja wohl noch nen kleinen Spaß mach'n dürf'n“, sagte George.
    Ein Hoffnungsschimmer keimte in Montana auf. Vielleicht würde dieser Whites ja Schlimmeres verhindern. Sie musste versuchen, vernünftig mit ihm zu reden.
    „ Wie heißt du?“, wollte Whites wissen.
    „ Montana Douglas“, antwortete sie wahrheitsgemäß, denn sie hielt es für besser, sich weitestgehend an die Wahrheit zu halten, um sich nicht in Widersprüche zu verwickeln.
    „ Sie gehört bestimmt zu diesem Archie Douglas, der war bei den Jakobiten dabei. Ist nicht sein Hof hier ganz in der Nähe?“, gab Johnny zu bedenken.
    „ Nein! Nein!“, wehrte Montana verzweifelt ab. „Ich komme aus Inverness und meine Familie gehört nicht zu den Jakobiten. Bestimmt nicht!“
    „ Schweig!“, herrschte Whites sie an.
    Montanas Hoffnung schmolz dahin wie Eis in der Hölle. Nein! Auch dieser Mann würde ihr nicht beistehen. Sein gepflegtes Äußeres machte ihn leider nicht zu einem besseren Menschen. Der Blick, mit dem er sie bedachte, war so eiskalt, dass es ihr die Kehle zuschnürte.
    „ Wir nehmen sie mit. Es werden sich schon Mittel und Wege finden, die Wahrheit aus diesem Vögelchen herauszubekommen“, verkündete Whites mit einem sardonischen Grinsen, dass Montana das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    „ Schnappt sie!“
    George und Johnny griffen nach ihr und zogen sie auf die Beine. Sie schrie aus Leibeskräften und versuchte verzweifelt, sich gegen die Männer zu wehren, doch sie hatte keine Chance.
    Als sie auf zitternden Beinen stand, George links und Johnny rechts von ihr, sie mit brutalem Griff festhaltend, kam Whites langsam näher. Seine Bewegungen hatten etwas Lauerndes, wie eine Katze, die sich an die Maus heranpirschte. Sein widerliches Grinsen zeigte ihr, dass er es genießen würde, mit seiner Beute zu spielen.
    Er fasste sie grob unter dem Kinn und seine kalten grünen Augen fixierten sie.
    „ Bitte“, flehte sie. „Ich bin keine Jakobitin. Ich schwöre, ich sage die Wahrheit. Ich bin von keinem Nutzen für Euch. Ich kann Euch ...“
    Der Schlag kam so plötzlich, dass sie ihn nicht einmal hatte kommen sehen. Die Wucht war so stark, dass sie das Gefühl hatte, es würde ihr den Kopf von den Schultern reißen. Ihre linke Wange schmerzte höllisch und sie hatte den metallischen Geschmack von Blut in ihrem Mund.
    „ Du wirst reden, wenn ich es dir sage“, wies er sie mit drohender Stimme zurecht. „Verstanden?“
    Sie nickte kläglich.
    „ Dann ist ja gut. Ich sehe schon, wir werden uns noch richtig gut verstehen. Du wirst schon sehen, mein kleines Vögelchen.“
    Johnny kicherte blöde.
    „ Hör auf mit dem albernen Gekicher!“, brüllte Whites. „Bist du ein Mädchen oder was?“
    Johnny verstummte und zuckte zusammen.
    „ Gehen wir. Wir haben noch ein Stück Weg vor uns“, sagte Whites und wandte sich um.
    George und Johnny führten Montana hinterher. Sie

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