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Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Titel: Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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Sie, dass mit dem heutigen Tag sich zwei unterschiedliche Entwicklungslinien in der Menschheitsgeschichte trennen?«, fragte einer der Medienvertreter.
    Ein Geräusch riss Erixon aus den sehr widersprüchlichen Gedanken, mit denen er die Live-Übertragung verfolgte.
    »Fähnrich Clayton Gomes meldet sich zum Dienst!«
    Erixon blickte sich um.
    Die Brauen über seinen nichtmenschlich wirkenden Facettenaugen zogen sich etwas zusammen und bildeten eine geschlängelte Linie.
    »Stehen Sie bequem, Fähnrich«, erwiderte Erixon. »Ich bin kein Freund militärischer Formen, auch wenn wohl an Bord eines Raumschiffs im Dienst des Space Army Corps kein Weg daran vorbeigehen mag, sie einzuhalten.«
    »Danke, Lieutenant.«
    Fähnrich Gomes gehörte seit drei Monaten zur technischen Crew der STERNENKRIEGER. Sein Gesicht war bis auf die Nase und kleinere Zonen um die Augen herum vollkommen von dichtem, schwarzem Haar bedeckt. Haar, das auch auf seinen Handrücken wucherte. Er war ein so genannter Wolfsmensch – Träger einer genetischen Besonderheit, die auf der Erde seit Jahrhunderten nachweisbar war. Was die irritierten Blicke anging, hatten Erixon und Gomes durchaus ein ähnliches Problem. Beide hatten in etwa dieselbe Konsequenz daraus gezogen, nämlich sich nicht um das Urteil anderer zu kümmern.
    Gomes deutete auf den Infrarotschirm. Er selbst hatte nur die Audiospur der Übertragung mitbekommen.
    Die Anzeige auf dem Schirm selbst war für ihn natürlich unsichtbar geblieben.
    »Wenn meine Eltern auf Genet geboren wären, hätte ich wahrscheinlich ein paar Probleme weniger gehabt«, murmelte Gomes vor sich hin.
    Erixon verzog das Gesicht. »Nur unter der Voraussetzung, dass Ihre Eltern vermögend genug gewesen wären, um Sie in den Genuss einer genetischen Optimierung kommen zu lassen.«
    Gomes atmete tief durch. »Möglicherweise haben Sie Recht, Lieutenant.«
    »Und wie Sie an mir sehen können, ist die genetische Optimierung manchmal auch nicht die Lösung eines Problems, sondern dessen Beginn…«
    Gomes' Lächeln wirkte etwas gezwungen. »Lieutenant, ich weiß nicht, weshalb ich überhaupt auf dieses Thema zu sprechen gekommen bin. Es war nur so… Ich stand in der Tür und bekam etwas von Audio-Live-Stream mit, den Sie sich angehört haben. Ich habe mir als Jugendlicher immer gewünscht, ich wäre auf Genet geboren worden und man hätte das Gen, das mich über Jahre zu einem Außenseiter machte, eliminieren können.«
    »Ich persönlich weigere mich einfach, darüber nachzudenken, was gewesen wäre, wenn die Mineralien, zu deren Abbau ich erschaffen worden bin, nicht durch die technische Entwicklung überflüssig geworden wären«, erwiderte Erixon. »Gedanken an die Vergangenheit sollen
    einen niemals beherrschen – und schon gar nicht Gedanken über eine mögliche Vergangenheit, die niemals Realität wurde. Das habe ich gelernt.«
    Er schaltete den Live-Stream ab.
    Eine umständliche und eher ausweichende Antwort, die Julian Lang auf die Frage eines Medienvertreters gab, wurde dadurch einfach abgeschnitten.
    Ein Lächeln flog plötzlich über Erixons Gesicht. Ein Lächeln, das in seiner Menschlichkeit und mit seinem fast schon melancholischen Ausdruck in einem grotesken Gegensatz zu den kalt wirkenden Eacettenaugen stand. »Es gibt allerdings Momente, in denen ich meinen Grundsätzen in dieser Hinsicht nicht treu bleiben kann«, bekannte er.
    »Und jener Augenblick, in dem die Genetiker-Föderation ihre Unabhängigkeit bekommt, gehört dazu, Sir?«, fragte Fähnrich Gomes.
    Der Leitende Ingenieur der STERNENKRIEGER nickte.
    »Schon möglich. Übernehmen Sie bitte die Kalibrierung der Sandströmaggregate. Wir haben Order in ständiger Bereitschaft zu bleiben.«
    »In Ordnung.«
     
    *
     
    Zwei Stunden später hatte sich Rena Sunfrost in Konferenzraum C auf Spacedock 13 zu einem Briefing einzufinden.
    Commodore Tim Bray Jackson erwartete sie.
    »Rühren und setzen«, begrüßte der seit seiner in der Schlacht um das Tridor-System erlittenen Verstrahlung vollkommen haarlose Jackson. Sein Gesicht wirkte angespannt. »Ich sagte Ihnen ja bei unserem letzten Interkom-Kontakt, dass Sie bald neue Befehle bekommen würden.«
    »Ja, Sir.«
    »Ihre Mission im Heptagon-System muss abgeblasen – na ja, sagen wir – verschoben werden.«
    »Das bedeutet, andernorts hat sich in der Zwischenzeit eine Krise zusammengebraut«, schloss Rena Sunfrost.
    Commodore Jackson nickte. »Das kann man wohl sagen!« Er aktivierte einen
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