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Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)

Titel: Ferienhaus für eine Leiche: Schweden-Krimi mit Rezepten (German Edition)
Autoren: Franziska Steinhauer
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Sie hatte überall so alte Schachteln sitzen – solche wie die Inga Hilmarström zum Beispiel, die dann sofort bei ihr anriefen, wenn sie mich bei einer ›verwerflichen‹ Tat beobachteten. So einfach funktionierte das.«
    »Du meinst, die haben dich überall beobachtet?« Der Kerl war ja wirklich paranoid, konstatierte Bernt, aber das fiel in Dr. Ekbjerks Zuständigkeit. »Soziale Kontrolle rund um die Uhr?«
    »Ich weiß genau, was du jetzt denkst«, zischte Lasse und beugte sich drohend über den kleinen Tisch. Britta stand auf und stellte sich hinter ihn.
    »Bleib ruhig, sonst müssen wir dir Handschellen anlegen lassen. Und so eine Vernehmung kann dauern – besonders, wenn man diese unbequemen Armbänder dabei tragen muss«, sagte sie.
    »Willst du meinem Mandanten drohen?«, herausfordernd sah Lorenz Dahlberg die resolute Kriminalinspektorin an. »Du glaubst, ich bin verrückt, nicht war? Paranoid! Leide an Verfolgungswahn! Oh, du Armseliger, du hast ja keine Ahnung. Du weißt doch gar nichts vom Abmurksen – da hast du doch keine Erfahrung! Aber ich!«, fauchte unterdessen Lasse John in Bernts Gesicht, das sich zunehmend rötete.
    »Fünf Minuten Pause!«, entschied Britta und bedeutete ihrem Kollegen, ihr nach draußen zu folgen.
    »Ich habe in tote Augen gesehen! Es lag allein in meiner Macht! Was seid ihr doch für armselige Würstchen!«, brüllte Lasse John hinter ihnen her.
    Britta zog Bernt über den Gang in ihr Büro und schloss die Tür hinter ihnen.
    »Was ist denn mit dir los?«
    »Wieso? – Nichts!«, schäumte Bernt auf. »Ich kann es nur nicht leiden, wenn solche Typen hier rumeiern und am Ende noch straffrei davonkommen, weil sie auf unzurechnungsfähig plädieren!«
    »Hey – wir wissen doch schon, dass er vermindert schuldfähig ist. Wir haben alle Beweise, die wir brauchen – er kann seinen Kopf nicht mehr aus der Schlinge ziehen! Die Tote ist eindeutig identifiziert, er gibt den Mord ja auch zu. Den versuchten Mord an Inga und Lundquist müssen wir ihm nicht beweisen – da haben wir jede Menge Zeugen! Er wird irgendwo verwahrt werden. Unsere Aufgabe ist es, den genauen Tathergang zu ermitteln, denn bei dem Mord an seiner Mutter waren logischerweise keine Zeugen dabei«, sie seufzte tief und setzte sich mit Schwung auf ihren Schreibtisch. »Du sollst hier nicht Gerechtigkeit üben – sondern deine Arbeit als Polizist anständig machen, damit andere Gerechtigkeit üben können.«
    »Der Typ ist mir körperlich unangenehm. Diese kalten Augen. So voller Hass. Und dieser Anwalt erst – dieses Anabolikareservoir!«
    »Bernt, du bist ungerecht. Wenn der Anwalt irgendein Zeugs einwirft, geht uns das gar nichts an – und John hat sich den Anwalt nicht ausgesucht – er wurde ihm von Staats wegen zugewiesen!« Britta wurde ungeduldig. »Außerdem weißt du ganz genau, dass diese Art Täter immer versucht die Ermittler zu provozieren – da geht es um das Gefühl von Macht. Und es ist ganz und gar unprofessionell sich auf dieses Spielchen einzulassen! Nur wenn er uns vertraut, wird er uns wirklich von der Tat und seinen wahren Gedanken dabei erzählen. Aber so wie es jetzt läuft, erfahren wir von ihm kein bisschen davon.« »Wenn du glaubst, dass ich das hier nicht bringe, dann nimm doch Ole mit!«, fauchte Bernt angriffslustig.
    Gerade als Britta mit Zorn blitzenden Augen antworten wollte, wurde die Tür aufgerissen und Lars Knyst schob sich in den kleinen Raum.
    Sofort wirkte er überfüllt.
    »Was geht hier eigentlich vor?« Bohrende Blicke von Bernt zu Britta und zurück.
    »Sie glaubt, ich mache was falsch bei der Vernehmung«, stellte Bernt mit bebender Stimme klar.
    »Er ist zu aggressiv«, verteidigte Britta ihre Auffassung. »Er reizt John permanent und dann antwortet der nicht mehr wirklich auf unsere Fragen. Weicht auf nebulöse Andeutungen aus, provoziert zurück. So erfahren wir gar nichts.«
    »Der Kerl will nur auf Unzurechnungsfähigkeit raus! Im Grunde ist jede Antwort nur ein neuer Schleier«, behauptete Bernt schnaubend. »Der bringt eiskalt die Frau um, die ihn großgezogen hat und will dafür nicht bezahlen.Will straffrei davonkommen und brüstet sich noch damit eine Erfahrung gemacht zu haben, die uns abgeht! Ist euch eigentlich klar, was Mütter mit ihren Kindern so mitmachen? Worauf sie verzichten müssen, nur um die Kleinen glücklich zu sehen? Manche bekommen sie früh und stellen dann fest, dass sie, wenn die Brut auf eigenen Beinen steht, alt sind, ihr Leben
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