Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia
Autoren: Der verruckte Gott cropped
Vom Netzwerk:
alle drei hielten den Stab sehr fest.
    Pug erschien auf der Spaltseite der Akademie und fand dort ein halbes Dutzend Magier, die nervös die Flut von Flüchtlingen beobachteten, die hindurchkam. Einer von ihnen, ein hochgewachsener Magier namens Malcolm von Tyr-Sog, schrie: »Pug! Wir können nicht weitermachen! Wir können sie nicht schnell genug von der Insel bekommen, und drüben in Shamata gibt es den ersten Aufruhr wegen Lebensmitteln!«
    »Dann bringt den Rest von ihnen hoch nach Landreth!« Pug deutete zu den beiden nach außen führenden Spalten und fügte hinzu: »Sobald ich durch bin, müsst ihr ihn schließen. Habt Ihr das verstanden?«
    »Ja, aber was ist mit diesem hier?«
    Jene, die gerade durchkamen, waren der Panik nahe, schoben und schrien und fielen beinahe übereinander. »Ich werde ihn von der anderen Seite schließen.«
    Pug holte tief Luft. »Ich werde alle Spalte schließen!«
    Er eilte an einer Situation vorbei, die beinahe außer Kontrolle war, legte sich den Stab auf die Schulter und ging durch das Spalttor nach Kelewan.

    Er trat in eine Szene des Wahnsinns.
    317
    Der Kampf spielte sich keine hundert Schritt vor dem Spalttor in die neue Welt ab. So viele Menschen versuchten, ihren Weg zu erzwingen, dass die Schwachen niedergetrampelt wurden. Pug stieg in die Luft auf, um besser sehen zu können.
    Die Dasati waren überall. Der Schwarze Berg war nicht größer geworden, seit sie gegangen waren, aber er wusste, dass das nur eine Frage der Zeit sein würde. Er benutzte seinen magischen Blick, um zu sehen, welches der Spalttore in der größten Gefahr war, und erkannte, dass das Tor, neben dem er schwebte, wahrscheinlich als Erstes besetzt werden würde.
    Pug zögerte. Jeden Moment, den er wartete, würden es ein paar Tsurani mehr durch den Spalt in die neue Welt schaffen. Es würde schwer werden für diese Flüchtlinge, aber sie würden leben. Sobald er diesen Spalt schloss, verdammte er jeden, der auf Kelewan blieb, zum Tode, die meisten zu dem grauenhaften Schicksal, das er unten in der Grube im Herzen von Omadrabar gesehen hatte.
    Er bemerkte, dass ein Dasati-Todesritter den Fuß der langen Rampe zum Spalt erreichte, und schickte ein Geschoss aus brennend weißer Energie, das die Gestalt in der Rüstung in Flammen aufgehen ließ.
    Das erwies sich als Fehler, denn zwei Todespriester schleuderten sofort ihre Todesmagie auf ihn zu. Er schaffte es gerade noch rechtzeitig, eine Verteidigungsbarriere aufzubauen, aber nun konnte er die Dasati nicht mehr angreifen, ohne sich selbst verwundbar zu machen. Einen Augenblick dachte er daran, sich wieder unsichtbar zu machen, aber er wusste, dass die bevorstehende Arbeit wahrscheinlich all seine Kraft verschlingen würde und er keine verschwenden durfte.
    Er schloss die Augen, ebenso, um sich den Anblick der 317
    Leute da unten zu ersparen, sobald sie erkannten, dass alle Hoffnung verloren war, wie um seinen Willen zu konzentrieren, und griff nach dem Spalt.
    Niemand auf Midkemia oder Kelewan verstand so viel von Spalten wie Pug.
    Dieser Spalt war einer, den er selbst geschaffen hatte, und er hatte es so gemacht, dass er sich leicht von jedem, der Bescheid wusste, schließen ließ. Er wünschte, dass er aufhörte zu existieren.
    In der einen Sekunde war noch eine graue Leere mit silbernem Licht an der Oberfläche zu sehen, ein Leuchtfeuer der Hoffnung und ein Tor in die Sicherheit, und in der nächsten war es weg. Die verzweifelten Schreie der Flüchtlinge zerrissen Pug beinahe das Herz, und er musste gegen das Bedürfnis ankämpfen, die Dasati anzugreifen. Sie wurden ebenso von dem Dunklen benutzt wie alle anderen, und er wusste, dass jeder Todesritter oder Todespriester auf Kelewan dazu verurteilt war, zusammen mit den verbliebenen Tsurani zu sterben. Aber dennoch, es verringerte seine Empörung nicht.
    Er ging zum nächsten gefährdeten Spalt und schloss ihn.
    Als die Menge sah, wie die Spalte einer nach dem anderen verschwanden, brach sie in Hysterie und Panik aus. Mütter packten fest ihre Kinder, als könnten sie sie irgendwie vor den Ungeheuern verbergen, die nun mit tödlicher Entschlossenheit näher kamen. Ehemänner rannten davon und ließen ihre Frauen zurück oder warfen sich auf die Todesritter und schlugen mit bloßen Fäusten oder mit Haushaltsgegenständen auf sie ein. Die Alten, die Schwachen und die sehr Jungen starben zuerst.
    Pug schluckte angestrengt und schloss einen weiteren Spalt. Er bewegte sich zum nächsten. Er hatte viel zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher