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Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia

Titel: Feist, Raymond - Die Erben von Midkemia
Autoren: Der verruckte Gott cropped
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glaube, dass sich die Götter von drei Welten vielleicht verschworen haben, um dieses Universum vor dem Ding zu retten, das jetzt Kelewan zerstört.«
    Kaspar konnte nur in stummer Anerkennung nicken. Pug nahm die Schachtel und öffnete sie. Drinnen lagen ein Ring und ein Kristall. »Nakor hat diesen Kristall hergestellt, als Mittel, um diese … Wesen zu beherrschen.« Er holte den Ring heraus.
    »Tut das nicht!«, warnte Kaspar. »Wenn Ihr ihn zu lange tragt, werdet Ihr den Verstand verlieren!«
    Pug streifte den Ring über. »Keine Sorge. Ich werde ihn nicht lange tragen.«
    Lächelnd fügte er hinzu: »Ihr solltet Euch vielleicht einen Moment die Ohren zuhalten und die Augen gegen den Staub schließen.«
    »Welchen Staub?«
    Pug hob die Hände über den Kopf, und eine sich win 313
    dende Lichtspirale, weiß mit blitzenden Spuren von Silber, schoss zur Decke der Höhle. Sie drehte sich und fing an, sich in die Decke zu bohren. Bald schon gab es ein Loch, durch das Tageslicht in die Höhle fiel. Pug vergrößerte den Abstand zwischen seinen Händen, und das Licht fing an, sich schneller zu drehen, bis Kaspar erkannte, dass es die Kuppe des Hügels auf bohrte, unter dem die Talnoy Jahrhunderte geruht hatten.
    Staub wurde aufgewirbelt, und Kaspar blinzelte, aber er konnte den Blick nicht abwenden. Beinahe fünf Minuten benutzte Pug seine Magie auf diese Weise, und als er fertig war, gab es über den Köpfen der Talnoy ein Loch, das groß genug für Dutzende der Geschöpfe war.
    »Was jetzt?«, fragte Kaspar.
    »Kommt einen Augenblick mit nach draußen«, sagte Pug.
    Kaspar folgte Pug aus der Öffnung der Höhle und einen kurzen Weg einen Hügel hinauf, bis sie auf das Loch hinabschauen konnten. Im Sonnenlicht glitzerten die Talnoy-Rüstungen, als wären sie frisch poliert.
    »Das ist ein Anblick«, stellte Kaspar von Olasko fest.
    »In der Tat.«
    Pug streckte die Hand aus und schloss die Augen. Beinahe fünf Minuten geschah nichts, aber Kaspar hatte schon lange gelernt, Geduld zu haben, wenn es um Magie ging. Plötzlich erschien ein leuchtendes Oval, das silbern glitzerte, in der Luft.
    Pug zeigte auf die Talnoy und sagte: »Geht nach Hause.«
    Gleichzeitig wandten sich die Talnoy dem Magier zu, und der erste schwebte in die Höhe. Als er den Rand des Lochs erreichte, wurde er schneller und flog in das Oval, bei dem es sich um einen neu gebildeten Spalt handelte.
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    Dann kam noch einer, und der nächste, und jeder stieg schneller auf als der vorherige, bis die Talnoy so schnell aus der Höhle sausten, dass sie für einen Menschen nur noch verschwommen zu sehen waren.
    »Selbst so wird es eine Weile dauern, bis zehntausend von ihnen durchkommen«, sagte Pug.
    »Wo gehen sie hin?«
    »Nach Kelewan und in den Schwarzen Berg und dann hinunter ins zweite Reich. Die uralten Götter der Dasati kehren zurück, um ihr Zuhause wieder in Besitz zu nehmen.«
    »Erstaunlich.«
    »Was werdet Ihr jetzt machen, Kaspar?«, fragte Pug. »Ihr habt es verdient, die Wahl zu haben. Welcher Verbrechen man Euch bezichtigt haben mag, in den Augen des Konklaves habt Ihr es mehr als wiedergutgemacht. Wenn Ihr bleiben wollt, würden wir Euch mit offenen Armen willkommen heißen. Ihr seid ein erfindungsreicher Mann mit vielen Talenten.«
    Kaspar zuckte die Achseln. »Ich glaube nicht, Pug, aber danke für das Angebot. Ich denke, ich werde Tal Hawkins’ Beispiel folgen. Selbstverständlich gilt für mich das Gleiche wie für ihn: Wenn Ihr mich braucht, werde ich versuchen zu helfen, aber im Augenblick muss ich selbst ein neues Leben finden.«
    Pug lächelte. »Es gibt einen jungen König in Muboya, der einen neuen General brauchen könnte.«
    Kaspar grinste. »Wisst Ihr, daran hatte ich auch schon gedacht. Alenburga hat mir beim Schach genug über den Jungen erzählt, dass ich eine recht gute Vorstellung habe, was dort getan werden muss.«
    »Eroberung und Krieg?«
    »Nein, diese Phase ist vorbei, jedenfalls solange Mubo 314
    yas Nachbarn nichts Dummes tun. Was sie jetzt brauchen, ist Frieden und eine kompetente Verwaltung.«
    »Nun, was immer sie brauchen, sie werden Glück haben, wenn Ihr in ihren Dienst tretet.«
    »Danke, Pug.«
    »Wofür?«
    Kaspars Augen glänzten feucht. »Dass Ihr mir erlaubt habt, meine Seele zurückzuholen. An Eurer Stelle hätte ich mich aufgehängt, sobald ich die Zitadelle in Olasko eingenommen hatte. Euer Sohn und Tal Hawkins sind bessere Männer, als ich je hoffen kann zu sein, aber ich will versuchen, mich
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