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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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fragte Nakor.
»Ich bin sicher«, erwiderte der Mann.
Pug holte tief Luft, dann sah er Ketlami an, dessen
verzerrte Züge die Bosheit seiner Miene nicht verbergen konnten. Leise sagte er: »Bring es zu Ende.«
Mit einer raschen Bewegung nahm der Folterknecht eine scharfe Klinge von seinem Gürtel und
vollführte einen einzigen senkrechten Schnitt, womit
er eine Arterie durchtrennte, die Blut in die Luft
sprudeln ließ. Ketlamis Augen wurden einen Moment vor Schreck größer. »Was …«
Dann füllte sich sein Mund mit Blut, und sein
Kopf fiel nach vorn.
Nakor wandte sich den drei Jungen zu. »Wenn
man den Blutfluss zum Kopf durchtrennt, verliert er
das Bewusstsein, noch bevor er versteht, dass man
ihn geschnitten hat. Es sieht aus wie die Arbeit eines
Metzgers, aber es ist sanfter als alle anderen Schnitte,
die ich kenne.«
Jommy flüsterte: »Sanft oder nicht, tot ist tot.«
Pug bedeutete allen zu gehen, und der Folterknecht
begann, Ketlamis Leiche von den Fesseln zu lösen.
Als Bek sah, dass sie das Zimmer verließen, stand
er auf und sagte zu Nakor: »Können wir jetzt gehen?
Ich langweile mich.«
Nakor nickte. »Wir werden bald schon blutige Arbeit zu tun bekommen.« Er wandte sich Pug zu. »Wir
treffen uns oben«, sagte er und führte Bek weg.
Der Raum, in dem die Folter stattgefunden hatte,
befand sich im Keller von einem von Chezaruls Lagerhäusern am Rand der Stadt Kesh. Der nun tote
Nachtgreifer war von Magnus hierhertransportiert
worden, trotz der Gefahr, dass sich noch weitere
Agenten in Durbin befanden. Sie waren zwar beinahe
sicher, dass das Konklave die Nachtgreifer in GroßKesh vernichtet hatte, aber beinahe sicher war nicht
vollkommen sicher.
Pug wandte sich dem Mann zu, der neben ihm
stand, und fragte: »Wo?«
»Burg Cavell.«
Pugs Miene wurde nachdenklich, als versuchte er,
sich an etwas zu erinnern. »Ja, ich entsinne mich«,
sagte er schließlich. »Danke«, fügte er an den Mann
gewandt hinzu und bedeutete ihm und den Wachen
zu gehen. Einen Augenblick später blieben nur er,
Magnus, Caleb und die Jungen im Flur zurück.
»Wer war dieser Mann, Vater?«, fragte Caleb.
»Jovan Delan. Er gehört zwar nicht zu unserer
Gemeinschaft, aber er ist dem Konklave etwas
schuldig. Er ist der beste menschliche Gedankenleser, den ich kenne, aber statt seine Fähigkeiten in den
Dienst einer Sache zu stellen, verbirgt er sie, außer,
wenn er sie um des Profits willen einsetzt.« Er warf
dem Mann, der den Flur entlangging, einen Blick
hinterher. »Eine Schande. Er könnte uns so viel beibringen. Er wusste, dass Ketlami über starke Schutzzauber verfügte, die verhindern sollten, dass seine
Gedanken gelesen werden, sich aber schließlich nicht
davon abhalten konnte, an das zu denken, was er
verbergen wollte.« Mit einem Blick zu den drei Jungen sagte er: »Das war der Grund für die Schläge.
Erinnert ihr euch an das Kinderspiel, in dem man
sagt: ›Denk nicht an den Drachen in der Ecke‹? Man
kann sich lange Zeit dazu zwingen, nicht an etwas
Bestimmtes zu denken, wenn man entsprechend ausgebildet ist und über die entsprechenden geistigen
und körperlichen Fähigkeiten verfügt, aber wenn
man zerschlagen genug ist, tritt das, was man verbergen möchte, irgendwann an die Oberfläche des Geistes.« Er wandte sich an seinen Sohn. »Und deshalb
wissen wir jetzt, dass sich der Großmeister der
Nachtgreifer in der Burg Cavell versteckt.«
»Burg Cavell?«, fragte Caleb. »Ich kenne eine
Stadt namens Cavell, nördlich von Lyton, aber eine
Burg?«
»Sie ist verlassen«, erwiderte Pug. »Hoch in den
Hügeln über der Straße. Aus der Ferne verschwimmt
sie mit den Felsen; sie ist von der Straße oder dem
Fluss aus nur zu sehen, wenn man wirklich danach
Ausschau hält. Der Weg führt über einen Hang von
der Siedlung aus. Man muss sie wirklich finden wollen. Der letzte Baron Corvallis weigerte sich, dort zu
wohnen … eine lange Geschichte. Ich erzähle es
euch ein andermal, aber ich weiß, dass die alte Burg
einen großen Teil der Handelsstraße zwischen Lyton
und Sloop bewachte. Die Tochter von Baron Corvallis heiratete einen Mann aus Lyton, einen Bürgerlichen, glaube ich, und der König ließ den Titel auslaufen. Man gab dem Earl von Sloop diesen Bereich,
obwohl er näher an Lyton liegt. Wie auch immer, die
alte Burg war schon einmal in Aktivitäten der Nachtgreifer verwickelt, vor beinahe einem Jahrhundert,
und es waren einer meiner Schüler, Owyn Belfote,
und Prinz
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