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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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wieder zurück, um neben ihren Schwestern
stehen zu bleiben.
    Es war voll auf den abendlichen Märkten, denn die
meisten Bewohner von Durbin hatten den glühend
heißen Nachmittag mit einer Rast im Schatten verbracht. Das Tempo der Stadt war eher gemächlich,
denn dies waren die heißesten Tage des Sommers,
und die Menschen, die am Rand der Wüste wohnten,
wussten es besser, als sinnlos gegen die Elemente
anzukämpfen. Die Dinge waren, wie die Götter es
wünschten.
    Also stellte der Anblick von drei bewaffneten und
offensichtlich gefährlichen jungen Männern, die einen weiteren verfolgten, zwar im Allgemeinen in
Durbin nichts Ungewöhnliches dar, aber zu dieser
Jahres- und Tageszeit kam er eher unerwartet. Es war
einfach zu heiß, um zu rennen.
    Der Mann, der versuchte zu fliehen, sah wie ein
Wüstenbewohner aus: dunkelhaarig und mit dunkler
Haut, gekleidet in ein weites Hemd und eine weite
Hose, mit mitternachtsblauem Kopfputz, einem offenen Gewand und niedrigen Stiefeln. Seine Verfolger
wurden von einem Nordländer angeführt, der vermutlich aus den Freien Städten oder dem Königreich
der Inseln stammte. Sein rötliches Haar war im Reich
Groß-Kesh sehr ungewöhnlich.
    Seine Begleiter waren ebenfalls junge Männer, einer breitschultrig und dunkelhaarig, der andere blond
und ein wenig schlanker. Sie waren alle sonnenverbrannt und schmutzig und hatten verbissene Mienen,
die sie um Jahre älter aussehen ließen. Ihre Aufmerksamkeit war auf den Verfolgten gerichtet, und sie
hielten die Waffen in der Hand wie Leute, die daran
gewöhnt sind. Ihre Kleidung wies auf eine Herkunft
aus dem Tal der Träume hin – Reithosen, Leinenhemden, Reitstiefel und Lederwesten statt weiter
Gewänder und Sandalen. Wahrscheinlich handelte es
sich um Söldner, was auch ihre finstere Entschlossenheit erklären würde.
    Sie erreichten eine Hauptverkehrsstraße, die zu
den Docks führte, und der Fliehende schoss zwischen
Kaufleuten, Einkäufern und Hafenarbeitern hindurch,
die nach getaner Arbeit nach Hause gingen. Der Anführer der Verfolger hielt einen Augenblick inne und
sagte: »Er ist unterwegs zum Dock der Getreidehändler.« Mit einer raschen Geste schickte er seinen
blonden Freund eine Seitenstraße entlang, dann bedeutete er dem Dunkelhaarigen mitzukommen.
    »Ich hoffe, du hast recht«, sagte der ein wenig
kleinere Mann. »Ich habe langsam genug von der
Rennerei.«
    Mit einem raschen Blick und einem Grinsen sagte
der Anführer: »Du verbringst zu viel Zeit in Bierhäusern, Zane. Wir müssen dich zurück zur Insel bringen
und Tilenbrooks liebevoller Aufmerksamkeit übergeben.«
    Der andere war zu sehr außer Atem, um irgendetwas von sich zu geben außer einem schnaubenden
Geräusch, das aber deutlich genug machte, dass er
die Bemerkung ganz und gar nicht erheiternd fand.
Er wischte sich rasch den Schweiß von der Stirn,
dann musste er sich beeilen, um seinen höher gewachsenen Begleiter wieder einzuholen.
    Die Bewohner von Durbin kannten sich aus, wenn
es um Duelle, Prügeleien, sich bekriegende Banden,
Aufstände und alle anderen Arten von Unruhen ging.
Als Jommy und Zane die Ecke erreichten, um die der
Verfolgte verschwunden war, waren die Straßen zu
den Docks beinahe leer. Passanten, Kaufleute und
Seeleute auf dem Weg zu Schänken und Gasthäusern
in der Nähe hatten den Ärger gespürt und waren in
Deckung gegangen, wie jämmerlich diese Deckung
auch sein mochte. Türen schlossen sich, Fensterläden
krachten zu, und die, die nicht in Häuser gelangen
konnten, taten ihr Bestes, anderweitig Schutz zu finden.
    Während Jommy Kiliroo die kleine Gestalt des
Fliehenden im Auge behielt, schaute Zane conDoin
in jeden Türeingang, an dem sie vorbeikamen, und
hielt bei jeder Gasse nach einem möglichen Hinterhalt Ausschau. Aber er entdeckte nur Bewohner von
Durbin, die sich duckten und darauf warteten, dass
der Ärger vorüberging.
    Jommy sah, wie ihr Mann um eine Ecke am Ende
der Straße rannte, und errief seinem Kumpan zu:
»Direkt auf Tad zu, wenn er so schnell ist wie immer!«
Zane grinste. »Das ist er. Suri wird uns nicht entkommen.«
    Einen Monat lang hatten Jommy, Tad und Zane
jetzt diesen Mann verfolgt, einen ehemaligen Händler namens Aziz Suri, einen Wüstenbewohner aus der
Jal-Pur, der angeblich Gewürze und Öle aus den
Freien Städten importierte. Außerdem betätigte er
sich auch als Spion, Informationsmakler, Händler
von Geheimnissen und enge Kontaktperson der
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