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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 5
Autoren: Ins Reich der Finsternis
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wie ein
erschöpfter Hund.
Chezarul, der näher gekommen war, sagte zu Caleb: »Zwei von ihnen sind tot, und ein weiterer wird
die Nacht nicht überleben, aber drei andere sind bewusstlos und gefesselt.«
Caleb nickte. »Überprüft sie ebenfalls auf Gift.«
Er warf einen Blick zu Jommy. »Du bist verletzt.«
»Hab schon Schlimmeres erlebt«, sagte der junge
Mann grinsend. »Als ich das letzte Mal mein
Schwert mit Talwin Hawkins kreuzte, hat er mich
dreimal geschnitten, und er hat es nicht mal darauf
angelegt.«
Caleb warf einen Blick auf die Blutflecken, die
sich auf Jommys Hemd ausbreiteten. »Lass dich verbinden, Junge, oder Marie schneidet mir die Ohren
ab.«
Jommy zwinkerte Tad und Zane zu, als sie sich
den anderen anschlossen, die sich um die Attentäter
kümmerten. »Eure Mutter passt gut auf mich auf,
wie?«
Tad verzog das Gesicht. »Ich denke, sie hat dich
sogar lieber als uns.«
Zane nickte. »Ich schwöre, das entspricht der
Wahrheit.«
Jommys Grinsen wurde breiter. »Das liegt daran,
dass ihr ihr bereits seit vielen Jahren Ärger macht.
Ich tue das erst seit ein paar Monaten. Sie wird schon
bald von mir genug haben.«
Magnus warf einen Seitenblick auf den hochgewachsenen, rothaarigen Jungen und sagte: »Zweifellos.« Jommy war auf der Insel des Zauberers schnell
sehr beliebt geworden und hatte sich problemlos in
Calebs Adoptivfamilie eingepasst. In ein paar
schwierigen Situationen hatte er sich als zäh, loyal
und willig erwiesen, sein Leben für andere aufs Spiel
zu setzen, und er schien niemals den Humor zu verlieren.
Tad warf einen Blick zu Ketlami, der nun reglos
dalag, stöhnte und leise fluchte. »Was jetzt?«
»Wir müssen den hier zu Vater bringen«, sagte
Caleb. An Chezarul gewandt fuhr er fort: »Bringt die
drei Gefangenen in die Stadt und holt aus ihnen heraus, was ihr könnt. Das hier sollten die letzten
Nachtgreifer in Durbin gewesen sein, aber nur für
den Fall, dass noch ein paar zurückgeblieben sind,
wringt jeden Tropfen Wahrheit aus ihnen heraus.
Dann kümmert euch darum, dass sie die Welt nicht
mehr verseuchen.«
Chezarul nickte und begann, entsprechende Befehle an seine Leute zu geben.
Magnus zog eine Kugel aus der Tasche und sagte:
»Jungs, kommt näher.« Er beugte sich direkt über
Ketlami, während Caleb nach unten griff, das Hemd
des Mannes mit einer und den Saum von Magnus’
Gewand mit der anderen Hand packte. Jommy legte
eine Hand auf Magnus’ Schulter, während Tad und
Zane sich dicht hinter Caleb stellten.
Magnus drückte einen Schalter an der Kugel, und
plötzlich verschwanden sie und ließen Chezarul und
seine Leute am ansonsten leeren Strand zurück, um
mit einigem Glück die letzten Reste der Nachtgreifer
in Durbin und vielleicht auch in ganz Groß-Kesh
auszumerzen.
Zwei
Orakel
     
Der Gefangene starrte sie trotzig an.
    Jomo Ketlami hing an Handfesseln an der Steinwand. Man hatte ihm die Kleidung weggeschnitten,
ihm nicht einmal diese Würde gelassen, aber Pug
hatte das für notwendig gehalten, da sein Körper mit
geheimnisvollen Zeichen tätowiert war, Symbolen in
Schwarz, Weiß, Rot und Gelb, und einige davon waren Schutzzauber.
    Er war ein kräftig gebauter Mann. Den drei Jungen
hinten im Raum kam er stark genug vor, um vielleicht sogar die Eisenringe aus der Wand zu reißen.
Sein Kopf war vollkommen rasiert und glänzte nun
von seinem Schweiß. Er hatte den Hals und die
Schultern eines Ringers, und sein nackter Oberkörper
strotzte vor Muskeln. In seinen dunklen Augen lag
keine Angst. Mit gefletschten Zähnen stand er denen
gegenüber, die ihn gefangen genommen hatten.
    Ein halbes Dutzend Wachen war vor der Tür postiert, und Magnus stand bereit, um magische Eindringlinge abzuwehren, die Ketlami entweder retten
oder ihn zum Schweigen bringen wollten. Caleb und
die Jungs warteten hinten an der entgegengesetzten
Wand, wo sie nicht im Weg waren. Dann traten zwei
weitere Männer in den Raum.
    Es waren Pug und Nakor.
Magnus fragte: »Wo ist Bek?«
»Draußen, falls ich ihn brauche«, sagte Nakor. »Er
muss das hier nicht sehen.«
    Magnus’ Blick zu seinem Bruder enthielt eine
lautlose Frage: Aber die Jungen schon? Caleb nickte.
Die Jungen hatten bisher ihre Nützlichkeit bewiesen,
hatten eiserne Willenskraft gezeigt, wo das notwendig gewesen war, und eine Furchtlosigkeit, die das
Kennzeichen der Jugend war, aber erstaunlich
schnell einer nüchterneren Einschätzung echter Gefahren wich. Jugendlicher Überschwang
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