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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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die noch lebten, schrien
vor Qual, als ihre Haut Blasen warf und das Fleisch verbrannte. Die flüssigen Flammen waren gnadenlos, und
selbst die Knochen wurden nach kurzer Zeit verzehrt.
Das Beunruhigendste jedoch war, dass die schwarzen
Flammen eine eisige Kälte hervorriefen, die drohte, auch
denen hinter dem Schild das Leben herauszusaugen. Die
schwarzen Flammen waren geschaffen aus Verzweiflung
und Zorn, und je mehr Varen oben auf dem Podium tobte, desto beharrlicher wurden sie.
Schwarzes, flüssiges Feuer, dachte Kaspar, und die
drei Magier schienen all ihre Kraft zu brauchen, um die
Gefahr in Schach zu halten. Kaspar konnte sehen, dass
die drei Magier zusammen handeln und auf jene achten
mussten, die sie beschützten, Varen aber keinem solchen
Zwang unterlag. Er konnte blind in alle Richtungen zuschlagen und brauchte sich nicht um das Wohlergehen
von Verbündeten zu sorgen.
Kaspar hatte das Gesicht des Bösen vor sich, unverhüllt und ungeschminkt, und plötzlich verlor er jede
Hoffnung. Wie können wir je gegen so etwas bestehen?,
fragte er sich, und einen Augenblick war er bereit aufzugeben.
    Dann sah er eine Bewegung hinter dem Thron, die
durch die tosenden schwarzen Flammen, die an Pugs
Verteidigungsschild leckten, kaum zu erkennen war.
    Nakor bedeutete Bek, ihm zu folgen. »Bleib dicht bei
mir«, sagte er und hob die Hand.
Ralan Bek fragte: »Was machen wir hier?«
»Etwas Gutes.«
»Es interessiert mich nicht, gut zu sein, Nakor.«
»Dann etwas, was Spaß macht.«
»Na gut«, sagte der junge Mann und lächelte.
Alle ringsumher waren geflohen, und Bek sah, dass
zwischen dem Mann auf dem Podium und den drei Gestalten davor eine Art Konfrontation stattfand. Dann
schien etwas Eiskaltes, Schwarzes und Flüssiges auf sie
zuzukommen, und Nakor hob die Hände, als wehrte er
etwas ab, das von oben kam.
Eine Blase aus Kraft, die selbst unsichtbar war, verhinderte, dass die schwarzen Flammen sie berührten.
»Wir müssen uns beeilen«, sagte Nakor und stieg die
Treppe hinter dem Thron hinauf. »Ich kann das hier nicht
lange aufrechterhalten. Es ist ein schwieriger Trick.«
Als sie den kaiserlichen Thron erreichten, kreischte
der Mann davor, während er Welle um Welle Leben aussaugender Energie auf jene niederrauschen ließ, die sich
unter ihm duckten. Nur Magnus, Miranda und Pug stellten sich gegen ihn, nutzten alles, was sie hatten, um die
Menschen in ihrer Nähe und auf dem Platz zu schützen.
Nakor hielt mit einer Hand weiter den Schutzschild
erhoben, und mit der anderen berührte er jetzt Bek an der
Schulter. »Töte ihn.«
Grinsend zog Bek sein Schwert, stieg die Treppe hinauf und trieb es in den Rücken des besessenen Kaisers.
    Plötzlich verschwanden die schwarzen öligen Flammen,
und dann war es still. Kaspar konnte sehen, dass Varen
reglos dastand, Mund und Augen überrascht aufgerissen.
    Der Zauberer schaute auf die Klinge hinab, die aus
seinem Bauch ragte, und murmelte: »Schon wieder?«
Dann stolperte er einen Schritt vorwärts, als Bek sein
Schwert herauszog, und brach auf dem Podium zusammen.
    Plötzlich begann die Leiche zu beben, und Pug und die
anderen Magier eilten darauf zu. Nakor beugte sich über
den gestürzten Zauberer, und er legte eine Hand auf Beks
Brust und rief: »Zurück!«
    Ein monströses, zorniges Heulen brach aus der Leiche,
und viele hielten sich die Ohren zu und verzogen
schmerzerfüllt das Gesicht. Eine leuchtend grüne Flamme stieg aus der Leiche des Kaisers empor, und einen
Augenblick pulsierte ein dünner Energiefaden hindurch,
dann raste er in den Himmel hinauf und nach Nordosten.
    Einen Moment danach brach Chaos aus, als die meisten, die noch geblieben waren, von der oberen Ebene
flohen. Inzwischen eilten auch die letzten Zuschauer von
den anderen Ebenen davon, so dass schließlich, als Pug
Kaspar und die Prinzen erreichte, nur noch eine Hand
voll loyaler Soldaten geblieben war.
    »Was war das?«, fragte Miranda ihren Mann, als Nakor die Treppe heruntergeeilt kam.
Pug sah Nakor an und fragte: »Varens Todesspalt?«
»Ich denke schon«, sagte Nakor.
»Was bedeutet das?«, fragte Magnus.
Pug schaute seine Frau und seinen Sohn an und sagte:
»Später. Im Augenblick ist das Kaiserreich in Sicherheit,
und Varen ist für immer verschwunden.«
Miranda schien nicht zufrieden zu sein, aber sie nickte. Sie drehte sich um, als Turgan Bey auf die Prinzen
zueilte. »Hoheiten, seid Ihr verletzt?«
Sezioti trat an die Seite seines Großvaters. »Es geht
uns
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