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Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4

Titel: Feist Raymond - Die Erben von Midkemia 4
Autoren: Der Flug der Nachtfalken
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gut, Bey« Er sah seinen Bruder an. »Großvater?«
»Euer Großvater ist vor über einem Jahr gestorben,
Hoheit«, sagte Pug. »Diese wundersame Genesung,
nachdem alle geglaubt hatten, dass er auf dem Totenbett
ruhte, lag daran, dass der Zauberer Leso Varen seinen
Körper übernommen hatte. Er war es, der versuchte,
Kesh in einen blutigen Konflikt zu stoßen.«
»Aber warum?«, fragte der ältere Prinz.
Pug sagte: »Hoheit, lasst uns zur Galerie der Lords
und Meister gehen und die Situation so vielen wie möglich erklären. Es gibt viel zu tun.«
Kaspar sah die beiden Prinzen an und fügte hinzu:
»Und am Anfang steht Eure Entscheidung, wer Kaiser
dieses Reichs sein wird.«
Pug schaute zurück und sah, dass Magnus näher kam,
den Arm um die Taille seiner Mutter gelegt.
»Hoheiten«, sagte der Meister der Festung, »geht bitte
hinein. Wir müssen so schnell wie möglich Ruhe und
Ordnung wiederherstellen.«
Pug folgte den Prinzen nach drinnen, wo bereits über
hundert besorgte Adlige warteten, und er wusste, dass
sich Hunderte mehr in der Galerie der Lords und Meister
versammelten.
Dangai trat vor die Adligen und rief: »Hört die Worte
Eures Kaisers!« Er wandte sich seinem Bruder zu. »Hört
die Worte von Sezioti. Er, der Kesh ist!«
Miranda flüsterte Pug zu: »Wenigstens ein Problem,
um das wir uns nicht zu kümmern brauchen.«
Pug nickte. »Aber es gibt andere.«
»Gibt es die nicht immer?«
    Hunderte keshianischer Anführer saßen in stummem
Staunen da und hörten sich an, was Pug ihnen erzählte.
Sie saßen in der Galerie der Lords und Meister, und Sezioti hatte den Thron eingenommen, auf dem einmal sein
Großvater und seine Großmutter gesessen hatten. Dangai
stand zu seiner Rechten, während Miranda, Caleb, Nakor, Magnus und Bek in respektvoller Entfernung links
vom Thron warteten.
    Pug selbst befand sich mitten im Kreis der riesigen
Arena und blickte zu den Rängen empor, die sich auf
allen Seiten nach oben zogen. Er sprach ruhig und leise
und versuchte, so viel wie möglich über den jahrzehntelangen Kampf zwischen seinen Kräften und denen von
Varen zu erklären, ließ aber die Einzelheiten über das
Konklave und dessen Rolle dabei aus. Für die Lords und
Meister von Kesh klang es, als hätte eine kleine Gruppe
vertrauenswürdiger Magier einen Abtrünnigen ihres
Handwerks gejagt und einer Gefahr ein Ende gemacht.
Die meisten hätten ihm kaum geglaubt, wären sie nicht
Zeugen des Finales gewesen, und nun neigten sie dazu,
jede Erklärung zu akzeptieren, die aus dem Chaos, das
sie gerade beobachtet hatten, wieder Ordnung schuf.
    Gegen die Thronfolgeregelung gab es ebenfalls keinen
Widerspruch, vor allem, da die Brüder übereingekommen
waren, dass Dangai die rechte Hand des Kaisers sein
würde.
    Nachdem Pug geendet hatte, sagte Sezioti: »Ihr Lords
und Meister, morgen beginnt die offizielle Trauerzeit für
unseren Großvater, denn was immer heute Abend hier
auch geschehen sein mag, er hat dieses Reich beinahe ein
Jahrhundert lang mit Mitgefühl, Gnade und einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn regiert.« Er seufzte tief, als
hätte er lange den Atem angehalten, und Pug erkannte,
dass der neue Kaiser ein Mann war, der jedes einzelne
seiner einundsechzig Jahre spürte.
    »Wir streben an, sein Erbe gut zu verwalten und weise
zu herrschen.« Er sah sich in der Galerie um. »Und nun
kehrt bitte nach Hause zurück, und verbreitet die Nachricht, dass in Groß-Kesh wieder Ruhe und Ordnung herrschen.«
    Langsam verließen die mächtigen Anführer des Kaiserreichs die Galerie. Sezioti ging als Letzter und warf
einen nachdenklichen Blick über die Schulter.
    Als sie durch den Flur gingen, der dazu gedacht war,
dass der Kaiser die Galerie von seinen Privatgemächern
aus leicht erreichen konnte, blieb Nakor stehen, berührte
Sezioti am Arm und sagte: »Das mit Eurem Großvater tut
mir Leid, Majestät. Er war ein guter Mann.«
    Sezioti riss die Augen auf. »Ich erkenne Euch! Aber
… ich war noch ein Junge …«
»Ich bin älter, als ich aussehe«, sagte Nakor grinsend.
»Ich habe Eurer Großmutter diesen Falken gegeben, damit die Linie der kaiserlichen Falken weiter bestehen
konnte.«
Der Kaiser warf einen Blick zu Turgan Bey, der nickte
und mit einem dünnen Lächeln die Achseln zuckte.
»Wer ist das da?«, fragte Sezioti, als sie die kaiserlichen Gemächer erreichten. Zwei Angehörige von Dangais Innerer Legion hatten an der Tür den Platz der toten
Gardisten eingenommen.
»Er
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