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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits
Autoren: Keith Laumer
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UV-Filter auf«, sagte der Astronom. »Für die Art von Details, die ihr braucht, kann man gar nicht genug Licht bekommen. Das heißt, daß es sehr hell werden wird – vielleicht schmerzhaft hell. Seid vorsichtig, damit ihr euch die Augen nicht beschädigt.« Er trat in den winzigen Aufzug, der den Beobachter in Höhe des Okulars brachte, und ließ sich auf dem Stuhl sechs Meter über dem Boden nieder. Über ihm glitt die muschelförmige Tür zurück und gab einen Keil des dunklen, sternenblinkenden Himmels frei. Mit ihm kam ein kühler Luftzug.
    »Paul, du kannst alles auf dem kleinen Monitor verfolgen«, sagte Jamieson durch ein Sprechgerät. »Sag mir Bescheid, wenn ich den genauen Ort erreicht habe.«
    Lieberman nickte und wandte sich an das Sprechgitter. Er gab Jamieson Richtungsanweisungen.
    »Dave«, rief er, »sieh dir das an!«
    Vincent nahm den Platz des Physikers am kleineren Teleskop ein, das konzentrisch mit dem Bild des großen Geräts verbunden war. Er blinzelte gegen das grelle Licht, das gerade auf dem Mond herrschte. Ein kleiner, dunkler Pfeil deutete auf das Gebiet, das Lieberman angegeben hatte.
    »Das ist Kopernikus«, sagte Lieberman. »Der Punkt, von dem wir uns näherten, lag unten links, direkt über dem dunklen Eruptivgestein, wenn ich mich nicht täusche. «
    »Das stimmt«, bestätigte David. »Ich erinnere mich noch, daß wir dem Lavagestein auswichen. Es ist schwer, die Einzelheiten bei vertikalem Lichteinfall auszumachen, aber ich würde sagen, daß höchstens ein paar Meilen bis zum Zielpunkt fehlen.«
    »Roger«, sagte Jamieson. »Ich schwenke zum Zentrum. «
    Das gigantische Rohr verlagerte seine Position. Eine Minute verging in angespanntem Schweigen. Dann rief Jamieson:
    »Paul – ich bin nicht sicher – aber ich glaube, ich sehe etwas. Die Luft ist heute turbulent, aber einen Moment lang war alles klar. Ich erkannte eine verdächtig gerade Linie direkt über dem Rand des Kraters.«
    Eine halbe Minute später rief Jamieson erregt:
    »Ich habe es, Paul! Erstaunlich! Es ist eine Gitteranordnung mit einem Durchmesser von mindestens einer Viertelmeile. Ganz schwach sichtbar, aber eindeutig künstlich.«
    »Es war sorgfältig getarnt, Al«, sagte Lieberman. »Glaubst du, daß du Aufnahmen davon machen kannst?«
    »Vielleicht – wenn ich Zeit genug für lange Belichtungen habe – warte!« Er unterbrach sich plötzlich. »Paul! Ich sehe einen Punkt, der sich bewegt!«
    »Beschreibe ihn genauer!«
    »Ein winziger Punkt – selbst beinahe unsichtbar – aber er wirbelt eine Staubwolke hinter sich auf …«
    »Das könnte das Landfahrzeug sein«, meinte David.
    »Al – ist es möglich, eine noch stärkere Vergrößerung zu bekommen?« rief Lieberman.
    »Ja – ich kann ein besonderes Okular einsetzen, das für Inspektionsarbeiten an Satelliten gedacht ist – aber der Bildausschnitt ist winzig …«
    »Gut! Wenn wir ein Bild von dem Landfahrzeug bekommen könnten, wäre die Echtheit der Fotos belegt.«
    »Es ist besser, wenn ihr beide nach oben kommt und euch selbst überzeugt«, sagte Jamieson.
    David betrat die Plattform mit dem seltsamen Gefühl, endlich wieder auf vertrautem Boden zu stehen. Stundenlang hatte er den Weg des unbemannten Fahrzeugs über die trostlose Landschaft verfolgt. Nun sah er es wieder, in einem neuen Blickwinkel.
    »Das Gebiet, das ihr seht, hat nur einen Durchmesser von etwa hundertfünfzig Metern«, sagte Jamieson. »Das bewegliche Objekt müßte jetzt jeden Moment in der linken Ecke erscheinen.«
    Noch während er das sagte, sah David den Punkt: eine kleine, grellweiße Form, die mit gleichmäßigem Tempo über die nackten Felsen kroch. Das Bild tanzte und schwankte – aber es war eindeutig das Landfahrzeug.
    »Wie ist das möglich?« fragte Lieberman. »Die Batterien waren vor zwei Stunden fast leer.«
    »Es bewegt sich kaum«, meinte David. »Es hat kaum eine halbe Meile zurückgelegt, seit wir den Sender stilllegten.«
    »Jetzt habe ich’s!« rief Lieberman. »Ein großer Teil der Energie ging in die Fernseh-Kanäle. Als wir sie ausschalteten, sprang die gesamte restliche Energie auf den Antrieb des Fahrzeugs über.«
    »Es steuert direkt auf die fremde Vorrichtung zu«, rief David. »Es überrascht mich, daß sie es noch nicht zerstört haben.«
    »Ich bezweifle, ob sie es überhaupt entdecken können«, sagte Paul. »Das Fahrzeug bewegt sich zu tief für irgendwelche Verteidigungsvorrichtungen. «
    »Zu schade, daß es nicht auf Selbstvernichtung
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