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Feinde aus dem Jenseits

Feinde aus dem Jenseits

Titel: Feinde aus dem Jenseits
Autoren: Keith Laumer
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Rakete kam ins Blickfeld, ein plumper Kegel, der auf drei Gelenkbeinen ruhte. Große Stützen glichen den unregelmäßigen Boden aus, und die ausgeklappten Sonnenbatterien wirkten wie die Blütenblätter einer riesigen künstlichen Blume. Die Spur des Landfahrzeugs führte von der ausgefahrenen Kapselrampe weg.
    »Ein bemerkenswerter Anblick«, sagte Paul leise. »Eine von Menschenhand gefertigte Maschine, die ganz allein auf einer fremden Welt steht!«
    »Nicht ganz allein«, erwiderte David hart. »Da – sieh nach links!«
    Am Kamm eines niedrigen Hügelzuges, ein paar hundert Meter hinter der Rakete, hob sich eine sonderbare Maschine gegen den dunklen Himmel ab.
     
    *
     
    Merkwürdig geformte Antennen, die am unregelmäßigen Rumpf des fremden Schiffes befestigt waren, drehten sich und ruhten erst, als sie in Richtung der unbewegten Kapsel standen. Eine röhrenartige Anordnung schwenkte schwerfällig herum.
    »Dave!« sagte Lieberman schnell. »Könnte das eine Waffe sein …?«
    Noch während er sprach, jagte ein Strahl grellen Lichts durch den Raum und beleuchtete die Rakete. Sofort schalteten sich drei der Fernsehschirme aus.
    »Sie haben sie zu Boden gerissen«, rief Paul. »Alle Leitungen sind tot! Sie empfängt keine Signale mehr.«
    »Das Landfahrzeug funktioniert aber noch«, meinte David.
    »Vielleicht ist es im Schatten unsichtbar«, sagte Lieberman. »Wenn sie nur die Rakete erwartet haben, dann achten sie vielleicht nicht auf das Fahrzeug.«
    Die Antennen der fremden Maschine kreisten langsam und suchten die Landschaft ab. Dann wurden sie ins Innere des Rumpfes gezogen. Die Maschine rollte nach rechts, kehrte um und fuhr gemächlich den Hügel hinunter, bis sie außer Sicht war.
    »Sie verschwindet!« sagte Paul. »Wir sind gerettet.«
    »Verfolge sie!« keuchte David.
    Lieberman nickte. Das Bild auf dem Schirm machte einen Sprung und schwankte, als das Landfahrzeug mit voller Geschwindigkeit voranjagte. Es hatte etwa zwanzig Stundenkilometer. Dann, als es den Berghang hinaufkletterte, wurde es langsamer. Der Horizont veränderte sich, als es am Kamm stand.
    Die fremde Maschine hatte inzwischen mindestens eine Viertelmeile Vorsprung. Sie raste über die Ebene.
    »Wir können den Abstand nicht einholen«, stellte Lieberman fest.
    »Aber wir können seiner Spur folgen.«
    »Ich will es versuchen.«
    Lieberman konzentrierte sich darauf, das Landfahrzeug über die holprige Mondfläche zu steuern. David hörte die Gespräche im NASA-Hauptquartier ab. Erregte Stimmen stellten Fragen. Einer versuchte den anderen zu übertönen, bis plötzlich jemand schrie: »Hier spricht General Moore! Ruhe! Was zum Teufel ist denn geschehen? Was war die Maschine, die sich auf Schirm Vier zeigte?«
    »Ich weiß es nicht, General! Von uns ist sie bestimmt nicht. Wir müssen wohl annehmen, daß die Russen Fähigkeiten haben, von denen wir nichts ahnten …«
    »Ahnungen nützen uns jetzt überhaupt nichts. Es war gute Arbeit, daß ihr das Landfahrzeug noch freibekommen habt. Wohin ist es unterwegs?«
    »Äh – nach Kopernikus, General!« erwiderte die gequälte Stimme.
    »Kopernikus! Was in aller Welt hat es dort zu suchen? Wir wissen doch, daß das Gelände dort unpassierbar ist.«
    »General – um ehrlich zu sein, das Fahrzeug befindet sich nicht mehr unter unserer Kontrolle. Unser Kommandokanal wurde übersteuert.«
    »Sie meinen, die feindliche Maschine hat sich unser Fahrzeug gekapert?«
    »Ich nehme es an, General – obwohl die Kommandos von der Erde auszugehen scheinen. Die erste Störung fand sogar schon beim Einschwenkmanöver statt.«
    »Weshalb wurde ich nicht informiert?«
    »Wir waren nicht sicher, Sir. Erst durch die jüngste Entwicklung sind wir auf die Idee gekommen, daß …«
    »Zerstören Sie sofort das Landfahrzeug!« brüllte der General.
    »Das ist unmöglich, General. Das Fahrzeug enthält keine Vernichtungsladung.«
    »Dann – dann – oh, verdammt, Mann! Was können wir denn tun?«
    »Ich weiß nicht, Sir.« Die Stimme des Technikers klang verzweifelt. »Wir müssen abwarten.«
    »Suchen Sie inzwischen nach dem Störsender!« Es klang wie ein Peitschenhieb. »Es ist mir egal, wie Sie das anstellen. Rufen Sie die Armee, die Luftwaffe und die Navy zu Hilfe – wen Sie am besten gebrauchen können. Aber suchen Sie diesen Sender und vernichten Sie ihn.«
    David drehte leiser. Er sah Lieberman an.
    »Das geht uns an«, meinte der Wissenschaftler. »Sie werden uns bald gefunden haben. Jedes Signal,
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