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Feenfuchs und Feuerkuss

Feenfuchs und Feuerkuss

Titel: Feenfuchs und Feuerkuss
Autoren: Lariane Westermann
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nun an würde alles wieder gut werden. Zumindest was ihre Familie
betraf.
    Denn
das Problem mit Sams Abwesenheit, seiner Unerreichbarkeit und ihrem daraus
resultierenden Herzschmerz schien sich nicht lösen zu wollen.

    Luisa war
nachmittags mit ihrem Vater in der Essener Innenstadt gewesen, um Ansgars
Kleiderschrank aufzustocken.
    Jetzt
saß sie wieder in ihrem Zimmer und scrollte durch die aktuellen Posts ihrer
Freunde. Sie schaute sich ein Video mit einem romantischen Heiratsantrag an,
was in Anbetracht ihres Gemütszustandes eine schlechte Idee war. Gerade als der
junge Mann den Ring zückte, klickte sie hastig auf das Stopp-Zeichen und
meldete ihren Account ab.
    Sie
verfluchte Sam, weil er sich keinem Online-Netzwerk angeschlossen hatte und sie
auch keine E-Mail-Adresse von ihm besaß, an die sie eine Nachricht hätte
schicken können.
      „Puhh“, machte sie und fuhr sich durch die
Locken. Sie hatte plötzlich Kopfweh.
    Dann
fiel ihr Blick auf ihr Handy. Sie griff langsam danach und rief Sams
Kontaktdaten auf.
    „Nur eine
verdammte Handynummer habe ich von dir“, murmelte sie und kämpfte gegen die
Hilflosigkeit in ihrer Brust.
    Ihr
Daumen tippte auf die Nummer und ihr Herz begann zu rasen, als sie das Smartphone
an ihr Ohr hielt.
    Als die
Mailbox dran ging, durchzuckte eine Mischung aus Enttäuschung und Wut ihren
Bauch.
    Wie kann man jemanden erst küssen und
sich dann in Luft auflösen? , fragte sie sich. Für so grausam hatte
sie Sam nicht gehalten.
    Luisa
griff sich das Telefon und warf sich auf ihr Bett. Sie wählte Jeskas Nummer.
    Als
ihre Freundin abnahm, stieß sie aus: „Jess? Ich glaube, ich werde verrückt.“
    „Warum,
was ist los?“
    „Ich
müsste der glücklichste Mensch der Welt sein, aber ich würde gerade lieber
heulen.“
    „Erzähl“,
forderte Jeska.
    Und
dann erzählte Luisa von der Rückkehr ihres Vaters. Jeska quiekte am anderen
Ende der Leitung auf, weil sie sich so für Luisa freute.
    Dann
berichtete Luisa aber, dass sie immer noch nichts von Sam gehört hatte und
konnte nicht verhindern, dass eine Träne in ihr Kissen rollte.
    „Das
ist aber nicht die feine, englische Art“, meinte Jeska mit einem Lachen in der
Stimme, fügte dann aber ernster hinzu: „Schreib ihm `ne SMS, dass er sich
sofort melden soll, weil du sonst mich nach England schickst. Und ich zerre ihn
an seinen Ohren zurück zu dir.“
    Luisa
lächelte, das würde Jeska ähnlich sehen, aber dann schüttelte sie den Kopf. „Er
muss schon von alleine zurückkommen.“
    „Sag
jetzt bitte nicht so was wie ‚Reisende soll man nicht aufhalten‘, dann krieg
ich die Krätze.“
    Luisa
lachte. „Ich wollte eigentlich sagen ‚Was du liebst lass frei. Kommt es zurück,
gehört es dir für immer‘. Oder so ähnlich.“
    Jeska
machte authentisch wirkende Würgegeräusche am anderen Ende der Leitung.
    Nachdem
sie sich wieder beruhigt hatten, sagte Jeska schließlich: „Ach, Luisa. Ich freu
mich so, dass dein Vater zurück ist.“
    „Ich
mich auch, Jess. Ich mich auch. Wie geht es Ophelia?“
    „Bestens.
Sie ist heute super gelaufen. Kein bisschen fest. Sie könnte ein gutes
Dressurpferd werden.“
    Luisa
lachte auf. „Keine Chance. Wir bleiben beim Springen.“
    Dann streute
Jeska beiläufig ein: „Jonathan hat nach dir gefragt.“
    Luisa
konnte den Tonfall ihrer Freundin nicht deuten. „Wie geht es ihm denn?“
    „Er
wird immer grantiger. Er humpelt mit seinen Krücken über den Hof und verbreitet
schlechte Laune. Vielleicht solltest du ihn mal aufmuntern kommen.“
    Luisa
zögerte, dann gab sie sich einen Ruck: „Sag ihm, dass ich die Tage mal vorbei
schaue. Mein Papa will Ophelia auch mal wieder sehen.“
    „Gut.
Werde ich dem Miesepeter gleich Morgen ausrichten. Vielleicht bringt das sein
sonniges Gemüt zurück“, antwortete Jeska und lachte ihr unvergleichliches
Lachen.
     
    Nachdem
Luisa auch Molly Bescheid gesagt hatte, dass Ansgar Frost zurückgekehrt war,
und auch diese Luisa darin bekräftigte Sam eine weitere SMS zu schreiben, setzte
sie sich an ihr Fenster, holte Sams Muschel hervor und grübelte darüber nach,
was sie schreiben sollte. Während die Muschel in ihren Fingern ganz warm wurde,
formten sich die Worte, die Luisa auf dem Herzen lagen, und schließlich begann
sie folgende Nachricht in ihr Handy zu tippen: ‚Lieber Sam‘
    Mehr
konnte sie nicht schreiben. Alles klang komisch oder verzweifelt.
    Sie
ging zu ihrem Laptop und machte die Musik an, die Sam ihr gegeben hatte. Sie
legte den
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