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Fee und der Schlangenkrieger

Fee und der Schlangenkrieger

Titel: Fee und der Schlangenkrieger
Autoren: Joanne Foucher
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Gespräch kam. Also hatte sie die Gelegenheit genutzt, einen Mann zu fragen, was er von der Situation hielt und ihn direkt nach seiner Meinung gefragt. Sie musste sich wohl eingestehen, dass Christoph sie einfach nicht wirklich interessierte. Raphael hatte ihr geraten, die Geschichte zu beenden, was Fee auch getan hatte. Und nun langweilte sie sich furchtbar in ihrem Leben, fragte sich, ob sie Raphael eigentlich attraktiv fand und versuchte, ohne dass er es bemerkte, herauszufinden, ob er sie wohl für promiskuitiv hielt. Sie unterhielten sich gerade darüber, wie sie über One-Night-Stands dachten, als Herr Maler zum Institut kam. Er schloss sein Fahrrad ab und blieb dann vor Fee stehen.
    „Frau Maiwald.“
    „Hallo, Herr Maler.“ Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. „Sind wir schon wieder zu spät?“ Sie erinnerte ihn absichtlich daran, dass er letzte Woche ebenfalls erst kurz vor knapp angekommen war und war überrascht zu sehen, dass tatsächlich ein Lächeln um seine Mundwinkel zuckte, bevor es erfolgreich niedergerungen wurde.
    „Nein, bis jetzt noch nicht“, antwortete er, „Sie waren noch nicht in meiner Sprechstunde.“
    „Wegen des Referates?“
    Fee hatte nicht vorgehabt, in seine Sprechstunde zu gehen, aber offenbar legte er da Wert drauf.
    „Natürlich wegen des Referates“, antwortete er und nun verzog sich sein Mund eindeutig zu einem spöttischen Lächeln, „was denken Sie denn, was ich mit Ihnen besprechen will?“
    Fee hätte niemals damit gerechnet, dass dieser korrekte Mann, der ihrer Meinung nach viel zu verkniffen für sein Alter war, ihr eine Antwort geben würde, die man ohne viel Anstrengung zweideutig interpretieren konnte, und wusste nicht, wie sie reagieren sollte.
    „Ja, dann komm ich diese Woche mal vorbei“, sagte sie und Herr Maler schaffte es nicht, sein selbstgefälliges Grinsen zu verstecken. Vielleicht wollte er es auch nicht. Fee erkannte, dass er es genoss, sie in Verlegenheit gebracht zu haben, und nahm sich zwei Dinge vor. Erstens: beim nächsten Wortgefecht würde der Punkt wieder an sie gehen und zweitens: Sie würde ihn zum Lachen bringen. Sie wusste noch nicht wie, aber sie würde ihn dazu bringen, fröhlich und aus vollem Halse zu lachen. Es würde ihm so peinlich sein! Sie fragte sich, ob er das überhaupt konnte. Und dachte sich, dass sie das wirklich gern sehen würde, denn eigentlich war Tom Maler wirklich verdammt gutaussehend.
     
    Aus Gewohnheit und um sich von ihrer Panik abzulenken, ging Ela am Freitag vor ihrer Klausur zum Doktoranden- und Magistrandenkolloquium. Vor dem Institut traf sie Fee, die vor Wut kochte.
    „Ich war gerade beim Maler in der Sprechstunde“, erwiderte sie auf Elas Frage. „Arroganter Penner. Der glaubt, ich hätt’ nichts anderes zu tun, als Archäologie. Dass ich arbeiten muss, ist dem völlig egal! Was ich noch alles in mein Referat mit ’rein nehmen soll, bis nächsten Mittwoch!“
    „Naja“, sagte Ela, „so abwegig ist das doch nicht, davon auszugehen, dass Archäologie das wichtigste ist im Leben von jemandem, der Archäologie studiert. Und Archäologe werden will.“
    „Ich will überhaupt keine Archäologin werden“, entgegnete Fee, eine steile Falte zwischen den Augenbrauen.
    „Das hast du ihm aber hoffentlich nicht gesagt, oder?“
    „Doch, natürlich. Glaubst du, ich lass mich von dem einschüchtern? Ich hab gesehen, wie er die arme Katalog Rosenheim fertiggemacht hat, nach ihrem Referat. Gut, ihr Referat war Müll, aber du hättest den Tonfall hören sollen, in dem er sie rundgemacht hat, das ging gar nicht. Ich dachte, die fängt gleich an zu heulen, und du weißt ja, wie Katalog Rosenheim sonst ist!“
    „Nein“, sagte Ela verwirrt, „ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, wovon du redest. Ist das ein Mensch?“
    „Ja. Katalog Rosenheim! Groß, blond und unheimlich arrogant.“
    Ela hätte gern gefragt, wie dieses Mädchen richtig hieß und warum Fee sie „Katalog Rosenheim“ nannte, aber Fee sprach, ohne Pause zu machen, weiter.
    „Ich hätte nie gedacht, dass überhaupt irgendwas Katalog Rosenheim zum Heulen bringt, aber der Spinner hätte das beinahe geschafft. Klar, der ist noch arroganter als sie selbst. Weißt du, was er zu mir gesagt hat? Dass er nicht verstehen kann, dass Studenten nicht 95 % ihrer Zeit auf ihr Studium verwenden! Entschuldigung, dass ich ein Leben habe!“
    Fee rauschte wütend davon und Ela beeilte sich, in den Seminarraum zu kommen. Wenn Fee Tom geärgert hatte,
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