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Federweiße Fluegel

Federweiße Fluegel

Titel: Federweiße Fluegel
Autoren: Jeannette Trost
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Weile. Waren halt „Nimmersatt´s“ diese Tiere.
    Es war so ruhig und entspannend am See. Man hörte nur das Zwitschern der Vögel, die in den Bäumen saßen und sich mit ihren Artgenossen unterhielten. Es war schön mit anzuhören, so angenehme und weiche Töne. Ab und zu hörte man auch mal das Rascheln der Blätter wenn ein Windzug kam.
    >Autsch!< Da lag eindeutig ein spitzer Stein dem ich mal unbedingt „Hallo“ sagen musste.
    Ich hatte so doof drauf getreten, dass ich aus dem Wasser humpeln musste. Ich setzte mich ins Gras und schaute mir meinen Fuß an. Es blutete ein wenig... Aber für meine Verhältnisse zu viel, ich hatte es nicht so mit Blut. Weder mit dem eigenen, aber erst Recht nicht mit dem anderer Menschen. Ich hielt ein Taschentuch an die blutende Stelle und legte meinen Kopf auf das Gras um mich etwas zu beruhigen.
    Ich blieb noch eine Weile so liegen und hörte wie Benji sich noch mit den Enten vergnügte. Aber die Enten wohl nicht mit ihm. Denn als ich wieder eine wettern hörte, konnte ich mir kaum vorstellen, dass er sie schon wieder aus versehen getroffen haben sollte. Er fand es wahrscheinlich sehr komisch eine Ente schimpfen zu hören. Na ja, es hörte sich ja wirklich irgendwie lustig an. Ich richtete mich auf, um besser sehen zu können was er diesmal wieder trieb.
    Ein heller Sonnenstrahl fiel plötzlich durch die Bäume unter denen ich saß und ich konnte kaum etwas sehen so sehr blendete es mich. Ich musste wahrlich die Augen zusammen kneifen und was ich dann erkennen konnte ließ mir den Atem stocken und mein Herz höher schlagen. Es schlug so stark, dass ich dachte es wäre noch Meilenweit zu hören und würde ein Erdbeben auslösen.
    Als allmählich der Sonnenstrahl etwas weniger wurde sah ich ihn genauer. Er war groß, schlank und hatte eine sehr sportliche Figur.
    Seine Haare leuchteten in der Sonne in einem dunklen braun und fielen ihm ins Gesicht. Sie waren ungefähr auf Ohrlänge. Er hatte ein sehr männliches aber wohl geformtes Gesicht, was nicht zu streng aussah sondern sehr liebevoll und freundlich. Ob er wohl wusste wie toll er aussah?!
    Als er zu mir schaute blieb mein Herz stehen... Ich glaubte, ich vergaß zu atmen. Er war so umwerfend hübsch, dass ich nicht von ihm wegsehen konnte. Sein Blick lag neugierig auf mir und mein Herz schlug noch stärker.
    Ob ich ihn wohl auch so anschaute wie er mich? Denn er sah ja sehr hinreißend aus...Zu hinreißend, um ehrlich zu sein. Aber ich glaubte aus irgendeinem Grund lag in meinem Blick mehr Leidenschaft als in seinem.
    Ich konnte dem Verlangen meines Verstandes endlich weg zu gucken nicht nachgeben und schaute ihn weiter an. Es musste ja schon fast wie glotzen aussehen...Wie peinlich, er schien auch noch genau zu wissen was ich gerade dachte, denn er grinste. Ich schaute verstohlen und peinlich berührt weg. Kam ich mir doch jetzt vor, wie eine dieser Groupies die immer sabberten wenn sie einen Star sahen... Furchtbar!
    Trotzdem erlaubte ich mir noch mal einen kurzen, aber diesmal unauffälligen Blick zu ihm. Doch leider war er nicht mehr da. Ich schaute in alle Richtungen die in meiner Sicht lagen, doch ich sah ihn nicht mehr. Das versetzte meinem Herz einen kleinen Stich. Es schmerzte mir ihn nicht nochmal gesehen zu haben. Wahrscheinlich weil ich wusste, dass ich ihn in solch einer großen Stadt wie Melrose nie wieder sehen würde.
     
    Ich schaute auf die Uhr. Da es schon nach fünf war, mussten wir langsam los. Mühsam riss ich mich aus meinen Gedanken, doch plötzlich sah ich etwas... Es flog über den Bäumen hinaus gen Himmel... Wenn ich richtig sah, war es ein Falke. Aber war das nicht ein eher ungewöhnlicher Ort für einen Falken? Vielleicht hatte er sich ja verirrt...
    >Benji!< , rief ich >Wir müssen langsam los.< Er hatte von alledem eben nichts mitbekommen, so sehr war er mit seinen schimpfenden Enten beschäftigt.
    Sofort kam er und setzte sich auf meinen Schoß.
    >Lissy, Enten ham kein Hunger mehr!< , sagte er etwas betrübt.
    >Na so viel wie du sie beworfen hast, wäre mir auch irgendwann der Appetit vergangen mein Spatz!< , sagte ich lachend ich und er lachte mit.
    Ich zog meine Schuhe wieder an. Mein Fuß blutete nicht mehr und dann machten wir uns auf den Heimweg. Bevor wir zur S-Bahn Station gingen, holten wir uns noch ein kleines Eis an unserem Lieblings-Imbiss. Mom musste das ja nicht erfahren, dass wir so kurz vor dem Abendessen noch ein Eis naschten.
    Benji nahm eine Kugel Vanille und ich Erdbeere.
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