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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber
Autoren: Cathy East Dubowski
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steckte es in seine innere Jackentasche und stapfte davon. Aber schon nach drei Schritten blieb er stehen und wirbelte herum.
    Das Notizbuch kam wieder zum Vorschein. „Ach ja. Und außerdem bist du zu spät“, verkündete er.
    „Ich, äh...“ Der Zettel. Sabrina wühlte in ihrem Rucksack herum und zog die Notiz heraus, die Tante Zelda ihr geschrieben hatte. „Ich habe eine Entschuldigung“, sagte sie stolz und gab Mr. Kraft den weißen Umschlag.
    Der Vize zupfte ihn mit spitzen Fingern aus ihrer Hand. „Du weißt, dass ich keine Entschuldigung akzeptiere fürs Zuspätkommen“, erinnerte er sie. Als er jedoch die zierliche weibliche Handschrift auf dem Umschlag sah, verstummte er. Ehrfürchtig öffnete er den Umschlag und Sabrina konnte sehen, wie er dahinschmolz. Mit verklärtem Blick las er die Zeilen, denn er war einmal ziemlich verknallt in Tante Zelda gewesen. Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, wie eine so tolle Frau an solch eine Nichte gekommen ist. Okay, Sabrina, ich habe es mir anders überlegt. Aber nur dieses eine Mal. Mach das ganze Zeug hier weg und geh dann in deine Klasse!“
    Vorsichtig faltete er das Papier wieder zusammen und steckte es in seine Tasche zu dem Notizbuch – direkt neben sein Herz.
    „Könnte ich den Zettel vielleicht zurückhaben, bitte?“, fragte Sabrina. „Ich muss ihn meinem Lehrer für die erste Stunde zeigen.“
    Mr. Kraft blickte sie finster an. Widerwillig gab er ihr den Umschlag zurück. Dann stapfte er davon, auf der Suche nach anderen Schülern, die er quälen konnte.
    Erleichtert wandte Sabrina sich wieder dem Popcornberg zu.
    Heute war nicht der 1. April. Und auch nicht ihr Geburtstag. Wer konnte das gemacht haben? Und warum? Es war doch verrückt, den Spind eines anderen mit Popcorn voll zu stopfen. War es aus Boshaftigkeit geschehen oder sollte es nur ein Scherz sein?
    Hatte es vielleicht sogar etwas mit dem Streich von heute Morgen zu tun?
    Sabrina durchsuchte ihren Spind und tastete in dem Popcorn am Boden herum, um irgendeinen Beweis zu finden. Aber sie entdeckte keinen Hinweis darauf, wer ihr das angetan haben konnte. War es ein sterbliches oder unsterbliches Wesen? Eins war jedenfalls klar. Sie musste das Zeug so schnell wie möglich verschwinden lassen und in ihre Klasse gehen. Sie hob den Zauberfinger und...
    „Hallo, Sabrina, was ist denn hier los?“
    Sabrina grinste Harvey Kinkle an. Er war der Typ mit den süßen Hundeaugen, der ihr Herz wie Popcorn im Topf springen ließ. Normalerweise hätte sie sich gefreut, ihn zu sehen, aber nicht ausgerechnet in dem Moment, als sie einen Zauberspruch loslassen wollte.
    „Hallo, Harvey.“
    Harvey betrachtete den Berg Popcorn am Boden. „Ist das irgendein wissenschaftliches Projekt von dir?“
    Sabrina gluckste. „Nein.“ Dann sah sie Harvey durchdringend an. Er war plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht. Hatte er vielleicht das Popcorn in ihren Spind gestopft – als eine Art zärtliche Überraschung? „Harvey“, meinte sie. „Los, sag mir die Wahrheit. Hast du das gemacht?“
    Ziemlich verblüfft und alarmiert sah Harvey sie an. „Nein!“
    Sabrina seufzte. Sie glaubte ihm sofort. Harvey war einfach wunderbar – süß, nett und lustig –, und er war bestimmt nicht unaufrichtig. Er war so ehrlich und vertrauensvoll wie ein Golden Retriever. Er war tatsächlich einmal eine Woche lang ein Hund gewesen, als einer von Sabrinas Zaubersprüchen danebengegangen war. Sie hatte Harvey in Macdougal verwandelt, den Hund, auf den Harvey aufgepasst hatte. „Glaub ich auch nicht“, versicherte sie ihm. „Aber ich wüsste gerne, wer es getan hat.“ Den Eimer mit Fruchtpunsch verschwieg sie.
    „Vielleicht war es ein heimlicher Verehrer“, meinte Harvey. „Oder jemand, der dich überraschen wollte.“ Plötzlich sah er erschrocken aus. „Du hast doch nicht etwa Geburtstag heute?“
    „Nein“, sagte Sabrina. „Du weißt, dass ich am Schulbeginn Geburtstag habe.“
    Harvey sah erleichtert aus. „Oh, ja. Ich war nur für einen Moment beunruhigt.“ Er schaufelte eine Hand voll Popcorn vom Boden und steckte sie sich in den Mund. „Mhm. Wenigstens schmeckt das Zeug gut. Soll ich dir helfen, es in deinen Spind zurückzubefördern?“
    Sabrina lachte. „Nein, Harvey. Ich muss es nur irgendwie hier wegräumen.“ Dann sah sie ihn stirnrunzelnd an. „Was machst du eigentlich hier? Mr. Kraft ist mit seinem kleinen Notizbuch und dem Bleistift auf Streife.“
    Harvey hielt ein kleines hölzernes
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