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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber
Autoren: Cathy East Dubowski
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Liebling. Also verschwinde. Ach... und hier.“ Sie zauberte einen schmalen weißen Umschlag in Sabrinas Hand.
    „Was ist das?“ Sabrina sah die Tante erstaunt an.
    „Eine Notiz von deiner Erziehungsberechtigten“, meinte Zelda lächelnd. „Für den Fall, dass du eine Entschuldigung brauchst, weil du zu spät kommst.“
    „Danke!“, sagte Sabrina und umarmte ihre Tante. „Du bist doch die Beste. Und ich verspreche, dass ich bei Anbruch der Dämmerung zu Hause sein werde, morgen.“
    „Nun, wir werden ja sehen“, meinte Zelda trocken.
    Sabrina nahm ihren Rucksack, der auf der Veranda lag und kam dann noch einmal zurück.

    Eins plus eins ist immer zwei,
    zwei plus zwei ist immer vier.
    Zaubere mich an einen versteckten Ort,
    vor der Schule, bei der Tür.

    „Tschüs“, rief sie, winkte ihren Tanten zu und verschwand blitzschnell. „Dein Versmaß sollte sich noch etwas verbessern!“, rief Tante Zelda hinter ihr her. Die Zaubersprüche mussten sich zwar nicht unbedingt reimen oder rhythmisch gesprochen werden, um zu funktionieren, aber für Zelda war dies ein Zeichen perfekter Zauberkunst.
    Sabrinas Tanten schlenderten in die Küche und setzten sich an den Tisch. Gedankenverloren zauberte Zelda ein gesundes Frühstück vor ihre Nasen: einen Brei aus Haferkleie und Körnern mit entrahmter Milch, frisch ausgepressten Orangensaft und schwarzen Tee ohne Teein.
    Stirnrunzelnd wirbelte Hilda mit dem Finger in der Luft herum und– peng! – verwandelte sich das Frühstück in einen frisch gebackenen, klebrigen Kuchen mit einem großen Becher Milchkaffee und einem Extraschuss Sahne. Gespannt wartete sie darauf, dass ihre Schwester protestieren oder ihr eine Strafpredigt halten würde, damit sie alles wieder in etwas Nahrhafteres zurückverwandeln würde.
    Aber Zelda sagte kein Wort. Sie saß einfach nur da, rührte mit dem Löffel in ihrem Kaffee herum und starrte Löcher in die Luft.
    Verwundert runzelte Hilda die Stirn und zauberte noch ein paar zusätzliche Kalorien und Zucker herbei – eine Riesenplatte voll kleiner, weißgepuderter Donuts. Dann lehnte sie sich zurück und wartete darauf, dass ihre Schwester durchdrehte.
    Doch Zelda hatte von all dem nicht das Geringste bemerkt.
    „Zel!“, rief Hilda und sah jetzt richtig besorgt aus. „So rede doch mit mir! Was ist denn nur los?“
    Zelda seufzte und drehte sich zu ihrer Schwester. „Dieser Streich...“
    „Was ist damit?“
    „Er hat mich schwer beunruhigt.“
    Hilda schnappte nach Luft. „Du glaubst also nicht, dass es nur ein paar Schwachköpfe waren, die zufällig ihre hirnlosen Spielchen getrieben haben?“
    „Weiß ich nicht“, murmelte Zelda besorgt und griff gedankenverloren nach einem kleinen gepuderten Donut. „Aber wir sollten unsere Augen offen halten. Nur für den Fall.“

2. Kapitel
    „Autsch!“ Sekunden später landete Sabrina an der Westbridge Highschool an einem versteckten Platz: genau in ein paar ziemlich stacheligen Büschen unter dem Fenster ihres Klassenzimmers vor der Schule.
    Okay, vielleicht sollte ich tatsächlich noch ein bisschen an meinen Zaubersprüchen arbeiten. Genauso wie an meinen Geografiekenntnissen.
    In diesem Augenblick hörte sie, wie das Fenster über ihr geöffnet wurde.
    Sie bewegte sich nicht, damit niemand merkte, dass sie sich in den Büschen versteckt hatte.
    Platsch!
    Nicht schon wieder!, murmelte Sabrina in sich hinein.
    Irgendjemand, vielleicht ein Lehrer, hatte offensichtlich das Fenster geöffnet und eine Vase mit verwelkten Blumen über ihr ausgeleert. Das stinkende Wasser und die vertrockneten Blüten hätten Sabrina nicht besser treffen können, wenn jemand absichtlich auf ihre Nase gezielt hätte.
    Jetzt wurde das Fenster wieder zugeschlagen, und Sabrina stöhnte auf, als sie durch die Büsche spähte. Niemand war auf dem Schulhof zu sehen; die Schulglocke musste also schon zum letzten Mal geklingelt haben. Sabrina hob die Hand, um die Blumen von ihrem Kopf zu wischen, als sie ein Geräusch hörte.
    „Igitt!“
    Sabrina zuckte zusammen und sah direkt in die weit aufgerissenen Augen von Libby Chessler, Cheerleaderin der Westbridge Highschool und selbst ernannte Königin des Universums. Libby strich sich über die perfekt geföhnten langen schwarzen Haare und starrte Sabrina an, als wäre diese irgendein Sumpfgewächs.
    Sabrina musste in diesem Moment zugeben, dass sie tatsächlich so ähnlich roch.
    „Was machst du denn hier?“, fragte Libby unfreundlich und klang so herablassend wie der
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