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Fauler Zauber

Fauler Zauber

Titel: Fauler Zauber
Autoren: Cathy East Dubowski
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Gesöff.“
    Sabrina verschränkte die Arme vor der Brust. „So?“
    „Du... du glaubst doch nicht etwa, dass ich zum Supermarkt renne und eine Flasche von dem Zeug kaufe, um es über dir auszuschütten“, stotterte er und schnaubte verächtlich. „Ich gebe mein Geld für andere Sachen aus.“
    Zelda runzelte nachdenklich die Stirn. „Hm, ein Punkt für dich, Salem.“
    „Danke“, erwiderte er. „Und nebenbei bemerkt: Wie um alles in der Welt sollte ich einen schweren Eimer voller Fruchtpunsch hochheben und ihn über der Tür anbringen können? Hiermit?“
    Mit der Dramatik eines Verteidigers vor Gericht setzte er sich auf seine Hinterbacken und hob seine kleinen Vorderpfoten. „Darf ich dich daran erinnern, dass ich zurzeit nicht über die Zauberfingerfähigkeiten verfüge, wie ihr Hexen sie auf Lager habt.“
    Hilda stieß zischend die Luft aus. „Schätze, er hat dich geschlagen, Sabrina.“
    Sabrina wollte es nicht zugeben, aber Salems Argumente klangen schlüssig. Sie seufzte resigniert. „Okay, ich glaube, du bist unschuldig.“
    Salems Schnurrhaare zuckten. „Und...?“, schob er schnell nach.
    Sabrina rollte mit den Augen. Sie hasste es, wenn sie einen Fehler zugeben musste. Noch erniedrigender war es für sie, sich bei ihrem Kater entschuldigen zu müssen. Denn er konnte wirklich abscheulich sein, wenn er wollte. „ Und ... es tut mir Leid, dass ich dich fälschlich eines Verbrechens beschuldigt habe, Salem.“
    Die schwarze Katze wedelte zufrieden mit dem Schwanz in der Luft herum. „Entschuldigung angenommen.“
    „Nun, da die Sache jetzt erledigt ist“, meinte Zelda und räusperte sich, „könntest du hier ein bisschen aufwischen, Liebes.“
    Sabrina seufzte und schnippte mit den Fingern:

    Mopp, wisch weg
    sofort den Fleck.

    Ein Mopp tauchte aus dem Nichts auf und begann, die kleine Pfütze am Boden aufzuwischen. Er erinnerte Sabrina an einen Hexenbesen, der gerade erst mit seiner Ausbildung angefangen hatte.
    „Jetzt muss ich mich selbst auch noch ein bisschen aufpeppen.“ Sabrina wedelte mit den Händen in der Luft herum und sagte:

    Feuchte Klamotten sind echt dumm,
    drum schnell was Trockenes um mich herum.

    Tante Zelda schüttelte den Kopf.
    „Was ist los? Ich hab’s eilig!“ Sabrina wedelte jedoch noch einmal schnell mit der Hand in der Luft herum, als wollte sie etwas ausradieren, das sie dorthin geschrieben hatte. Dann versuchte sie es erneut:

    Rein mit dir in den Wäschetrog,
    du feuchter, klebriger Dress,
    ich brauch was aus dem Katalog,
    ein Outfit, cool und kess.

    Sabrinas punschverklebte Sachen verschwanden sofort. In null Komma nichts steckte sie in neuen Klamotten. Das Outfit bestand aus einem kurzen – aber nicht zu kurzen – hellblauen Hängerkleid mit aufgemalten gelben Gänseblümchen. Sie sah umwerfend aus. Als Nächstes zauberte sie sich frisches Wasser herbei, um ihre Haare ausspülen. Dann schnippte sie mit den Fingern.
    Ein Föhn und eine Haarbürste tanzten um ihren Kopf. Sie wirbelte mit der Hand in der Luft herum, und die beiden begannen im Duett, Sabrinas nasses Haar zu trocknen und zu stylen.
    Als sie ihre Aufgabe beendet hatten, schielte Sabrina in den alten Spiegel im Flur. Ihr Haar glänzte und schimmerte. So müsste sie ab jetzt jeden Tag aussehen.
    „Na, das ist schon viel besser“, meinte Zelda und lächelte. „Alles wieder im grünen Bereich.“
    „Ist es nicht“, beharrte Sabrina.
    „Tatsächlich, du hast einen Fleck vergessen“, sagte Salem an den Mopp gewandt und deutete mit seiner Pfote darauf.
    Sabrina schüttelte den Kopf. „Nein, du kapierst nicht. Ich weiß immer noch nicht, wer mir diesen Streich gespielt hat. Glaubst du, dass es eines der Kids aus der Nachbarschaft war? Oder vielleicht jemand aus der Schule?“
    „Lass uns mal überlegen“, sagte Zelda. „Wir müssen herausfinden, wann der Übeltäter diesen Eimer über der Tür angebracht hat. Seit dem Abendessen gestern hat keine von uns mehr die Tür geöffnet...“
    „Na ja, nicht wirklich“, unterbrach Hilda und errötete ein bisschen. „Ich schon, als ich um Mitternacht nach Hause gekommen bin.“
    „Wie bitte?“, rief Zelda. „Ich dachte, du wolltest gestern etwas früher ins Bett gehen, um noch ein wenig zu lesen.“
    Hilda sah verwirrt aus. „Wie kommst du denn darauf?“
    „Du hast es mir doch gesagt“, erwiderte Zelda. „Du hast mir erzählt, dass du den Abend mit dem Graf von Monte Christo verbringen wolltest!“
    „Habe ich auch“, meinte Hilda.
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